Mit einer Auftaktveranstaltung im Festsaal des Wiesbadener Rathauses ist am Mittwoch, 3. September, das Projekt „LeseOasen – Leseförderung im Ganztag“ offiziell in Wiesbaden gestartet. Ab dem Schuljahr 2025/2026 werden an vier Wiesbadener Grundschulen mit Ganztagsbetreuung kindgerecht gestaltete Rückzugsräume eingerichtet, in denen Kinder spielerisch zum Lesen motiviert werden.
Ziel ist es, insbesondere Kinder aus sozial benachteiligten Familien in ihrer Lesekompetenz zu stärken und ihre Bildungschancen zu verbessern.
Das Projekt wird in Wiesbaden von der Kinderrechtsorganisation Save the Children Deutschland e. V. durchgeführt, von der Postbank gefördert und vom Amt für Soziale Arbeit der Landeshauptstadt Wiesbaden bezuschusst. Die Umsetzung an der Diesterwegschule, Goetheschule, Bertha-von-Suttner-Schule und Brüder-Grimm-Schule erfolgt durch die Betreuungsteams des freien Trägers Jugendberatung und Jugendhilfe e. V. (JJ e. V.).
Lesen ist eine zentrale Schlüsselkompetenz für Bildungserfolg und gesellschaftliche Teilhabe. Studien zeigen, dass besonders Kinder aus sozioökonomisch benachteiligten Haushalten beim Lesen häufiger Schwierigkeiten haben. Die LeseOasen setzen hier gezielt an: Sie schaffen geschützte Lernorte, in denen Kinder freiwillig und mit Freude lesen – jenseits von Leistungsdruck. Die Räume werden von den Kindern selbst mitgestaltet. Pädagogische Fachkräfte erhalten begleitende Schulungen durch Save the Children, um das Leseförderprogramm „An die Geschichten, losgelesen“ nachhaltig in den Alltag zu integrieren.
Dr. Patricia Becher, Sozialdezernentin der Landeshauptstadt Wiesbaden, betonte: „Leseförderung ist eine Investition in die Zukunft unserer Kinder – besonders dort, wo ihnen zuhause nicht alle Chancen offenstehen. Die LeseOasen schaffen einen Zugang zu Bildung, der über den klassischen Unterricht hinausgeht – niedrigschwellig, freiwillig und mit Freude.“
Johannes Freund, Projektleitung bei Save the Children, sagte: „Ganztagsangebote können entscheidend dazu beitragen, Bildung gerechter zu gestalten – vorausgesetzt, sie sind kindgerecht und niedrigschwellig. Mit unseren LeseOasen unterstützen wir Ganztagseinrichtungen dabei, Rückzugsorte zu schaffen, in denen Kinder Bücher und die Freude am Lesen entdecken können. Wir freuen uns, in den nächsten zwei Jahren mit vier Ganztagen in Wiesbaden zusammenzuarbeiten.“
Kay Losert, Fachbereichsleitung Bildung und Erziehung bei JJ e. V., ergänzte: „Die Rückmeldungen aus unseren Einrichtungen zeigen, wie positiv Kinder auf das Angebot reagieren. Sie fühlen sich ernst genommen, mitgestaltend eingebunden – und wachsen mit jeder gelesenen Seite ein Stück mehr über sich hinaus.“
Das Leseförderprogramm „An die Geschichten, losgelesen“ ist bundesweit bereits erfolgreich erprobt. Evaluationen zeigen, dass 94 Prozent der teilnehmenden Kinder es als sehr gut oder gut bewerten; über zwei Drittel berichten, dass ihnen das Lesen danach leichter fällt.
Mit dem Start in Wiesbaden wird das bewährte Konzept nun an vier Grundschulen der Landeshauptstadt etabliert – als Beitrag zu mehr Bildungsgerechtigkeit und Teilhabe.
Weitere Informationen: Amt für Soziale Arbeit, Abteilung Grundschulkinderbetreuung, Telefon (0611) 315796, E-Mail: grundschulkinderbetreuung@wiesbaden.de.
Zum Projekt: www.leseoasen.de.
(Text: PM Landeshauptstadt Wiesbaden)