Kommunale Arbeitsgemeinschaft Zukunft Rhein-Main: Noch mehr Fluglärm befürchtet

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(Symbolfoto: Gerhard G. auf Pixabay)

Neues Betriebskonzept würde Flughafenanrainer stärker belasten

Die Kommunale Arbeitsgemeinschaft Zukunft Rhein-Main (KAGZRM) warnt vor einer noch stärkeren Fluglärmbelastung der Bevölkerung durch die jüngst bekanntgewordenen Pläne der Fraport und der Deutschen Flugsicherung (DFS), mehr Flugverkehr über die Nordwest-Abflugstrecke abwickeln zu wollen.


Bereits im Rahmen der Planfeststellung vor 20 Jahren war klar, dass die Kommunen nördlich des Mains – Flörsheim, Hattersheim und Hochheim – durch die neue Landebahn Nordwest teilweise extreme zusätzliche Belastungen durch niedrige Überflüge bei Landungen der Betriebsrichtung Ost haben würden. Deshalb wurde ihnen versprochen, die Abflüge bei Westwind Richtung Norden fast vollständig auf die neue Südumfliegung zu verlagern, um eine permanente Lärmbelastung bei beiden Betriebsrichtungen zu vermeiden und den lärmgeplagten Menschen tagsüber Phasen der Ruhe und Erholung zu ermöglichen. In letzter Zeit konnte dieses Zugeständnis schon nicht mehr eingehalten werden, denn immer mehr Abflüge wurden über die Nordwest-Abflugstrecke abgewickelt.

„Die KAGZRM hat in der Planfeststellung mehrfach eingewandt, dass die vorgesehene Anzahl von 126 Flugbewegungen pro Stunde mit der Südumfliegung nicht umsetzbar ist. Jetzt zeigt sich in der Realität, dass das Betriebskonzept der Fraport auf einer Fehlplanung basiert“, stellt der Vorstand der kommunalen Arbeitsgemeinschaft fest. Dies hat dazu geführt hat, dass es in der Vergangenheit wiederholt zu gefährlichen Annäherungen von Flugzeugen in der Luft und unnötiger Lärmbelastung kam.

Jetzt droht den Kommunen unter der Nordwest-Abflugstrecke Flörsheim, Hattersheim, Hochheim, Mainz und Wiesbaden ein absolutes Lärmdesaster, wenn zur Steigerung der Kapazität in den verkehrsreichen Sommermonaten in den Spitzenzeiten alle Starts vom Parallelbahn-System (Centerbahn) über die Nordwest-Abflugstrecke erfolgen.

„Dies ist ein ungeheurer Vorgang und ein erneuter Wortbruch des Flughafenbetreibers Fraport, der die Gesundheit der Anwohnerinnen und Anwohner in der Region enorm zusätzlich belastet. Die Pläne müssen genau geprüft und kritisch hinterfragt werden“, fordert der Vorstand der KAGZRM: „Wir werden uns gegen eine mögliche Verschlechterung der ohnehin schon angespannten Fluglärmsituation wehren – sowohl politisch als auch juristisch.“

(Text: PM Kommunale Arbeitsgemeinschaft Zukunft Rhein-Main (KAGZRM))