Im Rahmen der Kampagne „STADTRADELN“ wurden im Hochtaunuskreis in den vergangenen zwei Wochen bereits über 200.000 Radkilometer gesammelt. Auch in der letzten Aktionswoche werden viele Teilnehmende nochmals kräftig in die Pedale treten. Während einige ihre gewohnten Wege nutzen, entdecken andere vielleicht zum ersten Mal seit Langem wieder das Fahrrad für sich – und dabei den Hochtaunuskreis aus einer neuen Perspektive.
Häufig führen die Routen zur Arbeit, Schule, Sport oder in der Freizeit auch über sogenannte Wirtschaftswege. Sie sind meist asphaltiert, bieten weite Ausblicke über die Felder und sorgen dank geringer Verkehrsbelastung für entspanntes Radeln. Aufgrund ihrer Breite von etwa drei Metern wird es nur selten eng auf der Fahrbahn – außer beim Begegnungsverkehr mit landwirtschaftlichen Fahrzeugen.
Denn Wirtschaftswege wurden ursprünglich für die landwirtschaftliche Nutzung angelegt und dienen in erster Linie dem landwirtschaftlichen Verkehr. Gerade während der Erntezeit oder bei saisonalen Arbeiten sind Landwirtinnen und Landwirte auf diese Wege angewiesen, oft mit großen Maschinen, die die gesamte Wegbreite beanspruchen. Für sie ist ein Ausweichen aufgrund der Größe und der Manövrierfähigkeit der Maschinen oftmals überhaupt nicht möglich. Leider führt das auch immer wieder zu Konflikten mit Radfahrenden, weil diese nicht auf die Fahrbahnseite ausweichen.
„Wir schätzen es sehr, dass Wirtschaftswege multifunktional von Fußgängerinnen und Fußgängern, Radfahrenden sowie der Landwirtschaft genutzt werden. Sie bieten oft optimale Bedingungen für den Radverkehr und ermöglichen schnelle Verbindungen zwischen den Kommunen“, erklärt Thorsten Schorr, Erster Kreisbeigeordneter. „Damit die gemeinsame Wegenutzung funktioniert, ist die gegenseitige Rücksichtnahme allerdings unerlässlich. Ein kurzes Ausweichen oder Anhalten mit dem Fahrrad ist dabei die sicherste und einfachste Lösung beim Begegnungsfall – die Landwirtinnen und Landwirte werden es Ihnen danken.“
Mit der Aufbringung von Bodenpiktogrammen mit der Botschaft „Rücksicht macht die Wege breit“ wurde bereits auf ein respektvolles Miteinander aufmerksam gemacht. Ziel ist es, das Bewusstsein bei allen Beteiligten zu stärken. Radfahrende werden gebeten, landwirtschaftlichen Fahrzeugen frühzeitig Platz einzuräumen – auch wenn das bedeutet, kurz zu stoppen oder an den Rand auszuweichen. Gleichzeitig sind Landwirtinnen und Landwirte dazu angehalten, in der Nähe von Radfahrenden langsamer zu fahren und unnötige Staubentwicklung zu vermeiden.
Nur mit gegenseitigem Verständnis und Rücksicht kann die gemeinsame Nutzung auf den Wegen gelingen. So wird das STADTRADELN nicht nur zu einem Erfolg für die Umwelt, sondern auch für das Miteinander im Hochtaunuskreis.
Der STADTRADELN-Wettbewerb geht im Hochtaunuskreis vom 7. bis 27. September 2025. Die Registrierung ist möglich unter stadtradeln.de/hochtaunuskreis.
(Text: PM Hochtaunuskreis)