Die Schilder an den Bauzäunen am alten Haupteingang der Kreisklinik in Groß-Umstadt verkünden es schon: Derzeit wird der alte Eingangsbereich umgebaut zu einem neuen, moderneren und größeren Herzkatheter-Labor. Es wird zwei Untersuchungs-Anlagen beherbergen statt einer, wie es im derzeitigen Labor der Fall ist. Dieses befindet sich nicht weit entfernt im Erdgeschoss des Altbaus. „Wir erweitern unsere Kapazitäten, um unseren Patienten eine noch bessere und umfassendere Versorgung zu bieten“, erklärt Betriebsleiter Christoph Dahmen. „Wir werden zudem für unsere Patienten, aber auch für unsere Mitarbeiter eine bessere Infrastruktur schaffen“, sagt Betriebsleiterin Pelin Meyer.
Inbetriebnahme voraussichtlich im September 2026
Im September 2026 soll das neue Herzkatheter-Labor in Betrieb gehen, so der Plan.
Rund 1650 Herzkatheter werden derzeit pro Jahr gesetzt, „darunter aber auch komplexe Eingriffe bei strukturellen Herzerkrankungen wie beispielsweise Defekte der Herzscheidewand“, erklärt der Chefarzt der „Klinik für Innere Medizin II – Kardiologie, Angiologie und internistische Intensivmedizin“ an den Kreiskliniken, Prof. Dr. Michael Weber. Diese komplexen Eingriffe nehmen zu – und sie sind sehr zeitaufwändig. „Wir sind deshalb an der Kapazitätsgrenze angekommen“, sagt Prof. Weber, „mehr geht nicht im alten Labor.“ Dass die Zahl der komplexen Eingriffe steigt, ist auch eine Frage der sich weiterentwickelnden Technik. Was früher eine Herz-Operation bedeutet hätte, kann heute per Katheter gemacht werden. Also steigt die Zahl der Eingriffe. Zudem steigen die Anforderungen an die Patientensicherheit, was mehr Voruntersuchungen bedeutet. Auch das bindet Kapazitäten.
Da die alte Technik im Herzkatheter-Labor zudem sowieso turnusgemäß ersetzt werden muss, entschieden sich die Kreiskliniken zu diesem Schritt. Hier kommt auch die vor kurzem geschlossene Technologie-Partnerschaft mit Siemens Healthineers zum Tragen, denn vom Global Player kommen die neuen, strahlungsärmeren Geräte. „Wir tragen zudem beim neuen Herzkatheter-Labor der zumnehmenden Ambulantisierung Rechnung“, sagt Prof. Weber. Immer mehr Eingriffe werden ambulant vorgenommen. „Das machen wir zwar derzeit auch schon“, sagt Weber, „aber wir passen unsere Strukturen an, um dieser Entwicklung Rechnung zu tragen.“ Damit einhergehend wird auch das Personal wohl erhöht werden, um künftig etwa sechs ambulante Katheter-Eingriff statt derzeit drei pro Tag vornehmen zu können.
Hoffnung ist, flexibler sein zu können
„Unsere große Hoffnung ist aber, dass wir flexibler sein können, um in Spitzenzeiten mehr Leute versorgen zu können“, sagt Prof. Weber. Aber auch bei turnusgemäß anstehenden Wartungszeiten an einem der Geräte können dann Patienten versorgt werden. Derzeit muss der Betrieb ruhen, bis die eine Untersuchungs-Anlage gewartet ist. „Mehr Qualität, kürzere Wartezeiten, mehr Flexibilität“, fasst Prof. Weber zusammen.
„Wir können dann noch mehr Menschen mit besserer Qualität versorgen“, sagt Landrat Klaus Peter Schellhaas, „das ist unser Anspruch in den Kreiskliniken – und dafür lohnt sich das Warten, bis das neue Herzkatheter-Labor in Betrieb gehen kann.“
(Text: PM Landkreis Darmstadt-Dieburg)