Sportbad-Miete und verhaltene Sponsoren fordern VfL Münster

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Blick über den Sickenhöfer See direkt nach dem Start eines Rennens beim „Moret Triathlon“ des VfL Münster. Nächsten Sonntag steigt die größte und wirtschaftlich wichtigste Veranstaltung des Vereins zum 41.-mal. Mit seinen 475 Mitgliedern sieht sich der VfL nicht nur dabei diversen Herausforderungen gegenüber. (Foto: jedö)

Verein veranstaltet Sonntag den „Moret Triathlon“

Am kommenden Sonntag (15.) wird der VfL Münster im Ostkreis wieder in vielerlei Munde sein: Mit dem „Moret Triathlon“ veranstaltet der 475 Mitglieder große Mehrspartenverein dann seine mit Abstand größte und auch wirtschaftlich wichtigste Sportveranstaltung – und selbst jene, die dem Dreikampf aus Schwimmen, Radfahren und Laufen wenig abgewinnen können, werden dann zumindest diverser Straßensperrungen (etwa der B26 zwischen Altheim und Babenhausen) gewahr werden. Mit der 41. Auflage des Spektakels am und um den Sickenhöfer See wird der VfL jedenfalls wieder ein ehrenamtliches Meisterstück abliefern und zeigen, dass der Verein intakt ist. Sorgenfrei sind die Münsterer aus verschiedenen Gründen freilich nicht – und ein anderes Traditionsevent bleibt weiter in der Versenkung.


Gemeint ist der Gersprenzlauf, mit dem der VfL fast drei Jahrzehnte lang die Volkslauf-Szene zu verschiedenen Rennen (bis hin zum Halbmarathon) im Münsterer Gersprenzstadion versammelte. Für 2024 hatte der Verein zunächst das Comeback der Veranstaltung angekündigt, dann auf eine organisatorisch bedingte Verschiebung in 2025 verwiesen. Doch auch dieses Jahr pausiert der Lauf weiter. „Du brauchst ein Team, das für dieses Ereignis brennt, und du brauchst einen interessanten Termin“, sagt Andreas Kropp, Zweiter Vorsitzender des VfL. Unter anderem die „späten Osterferien“ und die „hohen Set-up-Kosten“ nennt Kropp als Gründe, weshalb der Lauf erneut ausfällt. Für eine Wiederaufnahme brauche man „jemanden, der das kontinuierlich betreut“. Überdies werde es „immer schwerer, Teilnehmer zu akquirieren“.

Beim Moret Triathlon als Prunkstück der VfL-Events gelingt dem Verein dies noch, auch wegen des breiten Portfolios mit Sprint, Olympischer Distanz und der Halbdistanz als Markenkern. Zudem integriert der Verein seit einigen Jahren Ligarennen in die Veranstaltung. Doch auch beim Triathlon gibt es Herausforderungen: „Die Leute melden sich immer später an“, schildert Kropp, was die Planungen erschwert. Dazu seien ob der wirtschaftlichen Lage derzeit „die Sponsoren zurückhaltend“. Auch die Kosten stiegen. Kropp nennt Beispiele für wesentliche Ausgaben beim Moret Triathlon, „2000 Euro für die DLRG, 2000 Euro fürs Rote Kreuz, mehrere tausend Euro für die Beschilderung der Straßensperrung“. Auch die Pacht für die Eventfläche am See schlage zu Buche.

Darüber hinaus muss der VfL Münster ganzjährig damit umgehen, dass seine Triathleten nach der Schließung des Münsterer Hallenbads 2019 fürs Schwimmtraining auf die Wasserzeiten im Dieburger Sportbad angewiesen sind. Dort erhöhte der Wassersportverein Dieburg als Besitzer und Betreiber des festen Gruppen vorbehaltenen Hallenbads im ersten Quartal erneut die Bahnmiete. „Das hat uns natürlich hart getroffen, wir sind dort nach dem Landkreis mit seinen Schulen der größte externe Mieter“, sagt Kropp. Er rechnet vor, dass man nun 41 000 Euro jährlich und damit 4000 Euro mehr als vorher aufbringen müsse. Zuschüsse der Gemeinde Münster erhalte man dafür nicht, fügt er noch an. Zugleich freut das Vorstandsmitglied, das auch passionierter Triathlon-Trainer ist, der „gute Zuwachs im Schülerbereich“.

Sorgenfrei liefen unterdessen die anderen VfL-Sparten: „Die Leichtathletik-Abteilung macht eine super Arbeit und übernimmt vor allem die Ausbildung im Elementarbereich, mit Schwerpunkt auf Kinder bis zur sechsten Klasse“, lobt Andreas Kropp. „Unsere Volleyball-Abteilung ist immens gewachsen, ihre Turniere laufen in Sachen Besuch und Akzeptanz ebenfalls gut, auch wenn da finanziell nicht viel hängen bleibt.“ Die Badminton-Freizeitgruppe sei „stabil“, die Breitensport-Gruppen hätten „sehr guten Zuspruch“ und auch die „VfL-Wandertrolle“ schnürten unverdrossen die Stiefel.

(Text: jedö)