Magistrat Darmstadt beschließt Projekt „FlexHi“

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(Symbolfoto: planet_fox auf Pixabay)

Hilfe für wohnungslose Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen

Der Magistrat der Wissenschaftsstadt Darmstadt hat in seiner Sitzung am Mittwoch (1.) das Projekt „FlexHi“ beschlossen.


„FlexHi ist ein innovatives Angebot und verspricht eine gute Perspektive für wohnungslose Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen in Darmstadt. Das Projekt ist das Ergebnis einer gelungenen Kooperation der Wissenschaftsstadt Darmstadt, der Regionalen Diakonie Darmstadt -Dieburg und des Landeswohlfahrtsverbands (LWV) Hessen. Die Projektträger bündeln ihre fachlichen und gesetzlichen Möglichkeiten zur zielgerichteten Unterstützung von Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen in besonders prekären Lebenslagen“, so Bürgermeisterin Barbara Akdeniz.

Mehrere qualifizierte Hilfsangebote für wohnungslose Menschen

Für wohnungslose Menschen in Darmstadt gibt es mehrere qualifizierte Hilfsangebote. Es gibt jedoch auch Menschen, die aus verschiedenen Gründen nicht mit den sogenannten Regelangeboten erreicht werden können und deren Lebensumstände sich verschlechtern.

„In unsere Einrichtungen kommen immer wieder Menschen, die sehr krank sind und unter unwürdigen Bedingungen im öffentlichen Raum leben. Nun ist es, zusammen mit der Stadt Darmstadt und dem LWV Hessen, gelungen, ein Angebot zu schaffen, das sich genau an diesen Personenkreis wendet“, sagt Jenna Reibold, Leiterin der Regionalen Diakonie Darmstadt–Dieburg.

Insbesondere wohnungslose Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen, die beispielsweise aufgrund von (unbehandelten) Psychosen oder herausforderndem Verhalten vom Hilfesystem nicht erreicht werden, weil notwendige ärztliche Diagnosen fehlen oder aber die individuelle Lebenswelt weitergehende Hilfsangebote ausschließt, sind von der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben faktisch nahezu ausgeschlossen.
Hier bietet das „FlexHi-Projekt“ durch aufeinander abgestimmte Bausteine einen innovativen Ansatz, den es nun in einer dreijährigen Projektphase zu erproben gilt.

Betroffene in ihrer jeweiligen Lebenssituation individuell unterstützen

Durch die verbindliche Zusammenarbeit von kommunaler Obdachlosenbehörde im Amt für Soziales und Prävention, der Fachberatungsstelle Betreutes Wohnen und Assistenzleistungen des Landeswohlfahrtsverbandes und der Clearingstelle in den Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe der Regionalen Diakonie Darmstadt-Dieburg können Betroffene in ihrer jeweiligen Lebenssituation individuell unterstützt werden.

„Mit aufsuchenden Hilfen, einer Unterkunft im Einzelzimmer, intensiver sozialarbeiterischer Unterstützung und, als letztem Baustein, der Hilfe in der eigenen Wohnung hoffen wir, dass sich die sehr schwierigen Lebenssituationen verbessern lassen. Wir freuen uns sehr, dass das Angebot nun an den Start geht“, sagt Nicole Frölich, Bereichsleitung Wohnungsnotfallhilfe der Regionalen Diakonie Darmstadt-Dieburg.

Hilfe aus einer Hand

„Wir wollen den Menschen, die oft am Rande der Gesellschaft leben, noch stärker und besser zur Seite stehen. Sie sollen in einem Umfeld leben können, das ihnen Sicherheit und Würde zurückgibt“, betont LWV-Landesdirektorin Susanne Simmler die Zielsetzung des LWV Hessen. „Mit diesem gemeinsamen Projekt schaffen wir endlich die so wichtige ‚Hilfe aus einer Hand‘. Zu oft sind Unterstützungsangebote bislang an Grenzen und Zuständigkeiten gescheitert und genau das darf bei Menschen in so verletzlichen Lebenssituationen nicht passieren. Dieses Angebot gibt uns die Chance, Türen zu öffnen, die vorher verschlossen waren. Gemeinsam mit unseren Partnern sind wir überzeugt: Das ist ein entscheidender Schritt, damit Ausgrenzung überwunden und echte Teilhabe möglich wird.“

Bürgermeisterin Akdeniz betont: „Ich bin überzeugt davon, dass mit diesem Projekt ein weiterer Baustein zur Überwindung von Ausgrenzung und hin zur Teilhabe für wohnungslose Menschen in Darmstadt Wirkung zeigen wird.“

(Text: PM Wissenschaftsstadt Darmstadt)