
In Dietzenbach startete am 23. Juli, verbunden mit einer Informationsveranstaltung im Rathaus, offiziell die Pilotphase eines bundesweiten Modellprojekts zur Verbesserung der pflegerischen Versorgung. Mit dem „Helferportal“ wird eine digitale Plattform umgesetzt, die alle an der Versorgung beteiligten Akteure in der Kreisstadt miteinander und sektorenübergreifend vernetzt. So richtet sich das Angebot an Hilfesuchende, pflegende Angehörige, ehrenamtlich Engagierte, professionelle Gesundheits- und Pflegedienstleister sowie kommunale Beratungs- und Koordinationsstellen.
Pilotprojekt zur sektorenübergreifenden und integrativen Versorgung
Um zusammen mit den an der Versorgung beteiligten Akteuren und den Bürgerinnen und Bürgern Dietzenbachs an einer besseren Versorgung für Menschen mit Unterstützungs- oder Pflegebedarf zu arbeiten, hat die Städtische Seniorenarbeit gemeinsam mit der Technischen Universität Chemnitz und der Helferportal GmbH & Co. KG das vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) geförderte Modellprojekt ins Leben gerufen, das im Probebetrieb bereits unter realen Bedingungen genutzt werden kann.
Ziel des Projekts ist es, drohenden Lücken in der pflegerischen Versorgung entgegenzuwirken, soziale Teilhabe auch spontan zu ermöglichen, pflegende Angehörige zu entlasten und bürgerschaftliches Engagement wirksam in die kommunale Versorgungsstruktur zu integrieren.
Über die digitale Plattform „Helferportal“ können Hilfesuchende wie auch deren Angehörige oder Beratungsstellen ihre Unterstützungsbedarfe und -angebote direkt erfassen. Das System gleicht den Bedarf automatisch mit den Leistungsprofilen der Anbieter ab, prüft deren Verfügbarkeit und zeigt passende Akteure im Portal an.
Im professionellen Bereich lassen sich Termine mit Gesundheitsdienstleistern direkt digital buchen. Im Bereich ehrenamtlicher Unterstützung übernimmt das System das komplette Auftragsmanagement mit den Engagierten der Helferkreise und entlastet deren Koordinatorinnen und Koordinatoren von vielen administrativen Aufgaben – einschließlich der Abrechnung mit Pflegekassen und der Aufwandsentschädigung für die Engagierten.
„Mit diesem Projekt leisten wir innerhalb unseres Bereichs Seniorenarbeit einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Sicherstellung der Pflege vor Ort – digital, sektorenübergreifend und vor allem bürgernah. Verwaltungsabläufe, Beratung und Vermittlung, werden über die Plattform wesentlich effizienter, schneller und zielgerichteter“, sagt Dietzenbachs Erster Stadtrat und Sozialdezernent René Bacher. Er ergänzt: „Die Zusammenarbeit mit Wissenschaft und Sozialwirtschaft stärkt unsere Rolle als innovative Modellkommune und schafft Lösungen, die direkt bei den Menschen ankommen. Jetzt ist es wichtig, dass sich möglichst viele Akteure einbringen, damit Hilfesuchende auf ein engmaschiges Netzwerk aus bürgerschaftlich Engagierten und professionellen Dienstleistern zugreifen können.“
Unter realen Bedingungen: Start in die Testphase
Nach erfolgreicher technischer Umsetzung beginnt nun die Testphase unter realen Bedingungen. In den kommenden Monaten wird das System mit realen Nutzerinnen und Nutzern erprobt, wissenschaftlich begleitet und weiterentwickelt.
Interessierte Hilfesuchende, engagierte Bürgerinnen und Bürger sowie Gesundheitsdienstleister können sich ab sofort über die städtische Homepage unter www.dietzenbach.de/helferportal registrieren und informieren.
(Text: PM Kreisstadt Dietzenbach)