Pflegeakteure im Dialog: Kreis Bergstraße stärkt Kompetenz im Umgang mit Demenz

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Bei dem halbjährig stattfindenden Format trafen sich insgesamt 72 Personen aus Krankenhäusern, ambulanten Pflegediensten, stationären Langzeitpflegeeinrichtungen, Hospiz, Beratungsstellen im Landkreis, Vertreterinnen und Vertreter der Pflegeschulen, Behindertenhilfe Bergstraße, Betreuungs- und Pflegeaufsicht Darmstadt, nach Landesrecht anerkannte Hauswirtschaftsanbieter, die Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung (EUTB) sowie eine Altenhilfeplanerin aus dem benachbarten Odenwaldkreis. (Foto: Kreis Bergstraße)

Halbjährliches Netzwerktreffen fördert Zusammenarbeit für eine bessere Versorgung

Die Diagnose Demenz verändert Leben – für Betroffene genauso wie für Angehörige und Pflegekräfte. Umso wichtiger ist es, dass alle an der Pflege Beteiligten ihr Wissen stetig erweitern, voneinander lernen und gemeinsam Lösungen finden. Genau das stand im Mittelpunkt des jüngsten Pflege-Austauschs im Kreis Bergstraße, der in der Eleonoren-Klinik in Lindenfels-Winterkasten stattfand.

„Der Austausch und die Vernetzung sind entscheidend, um die Herausforderungen unter anderem in der Demenzpflege gemeinsam zu meistern. Ich bin dankbar für das große Engagement aller Beteiligten in unserem Landkreis und freue mich auf die weiterhin gute und zielführende Zusammenarbeit“, erklärte die Erste Kreisbeigeordnete und Gesundheitsdezernentin Angelika Beckenbach.

Im halbjährlichen Format treffen sich hier auf Einladung der Fachstelle- Leben im Alter des Kreises Bergstraße Fachleute aus Pflege, Beratung, Verwaltung und Praxis – diesmal mit einem klaren Fokus auf das Thema Demenz. Die Veranstaltung bot eine Plattform für fachlichen Input, praktischen Austausch und neue Impulse. Drei spannende Fachvorträge bereicherten das Programm. So stellte etwa Harald Fertig den Verein „Vermisstefinden e.V.“ und seine Arbeit zur Vermisstensuche bei orientierungslosen Personen vor – ein hochrelevantes Thema im Zusammenhang mit demenziellen Erkrankungen. Die Methode der Validation nach Naomi Feil, die den Zugang zu Menschen mit Demenz über empathische Kommunikation erleichtert, wurde von Tülay Schneider, zertifizierter Validationspresenterin vorgestellt und diskutiert.

Ein weiterer Beitrag kam von Anja Wolf, Demenzkoordinatorin im Elisabethenstift Darmstadt. Sie präsentierte das Konzept des demenzsensiblen Krankenhauses – ein Modell, das gezielt auf die besonderen Bedürfnisse von Demenzerkrankten im Klinikalltag eingeht und dort bereits seit Jahren umgesetzt wird.

Nach einer ausgedehnten Austauschpause, die den Teilnehmenden die Möglichkeit zum Networking bot, vertieften drei Workshops das Thema Demenz in konkreten Pflegekontexten – von der ambulanten Pflege über die stationäre Langzeitpflege bis hin zum Krankenhaus-Aufenthalt. Die Teilnehmenden nutzten die Gelegenheit, sich praxisnah auszutauschen und ihre Arbeit kritisch zu reflektieren. Ihr Ziel: die Pflege von Menschen mit Demenz im Kreis Bergstraße weiterentwickeln und die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Akteuren stärken.

Den Abschluss bildeten die Präsentationen der beiden Unterarbeitsgruppen Beratung und Pflegefachkräftegewinnung, die Einblicke in den aktuellen Stand ihrer Aktivitäten gaben.

Weitere Informationen gibt es auf der Homepage des Kreises Bergstraße unter https://www.kreis-bergstrasse.de/unser-buergerservice/familie-jugend-senioren/leben-im-alter/fachstelle-leben-im-alter/.

(Text: PM Kreis Bergstraße)