Ungebetene Gäste im Gepäck

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Die Rückkehr aus dem Urlaub sollte nicht durch ungebetene Gäste getrübt werden – weder durch Schädlinge noch durch Krankheiten. Wer gut vorbereitet reist und beim Heimkommen einige einfache Regeln beachtet, schützt sich und seine Familie nachhaltig. (Foto: Pixabay)

Gesundheitsamt der Stadt Offenbach warnt vor Schädlingen und importierten Infektionskrankheiten nach dem Urlaub

Mit Souvenirs und schönen Erinnerungen im Gepäck kehren viele Menschen aus dem Sommerurlaub zurück. Doch nicht selten schleichen sich auch unerwünschte Mitbringsel ein: Schädlinge wie Bettwanzen oder Flöhe und in manchen Fällen sogar Infektionskrankheiten. Das Gesundheitsamt der Stadt Offenbach informiert über mögliche Risiken und gibt wichtige Tipps zur Vorbeugung.


Koffercheck nach der Rückkehr – besser draußen als drinnen

Nach dem Urlaub empfiehlt das Gesundheitsamt, den Koffer nicht direkt in der Wohnung zu öffnen. „Ideal ist das Auspacken im Freien – auf dem Balkon, der Terrasse oder in der Badewanne“, rät Dr. Christiane Faust, Amtsärztin im Gesundheitsamt. Auf diese Weise lässt sich eine mögliche Verbreitung von Schädlingen in der Wohnung vermeiden. Textilien sollten bei mindestens 60 Grad Celsius gewaschen oder für mehrere Tage bei -18 Grad Celsius eingefroren werden. Schuhe und nicht waschbare Gegenstände sollten sorgfältig kontrolliert werden.

Bereits während des Urlaubs lässt sich vorsorgen: Koffer möglichst geschlossen halten, nicht direkt auf dem Boden abstellen und gebrauchte Kleidung in Plastiktüten verpacken.

Unerwünschte Reisebegleiter: Von Bettwanzen bis Schaben

Die häufigsten „blinden Passagiere“ im Gepäck sind:

Bettwanzen: Hinweise sind Blutflecken auf der Bettwäsche, schwarze Kotpunkte und ein süßlich-unangenehmer Geruch.

Flöhe: Kleine, springende Insekten, die sich durch ihre kräftigen Hinterbeine auszeichnen.
Krätzemilben: Winzige Spinnentiere, die Hautkontakt zur Übertragung benötigen.

Schaben: Sind zwar keine direkten Krankheitsüberträger, können jedoch Krankheitserreger verschleppen und Allergien auslösen.

Bei Verdacht auf einen Befall sollte umgehend ein professioneller Schädlingsbekämpfer eingeschaltet werden.

Infektionen im Gepäck – Vorsicht bei Symptomen auch Wochen nach dem Urlaub

Nicht nur sichtbare Schädlinge können aus dem Urlaub mitgebracht werden. Auch Infektionskrankheiten können „unsichtbar“ in der Inkubationszeit unbemerkt bleiben. Betroffen sind unter anderem

Malaria bei einer Inkubationszeit von 12 bis 40 Tage

Dengue, Chikungunya und Zika bei einer Inkubationszeit von 3 bis 14 Tage, übertragen durch Aedes-Mücken, insbesondere die Asiatische Tigermücke, die sich zunehmend in Europa ausbreitet

Hepatitis A, Typhus, Shigellen-Infektionen werden meist durch kontaminierte Lebensmittel, Wasser oder Schmierinfektionen übertragen

„Treten nach dem Urlaub gesundheitliche Beschwerden auf – insbesondere Fieber, Hautausschlag, Magen-Darm-Probleme oder Abgeschlagenheit – sollte ein Arzt aufgesucht werden. Wichtig: Reiseziel nennen, damit gezielt getestet werden kann“, betont Dr. Faust.

Schutz durch Impfung und Prophylaxe

Reisende sollten sich vor Reiseantritt ärztlich beraten lassen, ob Impfungen gegen Krankheiten wie Hepatitis A, Typhus oder Dengue sinnvoll sind. Auch die Malariaprophylaxe, ob vorbeugend oder als Stand-by-Medikation, gehört in die Reiseapotheke bei Fernreisen.

Zur Mückenabwehr empfiehlt das Gesundheitsamt: Insektenabwehrmittel mit DEET oder Icaridin, lange, helle Kleidung und Schlafen unter Moskitonetze

(Text: PM Stadt Offenbach)