
Ein Zuhause für wohnungslose Menschen mit vielfältigen Hilfsangeboten Ein Haus für Frauen und Männer, die wohnungslos sind: Das Diakoniezentrum Gerber 15 im Offenbacher Mathildenviertel ist fertig. Neben 24 hellen und freundlichen Apartments mit eigenem Bad und Küchenzeile sowie elf Clearingbetten gibt es hier zahlreiche Angebote für Menschen in Not – von der Teestube über den Kleiderladen bis hin zu Beratungsstellen und dem Ambulant Betreuten Wohnen.
Wohnungslose Frauen brauchen Schutz
Die Kosten für die Unterbringung im Wohnheim mit 24 Apartments trägt der Landeswohlfahrtsverband Hessen (LWV). „Wir freuen uns über das moderne Haus für von Wohnungslosigkeit betroffene oder bedrohte Menschen in Offenbach. Uns ist es ein besonderes Anliegen, dass der Neubau barrierefrei ist, damit auch wohnungslose Menschen mit gesundheitlichen Problemen hier nach heutigen Standards untergebracht werden können. Alle notwendigen Diskussionen dürfen nicht Notwendigkeiten ersetzen. Hier und heute zeigen wir alle gemeinsam, dass wir Menschen an dem Punkt begegnen, an dem sie gerade stehen – und das ist auch gut so“, sagt Susanne Simmler, Direktorin des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen.
Auch Martin Wilhelm, Stadtkämmerer und Sozialdezernent der Stadt Offenbach, freut sich über die Fertigstellung des Diakoniezentrums: „Die Stadt Offenbach leistet einen Beitrag, damit das Angebot für wohnungslose Menschen in Offenbach ausgebaut werden kann. Erstmals seit 2010 werden hier wieder Apartments für wohnungslose Frauen angeboten, sie sind besonders schutzlos und der Gewalt ausgesetzt.“ „Es ist uns ein besonderes Anliegen, diese Lücke zu schließen“, sagt Stadtrat Paul-Gerhard Weiß, der für die Wohnbauförderung zuständig ist. „Wir haben das Bauvorhaben mit einem zinslosen Darlehen unterstützt.“ Er hob zudem die seit Jahrzehnten bestehende gute Zusammenarbeit zwischen Stadt, LWV und der Diakonie Frankfurt und Offenbach hervor.
Ein barrierefreies Haus
Mieterin des Gebäudes ist die Diakonie Frankfurt und Offenbach. „Wir freuen uns über das gut ausgestattete barrierefreie Haus für wohnungslose Frauen und Männer in Offenbach. Es ist gut, wenn wir uns immer wieder daran erinnern, dass Wohnen ein grundlegendes Menschenrecht ist. Es ist gut, dass wir mit Projekten wie diesem, Wohnungslosigkeit nicht einfach hinnehmen, sondern entschlossen handeln,“ sagt Diakoniepfarrer Markus Eisele. Er betont: „Die Arbeitsmöglichkeiten für das Diakoniezentrum haben sich im Neubau deutlich verbessert. Ich danke dem Landeswohlfahrtsverband, der Stadt Offenbach und dem Bauherrn Oliver Wiegand, die dazu beigetragen haben, dass wir hier nun ein modernes Betreuungskonzept umsetzen können.“
Im neuen Diakoniezentrum Gerber 15 finden nicht nur das Wohnheim für Männer und Frauen nach § 67 SGB XII und die elf Clearingbetten, die die Stadt Offenbach finanziert, ihren Platz, sondern auch die Teestube mit Duschen und Waschmaschinen, der Kleiderladen, die Fachberatung sowie die Büros des Ambulant Betreuten Wohnens. Ein Aufzug verbindet die fünf Geschosse. Umzug aus verschiedenen Übergangsquartieren In den Apartments lassen Fenster, die bis zum Boden reichen, viel Licht herein, manche der Bäder sind mit Rollstühlen befahrbar. Die Inneneinrichtung wurde in der Schreinerwerkstatt des Evangelischen Vereins für Jugendsozialarbeit gefertigt. Mitte Juni hatten 23 Mitarbeiter: innen, die im Sommer 2023 aus dem alten Haus an der Gerberstraße 15 in verschiedene Übergangsquartiere gezogen waren, Dutzende Kartons gepackt, um in den Neubau am alten Ort zu ziehen. Nach und nach beziehen nun Bewohner: innen die Apartments.
(Text: PM)