Zwei Wasserwagen helfen dem Offenbacher Grün durch den Sommer

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Die Gärtnerinnen und Gärtner versorgen vor allem Beete und die jungen Bäume während des Hochsommers. (Foto: Stadtwerke Offenbach/Jessica Schäfer)

Gärtnerinnen und Gärtner gießen junge Bäume und Beete

Nach einer kurzen Erholungsphase scheint die Sonne wieder andauernd und heiß. Der wenige Regen hat in der jüngsten Zeit kaum mehr als die oberen Millimeter des Bodens angefeuchtet. Zu den tieferen Wurzelschichten ist das Wasser kaum durchgedrungen.


Deshalb verlegt die Abteilung Grünwesen des Stadtservices der Stadtwerke Offenbach aktuell den Schwerpunkt ihrer Arbeit auf das Gießen. „Unsere Kolleginnen und Kollegen sind dann im Dauereinsatz“, sagt Sophie Geyer, Gärtner-Meisterin beim Stadtservice. „Wir haben unsere beiden Wasserwagen in den Frühlings- und Sommermonaten ohnehin ganztägig verplant. Bei Extremtemperaturen weichen wir von den Gießplänen auch mal ab, wenn eine Fläche zu vertrocknen droht. Dann wird zusätzlich noch per Hand aus Standrohren im Stadtgebiet gewässert.“ Die beiden Wasserwagen fassen jeweils rund 3500 Liter. Die Mitarbeiterin und der Mitarbeiter, die damit ganztags unterwegs sind, bringen damit täglich rund 30.000 Liter Wasser auf Beete und in Pflanzsäcke, die an neu gepflanzten Bäumen im Stadtgebiet am Straßenrand oder in Parks stehen.

Auch die auf den Mittelstreifen des Rings und der Mühlheimer Straße wachsenden Stauden brauchen während anhaltender Hitzeperioden Wassergaben. Sie wurden zwar gezielt danach ausgesucht, dass sie möglichst hitzeresistent sind und wenig Wasser brauchen – sie sind allerdings keine Wüstenpflanzen. „Die Stauden kommen mit Wärme und wenig Regen gut klar, aber nicht mit anhaltenden trockenen Hitzephasen“, sagt Sophie Geyer. Gerade der Standort Mittelstreifen, umgeben von aufgeheiztem Asphalt und permanenten warmen Fahrtwind, macht jetzt zusätzliche Wassergaben notwendig. Grundsätzlich machen die Beschäftigten mit den Tankwagen ihren Job gerne. Wenn sie aber mit dem Fahrzeug kurzzeitig eine Innenspur blockieren müssen, werden sie oft aus den vorbeifahrenden Fahrzeugen heraus wüst beschimpft.

Viele Passantinnen und Passanten verstehen auch nicht, warum die Wasserwagen trotz angesagten Regens oder sogar bei Nieselregen selbst unterwegs sind. „Was bisher in den vergangenen Wochen an Regen gefallen ist, reicht nur, um Grillpartys zu verderben oder das Spazierengehen unangenehm zu machen. Für die Pflanzen bringt das nicht viel. Derzeit ist der Boden sehr trocken und braucht lange, bis er so weit aufgeweicht ist, dass das Wasser nicht mehr abläuft, sondern eindringt. Deshalb weichen wir mit dem Gießen vor dem Regen die Erde auf. Und während eines leichten Regens wässern wir weiter, weil er nicht ausreicht“, erklärt Sophie Geyer.

Auf den Dienstplänen der Gärtnerinnen und Gärtner stehen vor allem die jungen, in den vergangenen fünf Jahren gepflanzten Bäume. Ihre Wurzeln reichen noch nicht tief genug in den Boden, um auch aus tieferen Schichten Wasser aufnehmen zu können. Deshalb sind sie meist mit einem regelmäßig nachzufüllenden Wassersack versehen, aus dem gleichmäßig Feuchtigkeit abgegeben wird.

Alle der mehr als 20.000 Bäume im Stadtgebiet zu gießen ist nicht möglich. Nur in Ausnahmefällen erhalten auch die älteren Bäume Wassergaben aus dem Tankwagen. Hier können aber Bürgerinnen und Bürger unterstützen: Wer möchte, kann die grünen Schattenspender vor dem Haus gerne mit einigen Gießkannenfüllungen auf der langen Durststrecke durch die immer längeren und heißer werdenden Sommer unterstützen.

Für die Offenbacherinnen und Offenbach mit einem Garten hat Profi Sophie Geyer auch noch eine Gießempfehlung: „Wir müssen während unserer Arbeitszeit tagsüber und auch mittags gießen. Wer aber seinen heimischen Garten wässert, sollte das möglichst in den frühen Morgenstunden erledigen. Bei Rosensträuchern sollten möglichst die Blätter nicht nass werden – die bekommen nämlich schnell einen Pilz, wenn das Wasser nicht rasch abtrocknen kann. Wer bei Sonnenschein gießt, muss bedenken, dass die Tropfen wie kleine Brenngläser wirken. Und über das Gießen am Abend freuen sich vor allem auch die Schnecken, denen man auf feuchtem Untergrund das Gleiten von Pflanze zu Pflanze erleichtert.“

(Text: PM Stadt Offenbach)