Räumliche Zusammenlegung des Hessenkollegs und des Abendgymnasiums
Schon seit einiger Zeit fanden zwischen der Stadt Frankfurt, dem Land Hessen sowie dem Schulleitungsteam des Abendgymnasiums und des Hessenkollegs Gespräche statt – mit dem Ziel, beide Schulen räumlich zusammenzulegen. Hintergrund ist, dass beide Bildungseinrichtungen bereits ein gemeinsames Leitungsteam und einen gemeinsamen Lehrkörper haben sowie eine sehr ähnliche Ausrichtung. An beiden Schulen können Erwachsene Abitur oder Fachhochschulreife erwerben. Bisher war das Abendgymnasium im Ostend im Bildungszentrum Ost (BZO) verortet; das Hessenkolleg in Bockenheim am Biegwald.
Diese Pläne wurden nun stark beschleunigt und in den Sommerferien bereits
umgesetzt. Seit Beginn des Schuljahres 2025/26 finden sich beide Schulen unter einem Dach im BZO. Hintergrund des sehr straffen Zeitplans war der bauliche Zustand der IGS Süd. Denn das Hauptgebäude der IGS Süd musste kurzfristig aufgrund von Schwierigkeiten mit der Statik für die Schulnutzung gesperrt werden. Durch die Zusammenlegung der zwei Schulen für Erwachsene stand das ehemalige Schulgebäude des Hessenkollegs frei und wird seit diesem Schuljahr von der Unterstufe der IGS Süd genutzt.
„Es war für uns ein Glücksfall, dass die Zusammenlegung der beiden Schulen schon länger vorgesehen war und wir diese Planung beschleunigen konnten. Ungenutzte Schulgebäude in baulich gutem Zustand stehen üblicherweise in Frankfurt nicht einfach frei und zur Verfügung. Mit dem ehemaligen Hessenkolleg konnte wir der IGS Süd schnell einen attraktiven neuen Schulstandort bereitstellen. Und für das Abendgymnasium und das Hessenkolleg ist der gemeinsame Standort ein echter Mehrwert“, erläutert Bildungs- und Baudezernentin Sylvia Weber.
Der Umzug unter hohem Zeitdruck war aber natürlich eine große Herausforderung für die Schulen und auch die zuständigen Ämter. „Es waren für alle arbeitsreiche Sommerferien. Aber ich bin sehr beeindruckt und vor allem dankbar, dass alles so gut funktioniert hat“, sagt Weber.
Im Bildungszentrum Ost sind damit nun vier Bildungsangebote für Erwachsene verortet, denn neben Hessenkolleg und Abendgymnasium haben hier auch die berufliche Bethmannschule sowie die Volkshochschule Frankfurt ihre Standorte. Perspektivisch wird auch die Abendhaupt- und Abendrealschule (AHRS) räumlich mitangebunden werden. In der Vergangenheit nutzte die AHRS bereits Räume im BZO – da sie eigene Räume der Uhlandschule zur Verfügung stellte. Seit diesem Schuljahr gibt es für die AHRS aber eine neue Regelung: Sie nutzt einige Räume im Gebäude Sonnemannstraße 9-11, in dem momentan noch die Grundschule der Erasmusschule untergebracht ist. Diese zieht zum kommenden Sommer aus – dann soll die AHRS ganz in das Gebäude umziehen und dort den finalen Schulstandort erhalten. Vorgesehen ist zudem, einen Durchbruch zwischen diesem Gebäude und dem BZO herzustellen und so einen großen Bildungscampus für Erwachsene zu schaffen.
„Der geplante Bildungscampus für Erwachsene liegt mir sehr am Herzen. Denn unsere Einrichtungen des zweiten Bildungswegs sind elementare Bausteine unserer Bildungslandschaft und entscheidend, wenn es um Bildungsgerechtigkeit geht. Es gibt viele Wege zu einem guten Schulabschluss und diese Wege sollte auch Erwachsenen noch offenstehen. Die Bethmannschule bietet den Anschluss an eine Berufsausbildung und die VHS ein umfassendes Angebot für alle, die sich weiterbilden und weiterentwickeln möchten. Diese Einrichtungen gemeinsam an einem zentralen Ort zu vereinen, ist ein starkes Zeichen dafür, welche große Bedeutung die Erwachsenenbildung für unsere Gesellschaft hat“, so Weber abschließend.
(Text: PM Stadt Frankfurt)