Aktionen des Gesundheitsamts Frankfurt zur Woche der Wiederbelebung

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Symbolbild Erste Hilfe (Foto: Andrzej Rembowski from Pixabay)

Prüfen, rufen, drücken – innerhalb von wenigen Minuten kann man zur Lebensretterin oder zum Lebensretter werden. Diese Botschaft trägt das Gesundheitsamt Frankfurt am Main während der bundesweiten Woche der Wiederbelebung von Montag, 22., bis Sonntag, 28. September, bereits zum zweiten Mal in die Stadt hinein.


Menschen Angst nehmen, etwas falsch zu machen

Ein plötzlicher Herzkreislaufstillstand kann jeden treffen – auch im Freundeskreis und in der Familie. In Deutschland werden innerhalb eines Jahres rund 120.000 plötzliche Herzkreislaufstillstände außerhalb von Kliniken gezählt, sie sind die dritthäufigste Todesursache. In 50 Prozent der Fälle könnten Wiederbelebungsversuche unternommen werden. „Zur Woche der Wiederbelebung wollen wir den Fokus auf das Thema richten und den Menschen in der Stadt die Angst nehmen, etwas falsch zu machen. Denn im Fall eines Kreislaufstillstands kann man nur einen Fehler machen: Nichts machen“, sagt Dr. Peter Tinnemann, Leiter des Gesundheitsamts Frankfurt.

„Diese Angst ist in der Bevölkerung weit verbreitet“, weiß Dr. Frank Naujoks, Ärztlicher Leiter Rettungsdienst und Leiter der Stabsstelle Krisenmanagement des Gesundheitsamts. „Mit unseren Trainings wollen wir sie den Menschen nehmen.“ Wenn eine Person ohne Anlass zusammenbricht, das Bewusstsein verliert, sich keine Atmung mehr feststellen lässt, kann man von einem Kreislaufstillstand ausgehen. Dann heißt es: Die 112 wählen, den Rettungsdienst informieren und mit der Herzdruckmassage beginnen. „Mit diesen Notfallmaßnahmen leistet man wertvolle Unterstützung für den Rettungsdienst. Man erhöht die Chance, das Leben des oder der Betroffenen zu retten“, erklärt der Arzt.

Unterstützung durch die Leitstelle

In jeder Minute, die ohne Hilfeleistung verstreicht, sinkt die Überlebenswahrscheinlichkeit mit Wiedererlangung des Bewusstseins um zehn Prozent. Betroffene sind daher existenziell auf Notfallzeuginnen und -zeugen angewiesen, die den Kreislaufstillstand erkennen und handeln. Dieses Handeln kann, wenn man selbst nicht in der Lage ist mit der Herzdruckmassage zu beginnen, auch bedeuten, eine weitere Person um Hilfe zu bitten. Zudem bekommt man Unterstützung durch die Leitstelle: Der- oder diejenige, der/die den Notruf entgegennimmt, bleibt so lange in der Leitung, bis der Rettungswagen eintrifft und leitet die Wiederbelebungsmaßnahmen telefonisch an. Bei der Herzdruckmassage gilt Folgendes: Oberkörper der Person freimachen und beide Hände übereinander auf die Mitte des Brustkorbes legen. Die Arme gestreckt halten und den Brustkorb senkrecht von oben mindestens 100 mal pro Minute fünf bis sechs Zentimeter eindrücken.

Wiederbelebungstraining am morgigen Freitag auf dem Römerberg

Prüfen, rufen, drücken – so kurz und prägnant lässt sich ein Wiederbelebungsversuch zusammenfassen. Ebenso kurz und prägnant sind die jeweils rund 15-minütigen Schulungen, die Naujoks und sein Team anlässlich der Woche der Wiederbelebung in Frankfurt anbieten. Am morgigen Freitag, 26. September, machen sie von 13 bis 17 Uhr auf dem Römerberg Station und laden alle Passantinnen und Passanten zum Wiederbelebungstraining ein. Der Termin findet im Freien und daher nur bei trockenem Wetter statt. Einen Hinweis dazu gibt das Gesundheitsamt Frankfurt am Main am Veranstaltungstag über seinen Instagram-Kanal bekannt.

Die bundesweite Aktionswoche von Behörden, Organisationen, Kliniken im Zusammenschluss mit den Deutschen Fachgesellschaften der Anästhesie steht unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Gesundheit.

(Text: PM Stadt Frankfurt)