Alle vier Tage stirbt in Frankfurt am Main eine Person durch Suizid. Ab 70 Jahren steigt das Risiko durch Suizid zu versterben deutlich. Mit Fakten wie diesen, plakatiert im ganzen Stadtgebiet, will das Frankfurter Netzwerk für Suizidprävention (FRANS) anlässlich des diesjährigen Welttags der Suizidprävention am kommenden Mittwoch, 10. September, auf das Thema Suizid aufmerksam machen und die Frankfurterinnen und Frankfurter anregen, sich damit auseinanderzusetzen.
„In Frankfurt am Main nehmen sich jedes Jahr rund 90 Menschen das Leben, jeder davon ist einer zu viel“, sagt Dr. Peter Tinnemann, Leiter des Frankfurter Gesundheitsamts, an dem FRANS angesiedelt ist. „Mit Aufklärungskampagnen wie der zum diesjährigen Welttag der Suizidprävention wollen wir die Menschen in der Stadt zum Nachdenken anregen und zum Austausch einladen.“ Es geht um mehr Offenheit in der Bevölkerung, um die Entstigmatisierung eines Themas, über das sich oftmals nur schwer sprechen lässt. „Reden ist immens wichtig. Und es muss möglich sein, über Suizidalität zu sprechen, ohne verurteilt zu werden. Denn in dem Moment, in dem ein Mensch mit Suizidgedanken sich öffnet, eröffnet sich auch die Chance, ihm zu helfen“, ergänzt Inga Beig, Koordinatorin von FRANS.
Rund um den Welttag der Suizidprävention lädt FRANS zu zwei Aktionen ein: Am kommenden Dienstag, 9. September, gibt es eine Gedenkzeremonie für durch Suizid Verstorbene. Sie findet von 17 bis 18 Uhr am nördlichen Mainufer zwischen Ignatz-Bubis- und Flößerbrücke statt und soll Hinterbliebenen einen Anlaufpunkt für Trauer und Austausch bieten. Am kommenden Mittwoch, 10. September, von 14 bis 18 Uhr gastiert FRANS mit seinem Infostand an der Bockenheimer Warte, lädt zu Gesprächen ein, informiert über verschiedene Hilfsangebote in der Stadt und auch über seinen aktuellen Jahresschwerpunkt, der Suizidprävention bei Männern. Dreiviertel der Menschen, die sich pro Jahr in Deutschland das Leben nehmen sind Männer. „Die Gründe für diesen hohen Anteil sind komplex, unter anderem suchen sich Männer in psychischen Krisen oft erst spät oder gar keine Unterstützung“, sagt Beig.
Am Samstag, 8. November, widmet sich FRANS mit dem ganztägigen Infotag „Mann kann – Männer und psychische Gesundheit“ seinem Jahresthema, der unter anderem Vorträge und die Möglichkeit zum Austausch bietet. Als Auftakt sprechen Moderator Tobias Kämmerer und Entertainer Harald Schmidt, Schirmherr der Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention, über psychische Gesundheit, darüber, warum Aufklärung zählt und was man/Mann davon hat, wenn offener mit psychischen Belastungen umgegangen wird.
(Text: PM Gesundheitsamt Frankfurt)