80 Jahre nach Hiroshima: Flaggentag der „Mayors for Peace“

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Oberbürgermeister Dr. Felix Schwenke ruft zu nuklearer Abrüstung und Frieden auf. Das Foto zeigt den OB mit der Flagge „Mayors for Peace“. (Foto: Stadt Offenbach / Yannic Bill)

Offenbachs Oberbürgermeister Dr. Felix Schwenke ruft zu nuklearer Abrüstung und Frieden auf

Vor 80 Jahren erlebten die Menschen in den Städten Hiroshima und Nagasaki das unbeschreibliche Grauen eines Atombombenabwurfes. Seither warnen die Überlebenden dieser Katastrophe vor den Folgen des Einsatzes von Nuklearwaffen. In Deutschland setzen auch in diesem Jahr am 8. Juli vor den Rathäusern mehr als 600 Städte mit dem Hissen der „Mayors for Peace“ (zu Deutsch: „Bürgermeister für den Frieden“) Flagge ein klares Bekenntnis zu nuklearer Abrüstung, gegen Kriege und für ein friedliches Zusammenleben der Menschen weltweit. Auch Oberbürgermeister Dr. Felix Schwenke, ein „Mayor for Peace“, ordnete eine Beflaggung am Rathaus für morgen (Dienstag) an.


„Täglich sterben Menschen durch Drohnen, durch Raketen – der Krieg ist nicht irgendwo und wir leben nicht unberührt davon. Deshalb dürfen wir einerseits nicht naiv sein: es gibt leider Diktatoren, derzeit etwa in Russland oder im Iran, denen man auch mit Härte begegnen muss. So traurig dies ist. Und trotzdem darf man nie vergessen: Das Ziel muss immer abrüsten sein, nicht aufrüsten. Die langfristige Lösung muss immer Diplomatie sein. Und: immer mehr Atomwaffen auf der Welt lehnt das Bündnis strikt ab. Sie bedrohen unser aller Leben. Die Bilder aus Hiroshima und Nagasaki sind über 80 Jahre alt – aber ihre Mahnung gilt heute: So etwas darf nie wieder passieren. Was wir brauchen, ist nicht mehr Zerstörung, sondern mehr Vernunft. Für den Frieden. Für unsere Demokratie“, teilt Oberbürgermeister Dr. Felix Schwenke auch in äußerst schwierigen Zeiten weiterhin zumindest die Grundlinie der Mayors of Peace.

Expertinnen und Experten des Stockholmer Friedensforschungsinstitutes SIPRI gehen aktuell von rund 12.241 Atomsprengköpfen weltweit aus. Fast alle neun Atommächte modernisieren ihre Arsenale, besonders schnell wächst das chinesische Atomwaffenarsenal. Zudem läuft der New START-Vertrag, der 2021 für fünf Jahre verlängert wurde und die Begrenzung strategischer Kernwaffen zwischen den USA und Russland regelt, Anfang des kommenden Jahres aus. Bemühungen, diesen zu verlängern oder zu ersetzen, sind augenscheinlich nicht in Sicht. Es droht ein neuer nuklearer Rüstungswettlauf.

Hintergrund zum Flaggentag

Der Internationale Gerichtshof in Den Haag stellte am 8. Juli 1996 fest, dass die Androhung des Einsatzes und der Einsatz von Atomwaffen generell gegen das Völkerrecht verstoßen. Anlässlich dieses Rechtsgutachtens wird von den „Mayors for Peace“ (zu Deutsch: „Bürgermeister für den Frieden“) am 8. Juli der Flaggentag begangen, an dem Kriege, der Klimawandel und die Bedrohung der Demokratie thematisiert werden. Die Organisation Mayors for Peace wurde 1982 durch den Bürgermeister von Hiroshima gegründet. Das weltweite Netzwerk setzt sich vor allem für die Abschaffung von Atomwaffen ein, greift aber auch aktuelle Themen auf, um Wege für ein friedvolles Miteinander zu diskutieren. Mehr als 8.480 Städte in 166 Ländern gehören dem Netzwerk an, darunter rund 900 Städte in Deutschland. Mehr als 600 Städte in Deutschland beteiligen sich in diesem Jahr am Flaggentag.

(Text: PM Stadt Offenbach)