Stetig steigende Patientenzahlen verzeichnet die Medizinische Klinik II der Asklepios Klinik Langen. Chefarzt Professor Dr. Dominik Faust und sein Team befassen sich mit allen Erkrankungen des kompletten Verdauungssystems von der Speiseröhre bis zum Enddarm.
„Je breiter das medizinische Spektrum ist, das man anbietet, desto mehr Patienten kommen auch.“ Diese Erfahrung hat Professor Dr. Dominik Faust, der Chefarzt der Medizinischen Klinik II Gastroenterologie der Asklepios Klinik Langen, in den vergangenen Jahren gemacht. 2007 übernahm der heute 59 Jahre alte Mediziner diese Position. Vorher, von 1992 an, war er an der Frankfurter Uniklinik tätig, wo er auch seine wissenschaftliche und fachärztliche Ausbildung absolviert hatte. Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie sind die Schwerpunkte seiner Abteilung an der Langener Klinik. Die Gastroenterologie umfasst alle Erkrankungen des kompletten Verdauungssystems von der Speiseröhre bis zum Enddarm. Die Hepatologie als Schwerpunktgebiet innerhalb der Gastroenterologie befasst sich mit allen Erkrankungen der Leber, akut oder chronisch. Die Infektiologie widmet sich Diagnostik und Therapie von Infektionskrankheiten: Viele Patienten leiden an Infektionen des Magen-Darm-Trakts.
Früher war der Gastroenterologie auch noch die Pneumologie (Lungenheilkunde) zugeordnet. Während der Corona-Pandemie erhöhte sich die Zahl der Patienten mit schweren Lungenerkrankungen stark. Daher entschloss sich die Asklepios Klinik Langen 2022, dieses Arbeitsgebiet der Inneren Medizin in die neue Medizinische Klinik III mit dem Schwerpunkt Pneumologie zu überführen. Chefarzt ist dort Dr. Thorsten Stein.
Die Arbeit für Faust und seine Kolleginnen und Kollegin wurde dadurch aber nicht weniger. Denn die Gastroenterologie verzeichnete in den vergangenen Jahren einen stetigen Anstieg der Patientenzahlen. 2024 wurden in Fausts Abteilung mehr als 4400 Menschen stationär behandelt. Nicht nur die rund 60 eigenen Betten seien ständig belegt, sagte Faust. Bei Bedarf kann die Gastroenterologie interdisziplinär auch noch über weitere Betten in anderen Abteilungen verfügen – etwa dann, wenn Notfälle mit dem Krankenwagen in die Klinik gebracht werden und die Notaufnahme die Patienten zu Faust und seinem Team weiterleitet. Jedoch muss nicht jeder Kranke stationär behandelt werden. Eine ebenfalls sehr hohe Zahl von ambulant versorgten Patienten kommt hinzu. Dass an der Langener Klinik Medizin auf höchstem Niveau geboten wird, spricht sich herum und sorgt für ständigen Zuspruch von Menschen, die der Gastroenterologie der Langener Klinik vertrauen.
Bei allen Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes leisten Faust und seine Kolleginnen und Kollegen kompetente Hilfe. Dabei nehmen sie eine ganze Reihe von Organen in den Blick. Erkrankungen der Speiseröhre, des Magens mit dem Zwölffingerdarm und der Bauchspeicheldrüse werden ebenso diagnostiziert und behandelt wie Erkrankungen der Leber, der Gallenblase und der Gallenwege, des Dünndarms und des Dickdarms. In der klinischen Gastroenterologie könne man endoskopisch heute „viel mehr machen“ als noch vor einigen Jahren, sagte Faust. So könne man mittlerweile mit speziellen endoskopischen Techniken Frühformen von Tumoren des Magen-Darm-Trakts behandeln.
Entdecken die Ärzte Polypen und Frühtumore in Magen, Dünndarm oder Dickdarm, wird die entsprechende Stelle zuerst mit dem Endoskop markiert. Anschließend wenden die Ärzte eine ausgefeilte Technik an und nehmen eine endoskopische Vollwandresektion vor: Die Veränderung der Schleimhaut lässt sich auf diese Weise von innen vollständig entfernen; die Magen- oder Darmwand wird an der Stelle, an der der Tumor abgetragen wurde, mittels eines Clips sofort wieder verschlossen. Der Vorteil dieses Verfahrens für den Patienten liegt auf der Hand: Ihm bleibt ein chirurgischer Eingriff mit entsprechenden Schnitten erspart.
„Wir haben das endoskopische Repertoire der Behandlung deutlich aufgestockt“, hob Faust hervor. Die Geräte seien in den vergangenen Jahren „immer filigraner“ geworden. Inzwischen verfüge man in der Gastroenterologie der Asklepios Klinik Langen über viel Erfahrung mit diesem Verfahren und behandele zunehmend auch komplizierte Polypen und Frühformen bösartiger Veränderungen der Magen- oder der Dickdarmschleimhaut auf diese Weise
Die meisten Patienten leiden an so starken akuten Beschwerden des Magen-Darm-Trakts, dass sie den Rettungsdienst rufen. Der bringt sie in die Notaufnahme der Klinik. Besteht der Verdacht einer Magen-Darm-Blutung, muss sofort gehandelt werden. Andere Patienten waren bei einem niedergelassenen Arzt, der bei einer Vorsorge-Darmspiegelung einen auffälligen Befund entdeckte. In der Praxis ist derlei nicht zu behandeln; der Patient erhält daher eine Einweisung ins Krankenhaus. Er sollte dann möglichst bald einen Termin in der Gastroenterologie der Asklepios Klinik Langen vereinbaren. Bei dem Gespräch dort werden das weitere Vorgehen und möglicherweise der Termin eines notwendigen Eingriffs festgelegt. Abends, an Wochenenden und an Feiertagen suchen Patienten mit starken Beschwerden auch direkt die Notfallambulanz des Langener Krankenhauses auf.
Die endoskopischen Geräte, die die Ärzte der Gastroenterologie einsetzen, werden immer besser. Eine Mini-Kamera im Endoskop liefert Bilder aus dem Körperinneren des Patienten. Die Bildqualität habe sich in den vergangenen Jahren sehr stark verbessert, sagte Faust. Die Aufnahmen hätten inzwischen HDTV-Qualität: Sie weisen eine so hohe Auflösung auf, dass auffällige Stellen extrem detailreich und scharf auf dem Monitor zu erkennen sind. „Die Entwicklung verlief hier parallel zur Entwicklung von Handy-Kameras und Fernsehbildschirmen.“
Eine klassische endoskopische Untersuchung des Dünndarms ist nach den Worten von Faust nicht nur technisch sehr aufwendig; sondern erfordert auch viel Zeit. Ist eine ergänzende Untersuchung des Dünndarms notwendig, kommt daher die „Pill Cam“ zum Einsatz. Wird beispielsweise vermutet, dass im Magen-Darm-Trakt eine Blutung aufgetreten ist, schluckt der Patient das nur kapselgroße Gerät. Auf dem Weg durch den Körper sendet die „Pill Cam“ Tausende hochauflösende Bilder und versorgt die Ärzte auf diese Weise mit zahlreichen Informationen, die eine präzise Diagnose ermöglichen. Nachuntersuchungen oder erforderliche Eingriffe können so ganz exakt festgelegt werden. Faust bezeichnete die „Pill Cam“ als exzellentes diagnostisches Hilfsmittel für Dünndarmerkrankungen. Insgesamt 22 Mediziner sind in der Medizinischen Klinik II Gastroenterologie in Voll- oder Teilzeit tätig. Mit der Ausstattung seiner Abteilung ist Faust zufrieden: „Ich kann nicht klagen.“
Angesichts der hohen Kosten im Gesundheitswesen wird in Deutschland immer wieder über mögliche Klinikschließungen diskutiert. Den Krankenhausstandort Langen sieht Faust weder mittel- noch langfristig bedroht: Die Asklepios Klinik Langen mit ihren vielen medizinischen Fachbereichen sei im Gebiet zwischen Frankfurt und Darmstadt „exzellent aufgestellt“. Man biete an Akutversorgung, aber auch an hochspezialisierter Versorgung „alles, was ein Krankenhaus braucht“. Die Asklepios Klinik Langen sei inzwischen Schwerpunktversorger und liege damit nur eine Stufe unter einem Krankenhaus der Maximalversorgung. Die Notaufnahme der Langener Klinik sei zudem eine der größten internistischen Notaufnahmen im gesamten Rhein-Main-Gebiet.
(Text: PM LPR)