Die Landeshauptstadt Wiesbaden setzt angesichts der aktuellen Sommerhitze gezielte Maßnahmen zum Schutz besonders gefährdeter Menschen um. Im Rahmen der Arbeitsgemeinschaft „#WOHIN“ werden wiederverwendbare Wasserflaschen an obdach- und wohnungslose Personen im Stadtgebiet verteilt.
Die Flaschen werden durch die Straßensozialarbeit des Sozialleistungs- und Jobcenters sowie durch Mitarbeitende der Stadtpolizei ausgegeben. Ziel ist es, Menschen ohne festen Wohnsitz in akuten Belastungssituationen mit Trinkwasser zu versorgen und gleichzeitig auf kühle Aufenthaltsorte, Refill-Stationen und öffentliche Trinkbrunnen hinzuweisen.
„Starke Hitze kann schnell zur gesundheitlichen Gefahr werden – vor allem für Menschen, die sich dauerhaft im Freien aufhalten und nicht über die Schutzmöglichkeiten verfügen, die für viele selbstverständlich sind. Mit der Verteilung der Wasserflaschen setzen wir ein klares Zeichen. Auch wer kein Dach über dem Kopf hat, bleibt in Wiesbaden nicht unbeachtet und nicht allein“, betont die zuständige Sozialdezernentin Dr. Patricia Becher.
Ein zentraler Bestandteil der Maßnahme bildet die aufsuchende Straßensozialarbeit des Sozialleistungs- und Jobcenters. Die Fachkräfte suchen gezielt bekannte Aufenthaltsorte auf, um Menschen direkt anzusprechen, befüllte Wasserflaschen zu verteilen und über Hilfsangebote zu informieren. Dabei weisen sie auch auf öffentliche Trinkbrunnen, Refill-Stationen und kühle Aufenthaltsorte im Stadtgebiet hin.
Die Straßensozialarbeit geht dabei gezielt auf obdachlose Menschen im öffentlichen Raum zu. Sie besuchen regelmäßig bekannte Aufenthaltsorte und bieten dort nicht nur Wasser, sondern auch Beratung und weiterführende Unterstützung an.
Ariane Würzberger, Amtsleiterin des Sozialleistungs- und Jobcenters, unterstreicht: „Unsere Kolleginnen und Kollegen des Bereichs Streetwork leisten einen unverzichtbaren Beitrag. Sie leisten nicht nur praktische Hilfe, sondern schaffen Vertrauen und bauen Brücken – gerade an Tagen, an denen Hitze zur echten Gefahr werden kann. Der Schutz vor Hitze ist dabei ein fester Bestandteil jedes Gesprächs und jeder aufsuchenden Beratung“.
Auch die Stadtpolizei ist aktiv in die Aktion eingebunden. Die Mitarbeitenden im Außendienst verteilen die Wasserflaschen im Rahmen ihrer regulären Streifengänge und nehmen dabei gezielt Kontakt zu Menschen auf, die sich bei starker Hitze im öffentlichen Raum aufhalten. Durch die tägliche Präsenz an vielen bekannten Aufenthaltsorten leisten sie einen wichtigen Beitrag zur schnellen Hilfe vor Ort.
„Gerade obdachlose Menschen sind bei Hitze besonders gefährdet. Es freut mich, dass wir mit den Kolleginnen und Kollegen der Stadtpolizei diese sinnvolle Aktion unterstützen können“, betont Stadtrat Andreas Kowol.
Nadine Gärtner, Projektleiterin im Amt für Straßenverkehr und Stadtpolizei ergänzt: „Unsere Einsatzkräfte sind täglich im Stadtgebiet unterwegs und treffen regelmäßig auf obdachlose Menschen – auch an Orten, die bei Hitze besonders belastend sind. Mit der Verteilaktion können wir direkt vor Ort pragmatisch helfen und gezielt auf Schutzmöglichkeiten hinweisen. Das ist gelebter Hitzeschutz im Einsatzalltag“.
Die Flaschen tragen das Logo der städtischen Arbeitsgemeinschaft #WOHIN und werden über Projektmittel des Bundes finanziert. Die seit 2021 bestehende Arbeitsgemeinschaft steht unter der Federführung des Sozialleistungs- und Jobcenters und vereint städtische Fachbereiche mit sozialen Trägern. Ziel der Arbeitsgemeinschaft ist, obdach- und wohnungslosen Menschen in Wiesbaden gezielt Hilfe zu bieten und ihnen langfristige Perspektiven zu eröffnen.
„Die Aktion zeigt eindrucksvoll, wie gut ämter- und trägerübergreifende Zusammenarbeit in Wiesbaden funktioniert – pragmatisch, lösungsorientiert und nah an den Menschen. Die gemeinsame Aktion des Sozialleistungs- und Jobcenter und der Wiesbadener Stadtpolizei steht sinnbildlich für das, wofür ‚#WOHIN‘ als Arbeitsgemeinschaft seit Jahren steht: unbürokratische Hilfe, verlässliche Netzwerke und ein klarer Blick auf das Machbare – immer im Sinne der Betroffenen“, hebt Dr. Patricia Becher abschließend hervor.
Hinweise auf bedürftige Personen im öffentlichen Raum können jederzeit an #wohin@wiesbaden.de oder telefonisch an die Koordinierungsstelle „#WOHiN“ (0611) 318236 gemeldet werden.
Weitere Informationen zur Arbeitsgemeinschaft „#Wohin“ findet man unter: www.wiesbaden.de/leben-in-wiesbaden/gesellschaft-soziales/soziale-dienste_/finanzielle-leistungen/wohin.
(Text: PM Landeshauptstadt Wiesbaden)