Startschuss fürs Zukunftsprojekt in Langen

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Symbolischer erster Spatenstich für die neue Fernwärmetrasse der Stadtwerke quer durch Langen (von links): Patrick Geister, Bereichsleiter Technik und Netzbetrieb, Juan Lopez, Bereichsleiter Betriebswirtschaft und Organisation, Bürgermeister Jan Werner, Stadtwerke-Geschäftsführer Uwe Linder, Stadtrat Frank Vocke und Frank Grimm, Gruppenleiter Baugebiete und Netzanschlüsse. (Foto: Schaible/Stadtwerke Langen)

3,5 Kilometer lange Fernwärmetrasse quer durch die Stadt

Für die Fernwärmeplanung und die Umsetzung der Energiewende ist ein Blick über den Tellerrand gefragt. Denn was hat ein Rechenzentrum im Wirtschaftszentrum Neurott mit dem Bau eines Dükers und einer 3,5 Kilometer langen Fernwärmetrasse vom Norden in den Süden Langens zu tun? Sehr viel, wie man an dem Zukunftsprojekt sieht, für das Stadtwerke-Geschäftsführer Uwe Linder, Bürgermeister Jan Werner und weitere Projektbeteiligte jetzt mit einem symbolischen ersten Spatenstich den Startschuss gaben.

Auf einem Grundstück der Stadtwerke an der Robert-Bosch-Straße im Nordwesten Langens soll vermutlich ab 2028 ein Datenzentrum mit einer Stromlast von 28 Megawatt für die anfallenden Rechenprozesse entstehen. Die zukunftsweisende Idee: Das mit Ökostrom betriebene Rechenzentrum erzeugt unvermeidbare Abwärme in großer Menge, welche zentraler Baustein für die Langener Energiewende und Wärmeplanung der Zukunft ist.
Doch dafür muss die Wärme, die ab 2028 im Rechenzentrum entsteht, dorthin transportiert werden, wo sie gebraucht wird. Also unter anderem in den Süden von Langen, wo sich die meisten kommunalen Gebäude und weitere Fernwärmenetze befinden. Dafür benötigen die Stadtwerke eine neue Nord-Süd-Fernwärmetrasse von ungefähr 3,5 Kilometern Länge. Für die Querung der B 486 sowie der Bahntrasse wird zusätzlich ein sogenannter Düker gebaut, das ist ein Tunnel in circa zehn Metern Tiefe mit mehr als zwei Metern Durchmesser. Der Düker wird mit einer speziellen Tunnelbohrmaschine in das Erdreich gebohrt und dient als Schutzröhre für Fernwärmerohre, Stromkabel und Wasserleitungen.

Der erste Bauabschnitt für die Fernwärmetransportleitung ist jetzt im zukünftigen Bürgerpark im Norden des Baugebiet Liebigstraße gestartet. Auf einer Länge von etwa 350 Metern werden vor dem Endausbau des Bürgerparks Fernwärmeleitungen mit einem Außendurchmesser von 50 Zentimetern verlegt. Um auf der Kostenseite Synergien zu nutzen, werden parallel zur Fernwärmeleitung Leerrohrbündel mitverlegt, die später zur elektrischen Anbindung des Rechenzentrums dienen.

„Die Energie- und Wärmewende ist eine sehr komplexe Angelegenheit“, sagt Uwe Linder. „Doch mit unserer Expertise als kommunales Versorgungsunternehmen und hoch qualifizierten Mitarbeitern können wir die Weichen so stellen, wie es nicht nur das 2024 in Kraft getretene Wärmeplanungsgesetz erfordert, sondern wie es angesichts des Klimawandels auch das Gebot der Stunde ist.“

(Text: PM Stadtwerke Langen)