Besondere Einsatztruppe leistet Amtshilfe
Hunde sind beliebte Haustiere und gelten als treue Begleiter. Manche sehen in ihnen gar den besten Freund des Menschen. Dennoch kommt es hin und wieder zu Ausnahmesituationen, in denen sich Hunde besonders aggressiv verhalten und zur Gefahr werden können. In diesen Fällen kann die Stadt Offenbach Hilfestellung leisten. Wie der stellvertretende Ordnungsamtsleiter Pietro Mereu berichtet, ist seit dem Jahr 2018 eine sogenannte Immobilisationstruppe im Einsatz, die speziell dafür ausgebildet und berechtigt ist, Tiere mittels Blasrohr oder Betäubungsgewehr außer Gefecht zu setzen. „Als ich 2016 die Abteilungsleitung im städtischen Ordnungsamt übernahm, fand ich bei der Bestandsüberprüfung ein Betäubungsgewehr“, erinnert sich Mereu. „Die Idee, eine weitere Dienstleistung anzubieten, zusätzlich zu den Aufgaben, die wir sowieso schon machen, war geboren. Nachdem wir die rechtlichen Rahmenbedingungen geklärt hatten, stand dem Aufbau einer Immobilisationstruppe nichts mehr im Wege.“ Neben Pietro Mereu bilden fünf Stadtpolizisten, sowie die Tierärzte und die Tiergesundheitsaufseherin des Veterinäramtes die „Immotruppe“. Aus rechtlichen Gründen dürfen Medikamente nur von den Tierärzten gemischt werden. Einmal im Jahr treffen sich alle Beteiligten zu einem eintägigen Workshop. Einen ganzen Tag lang nehmen die Beteiligten zur Wissensauffrischung an Theorieunterricht und an Schießübungen teil, um ihre Einsätze sicher, professionell und tierschutzgerecht ausführen zu können.
Tatsächlich kann die „Immotruppe“ der Stadt Offenbach am Main als Alleinstellungsmerkmal bezeichnet werden. „Nicht viele Behörden verfügen über diese Qualifikation. Aus diesem Grund wurden wir auch schon um die Ausübung unserer Dienste in Amtshilfe gebeten“, ergänzt Mereu.
Jüngst hatten die Landespolizei und eine Gemeinde des Landkreises Bergstraße um Amtshilfe in einem besonderen Einzelfall gebeten. Grundlage hierfür war ein Verfahren nach der Gefahrenabwehrverordnung über das Halten und Führen von Hunden (HundeVO). Die Aktion fand auf einem außerhalb des Ortes gelegenen sehr großen und unüberschaubaren Gartengrundstück in einer Gemeinde des LK Bergstraße statt. Eine Hundestaffel der Polizei und mehrere Tierärztinnen aus weiteren Veterinärämtern unterstützen die Aktion zusätzlich. Insgesamt wurden acht belgische Schäferhunde (Malinois) immobilisiert, durch die anwesenden Tierärztinnen weiter versorgt und in Tierheimen und Pflegestellen untergebracht. Alle Hunde sind wieder wohl auf und warten auf neue Herrchen oder Frauchen. „Es war eine tolle Zusammenarbeit der unterschiedlichen Behörden und Dienststellen, die zu einem sehr guten Ergebnis und zum Netzwerkausbau führte“, resümiert Pietro Mereu abschließend.
(Text: PM Stadt Offenbach)