Einem „leidenschaftlichen Breidertianer“, so drückte es Moderator Rudolf Borek aus, gedachten kürzlich rund 70 Besucher am „BraaretBernsche“. Gleichzeitig wurde Karlheinz Weber, der bis zu seinem Tod im April diesen Jahres fast 15 Jahre lang Kopf und Gesicht der Breidert-Initiative war, eine Bank an seinem Lieblingsplatz gewidmet. Die „Karlheinz-Weber-Bank“ ist Teil einer Sitzgruppe, die im Odenwald gefertigt und dank vieler Spender angeschafft werden konnte.
Am 23. Februar 2011 war die Initiative „Wir sind Breidert“ gegründet worden. Die Gründungsväter waren Heinz Weber und Karlheinz Weber. Karlheinz Weber sei nicht nur ein leidenschaftlicher Breidertianer, sondern auch ein aktiver und engagierter Bürger der Stadt Rödermark gewesen, so Rudolf Borek. Bürgermeister Jörg Rotter bezeichnete Karlheinz Weber als Aktivposten der Stadt. „Er war manchmal auch Stachel im Fleisch. Er hat Ideen immer wieder vorgetragen. Wir hatten ihn gerne im Rathaus zu Gast, aber manchmal war es auch anstrengend“, meinte Rotter mit Blick zu seinen Amtsvorgänger Roland Kern. „Aber gut, dass es solch anstrengende Menschen gibt, die immer wieder die Dinge ansprechen, vorantreiben und nicht locker lassen.“
Greta Diederichs würdigte in ihrer Laudatio die beiden Gründerväter der Breidert-Initiative: „Karlheinz Weber war der Taktgeber und Heinz Weber der besonnene Koordinator im Hintergrund.“ Vor allem Karlheinz Weber habe die Initiative, auch dank der unzähligen Aktivitäten, zu einer Erfolgsgeschichte gemacht. „Er war einfach in Rödermark präsent – nicht nur im Breidert – er kannte jeden und alle, knüpfte wertvolle Kontakte mit Entscheidungsträgern, mit Vereinen, mit Kommunalpolitikern und Sponsoren“, sagte Greta Diederichs über Karlheinz Weber, der mit seiner Frau Marita und den Kindern Verena und Thilo 1989 von München in die Saalfeldener Straße zog. „Karlheinz hat es mit Begeisterung und Durchhaltevermögen geschafft, dass Menschen sich näher kommen unabhängig von Gesinnung, Religion oder Hautfarbe. Er hat das BraaretBernsche zur „Kultstätte“ gemacht und über die Grenzen des Breidert hinaus in den Fokus gerückt.“
“Große Fußstapfen hinterlassen”
„Karlheinz hat große Fußstapfen hinterlassen und diese auszufüllen wird für uns eine Herausforderung werden“, sagte Petra Wilde, die auf die Zukunft der Breidert-Initiative blickte. Parallel zur Entwicklung des Stadtviertels müsse sich auch die Initiative verjüngen, und zwar in inhaltlicher und personeller Hinsicht. Inhaltlich will man Bewährtes fortführen und um Programmpunkte ergänzen, die an junge Familien gerichtet sind. Das Motto der ersten Stunde „Vom Nebeneinander im Miteinander zum Füreinander“ , das in den letzten 15 Jahren dazu geführt habe, dass eine soziale Vernetzung im Breidert entstanden ist, habe unverändert Gültigkeit.
Rüdiger Werner, Vorsitzender des Naturschutzbundes in Rödermark, und Frieder Kühne von der Leitbildgruppe würdigten Karlheinz Werber ebenfalls. Werner, der mit seinen Kollegen von der NABU-Ortgsgruppe am Arbeitseinsatz zum Aufstellen der Sitzgarnitur maßgeblich mitwirkte, erinnerte an gemeinsame Projekte der Breidert-Initiative und des NABU, etwa den Waldtag oder die Aktion „Natur zurück in die Stadt“. Auch als aktives Mitglied im NABU habe er den Verein immer wieder angetrieben, so Werner. Frieder Kühne sagte: „Diese Bank wäre genau im Sinne von Karlheinz gewesen. Da gab es die Idee, da haben viele daran mitgewirkt.“ In dem von Weber für die Breidert-Initiative viele Jahre herausgegebenen Newsletter hätte die Überschrift zu der Aktion gelautet: „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.“
Ähnlich sah es Thilo Weber, der im Namen der Familie die abschließenden Worte sprach. Dass es am „BraaretBernsche“ mit der Sitzgruppe nun eine weiteren Grund gibt, dass Menschen zusammenkommen, wäre ganz im Sinne seines Vaters gewesen. „So etwas wie heute hier, das hätte ihm gefallen. Vielleicht gefällt es ihm auch immer noch.“ An die Zuhörer gerichtet meinte Thilo Weber: „Denken Sie beim Besuch dieses Platzes vielleicht an meinen Vater, aber vor allem tragen sie diese Idee weiter, dass Menschen zusammenkommen und sich engagieren.“
(Text: PS)