Im Juni rückte die Stadtpolizei erneut zu zahlreichen Einsätzen aus. Mehrere Waschbärenjungen, die sich teilweise in einer Regenrinne verfangen hatten, mussten durch die Feuerwehr eingefangen werden. Ein ehrlicher Tankstellenkunde rief die Stadtpolizei, weil er seine Rechnung nicht begleichen konnte. Außerdem wurde ein geparkter Transporter gemeldet, unter dem sich übelriechende Buttersäure befand.
Ruhestörungen
Die Stadtpolizei rückte im Juni mehrfach wegen Ruhestörungen aus. In der ersten Woche zählten die Einsatzkräfte 29 Vorfälle, eine Woche später waren es bereits 40. In der dritten Juniwoche gingen 36 Beschwerden ein. Zum Monatsende stieg die Zahl sprunghaft auf 70.
Bei einer Ruhestörung zeigte sich der Verantwortliche erheblich uneinsichtig. Die Feststellung der Personalien erfolgte nur unter großen Mühen. Aufgrund seines Verhaltens kam es zu entsprechenden Anzeigen.
Die Stadtpolizei beendete am vierten Juniwochenende um kurz vor vier Uhr eine aus dem Ruder gelaufene Geburtstagsfeier und schickte die Gäste nach Hause. Bereits kurze Zeit später meldeten Anwohnerinnen und Anwohner, die Feier sei wiederaufgenommen worden. Der Verantwortliche bestritt die erneute Anwesenheit von Gästen in seiner Wohnung und verweigerte den Mitarbeitenden der Stadtpolizei den Zutritt. Als die Stadtpolizei im Hintergrund Hilferufe hörte, betrat sie die Wohnung. Die Schlafzimmertür wurde von innen zugehalten, sodass die Einsatzkräfte mit Kraft agieren mussten, um die zwölf Feiernden aus dem Raum zu entfernen. Dabei überprüften sie, ob unter den Anwesenden Verletzte waren.
Hilflose Personen
Im Juni gingen wie schon im Mai eher wenige Meldungen zu hilflosen Personen ein: Es waren zwischen neun und 19. Dabei handelte es sich überwiegend um kranke, betrunkene oder verwirrte Personen, die medizinische Hilfe benötigten.
Ein Mensch wurde aufgrund psychischer Ausnahmezustände in der psychiatrischen Abteilung des Sana-Krankenhauses untergebracht.
Ein als hilflos gemeldeter Mann zeigte sich gegenüber einer Streife unkooperativ. Eine Überprüfung ergab, dass ein Haftbefehl gegen den Mann vorlag, weshalb die Stadtpolizei den Mann festnahm.
Eine Person war aufgrund ihres hohen Alkoholkonsums nicht mehr ansprechbar. Noch bevor der Rettungswagen eintraf, stellte ein anderer Mann die Hilfsmaßnahmen infrage, warf der Streife Willkür vor und verhielt sich aggressiv. Erst ein Platzverweis und die Androhung von Zwangsmaßnahmen führten zur Einsicht. Der Rettungsdienst kümmerte sich um die betrunkene Person und brachte sie ins Krankenhaus.
Der Rettungsdienst untersuchte im Juni eine weitere betrunkene Person und brachte sie ins Krankenhaus. Der Alkoholwert lag bei 3,81 Promille, zudem war der Blutzucker extrem hoch. Auch klagte der Mann über starke Rückenschmerzen.
Die Stadtpolizei wurde im Juni zu einer weiteren hilflosen Person auf dem Gehweg gerufen, die stark zitternd und augenscheinlich betrunken am Boden liegend angetroffen wurde. Ein Atemalkoholtest ergab einen Wert von 1,32 Promille. Da die Person über starke Knieschmerzen klagte und angab, nicht laufen zu können, brachte ihn ein Rettungswagen in das Sana Klinikum Offenbach.
Eine Streife konnte einen Mann überzeugen, sich in ärztliche Obhut zu begeben und behandeln zu lassen, nachdem dieser Suizidgedanken geäußert hatte.
Verkehr
Die Verkehrspolizei kontrollierte pro Woche an bis zu 49 Stellen die Geschwindigkeit und leitete zwischen 162 und 313 Verfahren wegen Überschreitens der Höchstgeschwindigkeit ein.
Besonders viele Verwarnungen wegen Falschparkens und weiterer Verkehrsverstöße gab es in der ersten Juniwoche, es waren 2896. Erhebliche Verkehrsbehinderungen gab es zwischen 18 und 45 pro Woche. Dazu zählen beispielsweise zugeparkte Einfahrten, Schwerbehindertenparkplätze und temporäre Halteverbote.
Für die Zulassungsstelle Offenbach wurden im Juni insgesamt 156 Kraftfahrzeuge zur Entstempelung erfasst. Im Juni wurden zwischen 18 und 51 Fahrzeuge abgeschleppt, alle anderen erhielten eine teure Verwarnung.
Streifendienst und Gefahrenabwehr
Bereits in der ersten Juniwoche war die Stadtpolizei mehrfach gefordert: Mehrere Waschbärenjungen, die aus ihrem Nest entkommen waren und sich teilweise in einer Regenrinne festgesetzt hatten, wurden durch die Feuerwehr eingefangen und dem Jagdpächter übergeben.
Die Landespolizei fahndete nach einem Fahrzeug, dessen Fahrer einen Radfahrer angefahren, diesem Geld angeboten und anschließend Fahrerflucht begangen hatte. Die Stadtpolizei traf den Fahrer samt Auto im Stadtgebiet an und übergab ihn der Landespolizei.
In der zweiten Juniwoche stoppte die Stadtpolizei einen Autofahrer, der durch starkes Beschleunigen, Motoraufheulen und überhöhte Geschwindigkeit auffiel. Der Fahrer zeigte sich aggressiv und unkooperativ. Da er keine gültige Fahrerlaubnis hatte, übernahm die Landespolizei den Fall.
Ein ehrlicher Tankstellenkunde rief die Stadtpolizei, weil er seine Rechnung nicht begleichen konnte. Der Nachtschalter war unbesetzt, und erst nach mehrfachem Klingeln und Klopfen erwachte der Kassierer, der den Tankvorgang verschlafen hatte.
Eine Streife erteilte einem aggressiven Bettler in der Fußgängerzone einen 24-Stunden-Platzverweis. Am Mittwochabend verwies sie einen betrunkenen Mann vom Spielplatz, da er Kinder belästigte und einschüchterte.
Nachbarn meldeten einen seit 24 Stunden bellenden Hund. Da die Lautstärke zunahm und der Zustand des Hundes unklar war, öffnete ein Schlüsseldienst die Wohnung. Die Betreuerin erschien während der Maßnahme und erklärte, sie sei bis vor kurzem beim Hund gewesen, dessen Halter im Urlaub ist. Der Hund war in sehr gutem Pflegezustand und gut versorgt.
In der dritten Juniwoche erschienen zwei Personen auf der Stadtpolizeiwache und berichteten, sie könnten ein verlorenes Handy in der Nähe des “Bierbrauerwegs” orten. Sie baten die Polizei um Hilfe, um das Handy zu finden. Die Streife begleitete sie zum Ort. Dort orteten sie das Handy weiter. Mehrere abgestellte Omnibusse standen dort. Die Streife fand das Handy anhand des Signaltons in einem Bus. Ein Disponent vor Ort öffnete den Bus und das Handy wurde übergeben.
Eine Bürgerin meldete der Stadtwache, sie habe am Vortag einen Hund von einem privaten Händler gekauft, der nun aggressiv auf ihre Kinder losgehe und sie gebissen habe. Feuerwehr und Streife wurden entsandt, um den Hund zu sichern. Bei Ankunft stand die Frau mit dem Hund an der Tür. Der Hund wirkte nicht aggressiv. Im Gespräch stellte sich heraus, dass der Hund nicht gebissen hatte, sondern nur drohte. Die Streife überzeugte die Frau, den Hund selbst ins Tierheim zu bringen, da sie offenbar mit dem Umgang überfordert war.
Ein geparkter Transporter wurde über das Polizeirevier gemeldet, unter dem sich eine verdächtige, übelriechende Flüssigkeit befand. Die Streife fand das Fahrzeug und die Flüssigkeit, deren Gefährdungspotential unklar war. Die Feuerwehr wurde zur Abklärung hinzugezogen. Ein Feuerwehrmann stellte fest, dass es sich vermutlich um Buttersäure handelte. Ein Löschfahrzeug verdünnte die Buttersäure und spülte sie in den Abfluss. Die Herkunft der Buttersäure ist unbekannt. Das Fahrzeug erhielt wegen Mängeln eine Mängelkarte.
Als es in der letzten Juniwoche bei einer Person zu einer Zwangseinweisung in ein psychiatrisches Krankenhaus kam, fand die Stadtpolizei in deren Wohnung mehrere legal besessene Waffen, sowie ein Sturmgewehr, das sich illegal im Besitz der Person befand. Die Stadtpolizei nahm alle Waffen bis zur Prüfung der Eignung des Besitzers vorläufig in Verwahrung.
Eine Streife traf einen jungen Mann wohlbehalten zu Hause an, nachdem dessen Ausbildungsbetrieb gemeldet hatte, sich Sorgen um seinen Auszubildenden zu machen, weil dieser weder auf Anrufe noch auf Post reagierte. Der Mann gab gegenüber der Stadtpolizei an, dass das Ausbildungsverhältnis problematisch für ihn sei.
Ein Anrufer informierte die Stadtpolizei über einen verstorbenen Hund im Wald und lieferte Details zum Vorfall. Die Feuerwehr barg den verwesenden Kadaver und transportierte ihn zum Tierheim zur Untersuchung und Auslesung des Chips. Der Anrufer berichtete der Stadtpolizei, dass ihm der Hund kurzzeitig zur Betreuung überlassen wurde. Er bemerkte den schlechten Gesundheitszustand des Tieres und brachte den Hund in eine Tierklinik, die Kokain im Blut feststellte. Trotz aller Bemühungen verstarb das Tier in der Tierklinik. Der Besitzer des American Bulldog gab vor, das verstorbene Tier begraben zu wollen, entsorgte den Körper jedoch im Wald. Der Hund des Anrufers konnte den Körper des verstorbenen Hundes aufspüren – daraufhin alarmierte der Mann die Behörden.
Aufenthaltsermittlungen
Die Stadtpolizei musste auch im Juni diverse Aufenthaltsermittlungen durchführen. Hierbei geht es in erster Linie um die Überprüfung ehelicher Lebensgemeinschaften und um Fälle, in denen dringende behördliche Post aufgrund fehlender Briefkästen oder Klingeln nicht zugestellt werden konnte.
Hintergrund
Die Stadtpolizei gehört zum Offenbacher Ordnungsamt und berichtet auf dem städtischen Internetauftritt unter www.offenbach.de/stadtpolizei wöchentlich über ihre Einsätze. Darüber hinaus gibt sie einmal im Monat über den Presse-Newsletter einen kurzen Überblick über die Einsätze im vorherigen Monat.
Wer sich für die ausführlichen Wochenberichte interessiert, kann alle unter www.offenbach.de/stadtpolizei-berichte nachlesen.
Mehr zur Erreichbarkeit der Stadtpolizei: www.offenbach.de/stadtpolizei-kontakte
(Text: PM Stadtpolizei Offenbach)