11. Organspende-Ausweis-Tafel nun im Bürstädter Bürgerbüro
Laut der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) stehen aktuell fast 8.575 Menschen auf der Warteliste für ein Spenderorgan (Stand: 23.12.2024). Die aktuelle Spenderzahl ist im Vergleich dazu sehr gering: Lediglich 953 Menschen haben im vergangenen Jahr nach ihrem Tod ein oder mehrere Organe gespendet. Der häufigste Grund für eine nicht erfolgende Organspende ist das fehlende Vorliegen einer Einwilligung beziehungsweise die fehlende Auseinandersetzung mit dem Thema. Denn: Bei der Organspende gilt in Deutschland die Zustimmungslösung. Nur eine Person kommt als Spender in Frage, die zu Lebzeiten einer Organentnahme zugestimmt hat oder deren enge Angehörigen unmittelbar einer Entnahme zustimmen. Um hier für mehr Aufklärung zu sorgen, hat das Präventionsteam des Kreises Bergstraße im Kreis bereits mehrere Organspende-Ausweis-Tafeln verteilt. Nun folgte die Übergabe der 11. Organspende-Ausweis-Tafel an die Bürgermeisterin von Bürstadt, Barbara Schader. Diese soll Interessierten im Bürgerbüro einen unkomplizierten Zugang zu Organspende-Ausweisen und Informationen zum Thema ermöglichen.
„Mit der Organspende-Ausweis-Tafel wollen wir ein Zeichen setzen. Es ist ein Appell an die Bürgerinnen und Bürger, sich mit der Organspende auseinanderzusetzen, sodass sie selbstbestimmt eine Entscheidung treffen können und dokumentieren, ob sie Organspender sein wollen oder nicht“, betont die Erste Kreisbeigeordnete Angelika Beckenbach.
Bürgerinnen und Bürger für dieses Thema zu sensibilisieren
„Die Organspende-Ausweis-Tafel ist eine sehr gute Möglichkeit, die Bürgerinnen und Bürger für dieses Thema zu sensibilisieren. Die Auseinandersetzung damit ist vor allem auch für Familienangehörige wichtig“, erklärt die Fachärztin für Allgemeinmedizin Dr. med. Elfi Hoffmann, die bei der Übergabe dabei war. Wird ein Mensch aus dem Leben gerissen, werden oftmals die Angehörigen mit der Frage nach einer möglichen Organspende konfrontiert. Diese sind dann oft ratlos oder gar überfordert, da das Thema nicht vorab besprochen wurde. Es sei denn, es liegt eine schriftliche Einverständniserklärung des Spenders vor: etwa ein Organspende-Ausweis oder eine Patientenverfügung. Wer also zu Lebzeiten eine Entscheidung trifft und diese mitteilt, kann im Ernstfall den Angehörigen diese schwierige Bürde ersparen.
Bereits in Lampertheim, Bensheim, Fürth, Lorsch, Heppenheim, Biblis, Hirschhorn und Abtsteinach wurden die Ausweis-Tafeln an belebten sowie öffentlich zugänglichen Orten installiert. „Diese Aufklärungsarbeit ist eine Herzensangelegenheit. Die Gesundheitsförderung ist ein großes Credo der Stadt Bürstadt, deswegen ist es wichtig, unterschwellige Angebote wie diese zu setzen“, so Bürgermeisterin Barbara Schader.
Weitere Informationen zum Thema Organspende gibt es unter https://www.organspende-info.de/.
(Text: PM Kreis Bergstraße)