Münster: Zweitgrößte Grundschule Hessens jetzt noch größer

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Das größte Gebäude, das der Kreis Darmstadt-Dieburg bislang in modularer Bauweise errichtet hat, steht mit einjähriger Verzögerung jetzt an der Münsterer Kennedy-Schule. Am Freitag wurde es eingeweiht. (Foto: jedö)

Die fast 14 Millionen Euro teure Erweiterung der John-F.-Kennedy-Schule in Münster ist am Freitagnachmittag mit einjähriger Verspätung eingeweiht worden. Ursprünglich sollte das neue Holzmodul-Gebäude an Hessens zweitgrößter Grundschule zu Beginn des Schuljahrs 2024/25 zur Verfügung stehen. Insbesondere die Verwendung der 500 Schraubfundamente, auf denen das Objekt gründet, und deren statische Prüfung hatten jedoch zu Verzögerungen geführt.


Zwischenzeitlich hatte Vize-Landrat und Schuldezernent Lutz Köhler (CDU) sogar von einem „Albtraum“ durch das lange Warten auf die Überprüfung der Schraubfundamente gesprochen. Deren Vorteil besteht darin, dass sie (anders als klassische Betonfundamente) bei einem Abbau der Module wieder rückstandslos entfernt werden können. Die Schraubfundamente bestehen aus verzinktem Stahl und werden bis zu 3,50 Meter in den Boden gedreht.

Der Aufbau der Holzmodule konnte in Folge der Verzögerungen erst zu einem späteren Termin beginnen, wurde durch das Unternehmen müllerblaustein HolzBauWerke dann aber in der angestrebten Zeit realisiert. Von November 2024 an dauerte es nur 13 Wochen, ehe der Rohbau stand. Inzwischen ist auch der Innenausbau fertig und das Objekt in Benutzung.

„Mit diesem Neubau setzen wir ein starkes Zeichen für moderne und nachhaltige Bildungsinfrastruktur“, stellte Köhler am Freitag heraus. „Der Modulbau ermöglicht es, flexibel auf die Bedürfnisse von Schulen einzugehen, ohne wertvolle Zeit zu verlieren.“ Trotz der Verzögerungen und inklusive Planungsphase erfolgte die Errichtung des Gebäudes noch immer wesentlicher schneller als die eines konventionellen Schulgebäude-Neubaus.
Konkret entstanden ist ein dreigeschossiges Bauwerk aus Holz, das pro Ebene rund 1000 Quadratmeter umfasst. Insgesamt stehen der Kennedy-Schule im neuen Objekt jetzt zusätzlich zwölf Klassenräume, vier Differenzierungsräume, zwei „Teamstationen“ sowie neue Verwaltungsbüros zur Verfügung.

Sie teilen sich wie folgt auf: Im Erdgeschoss sind künftig Verwaltung, Lehrerzimmer und sanitäre Anlagen untergebracht. In den oberen Geschossen befinden sich moderne Klassenräume, Differenzierungsbereiche, offene Lernlandschaften sowie die Teamstationen für die Lehrkräfte. Ergänzt wird das Raumprogramm durch Besprechungsräume, Lehrmittel- und Technikräume sowie einen Erste-Hilfe-Raum. Neue Fahrrad- und Rollerstellplätze, naturnahe Aufenthaltsflächen und zahlreiche Neupflanzungen sollen das Projekt im direkten Umfeld des Gebäudes abrunden. Der Außenbereich ist derzeit aber noch in Arbeit.

Nötig war die Erweiterung, weil die Kennedy-Schule (auf die neben jungen Münsterern und Altheimer auch Grundschüler aus Dieburg gehen) seit Jahren stark wächst. Im Schuljahr 2024/2025 besuchten sie 583 Schüler in 26 Klassen. Damit war die Kennedy-Schule die zweitgrößte Grundschule in Hessen hinter der Trinkbornschule in Ober-Roden (649 Schüler).

Dem Wachstum gerecht geworden ist die von Nicole Sabais geleitete Grundschule übrigens schon im vergangenen Schuljahr durch eine neue Mensa: Hierfür investierte der Kreis 485 000 Euro. Rund 360 der fast 600 Kennedy-Schüler nahmen im vergangenen Jahr das Ganztags-Angebot der Schule in Anspruch – und von ihnen wiederum haben 250 auch das Mittagessen gebucht. In der neuen Mensa finden bis zu 196 Schüler gleichzeitig Platz. Der frühere Fünf-Schicht-Betrieb ist deshalb passé. Seit einem Jahr muss die Schule das Mittagessen nur noch in zwei Schichten organisieren.

(Text: jedö)