Der Städteservice in Rüsselsheim und Raunheim bekämpft unerwünschte Schmierereien auf öffentlichen Flächen ab sofort mit einem hochmodernen Laserreinigungsgerät. Er gehört damit deutschlandweit zu den Vorreitern und verspricht sich zahlreiche Verbesserungen vom Einsatz des neuen Hightech-Geräts, auch im Sinne der Umwelt.
Autos entlacken, Holz aufarbeiten, Schmierereien zielgenau entfernen und dabei sensible Untergründe wie Sandstein schonen – das neue Laserreinigungsgerät des Städteservice ist ein echtes Multitalent. Das Ganze funktioniert so: Farbschichten, Beschichtungen oder Verunreinigungen werden mit kurzen, hochenergetischen Laserimpulsen beschossen, die zu einer lokalen Erhitzung und Mikroexplosionen führen. Je nach eingestellter Frequenz und Stromstärke wird dabei nur die Schicht an der Oberfläche verdampft oder abgelöst, ohne das darunterliegende Material anzugreifen.
Materialschonendes Reinigungsverfahren
Gegenüber konventionellen Reinigungsverfahren, bei denen häufig aggressive Chemikalien und Hochdruckverfahren eingesetzt werden, ist die Entfernung unliebsamer Schmierereien per Lichtblitz daher wesentlich materialschonender. Für Städteservice-Vorstand Andreas Lier besteht der größte Vorteil des neuen Verfahrens jedoch in seiner Umweltverträglichkeit: „Beim Einsatz von Chemikalien kann trotz konsequenter Einhaltung der notwendigen Sicherheitsvorkehrungen nie vollständig ausgeschlossen werden, dass von den Substanzen etwas in den Boden gelangt und der Umwelt schadet. Der Laser benötigt dagegen zum Entfernen von Graffiti lediglich Strom und Licht – der Vorteil liegt also auf der Hand.“
Im Sinne der Nachhaltigkeit erhofft Lier sich durch das neue Gerät künftig eine größere Unabhängigkeit von Chemikalien, gerade auch vor dem Hintergrund häufiger werdender Einsätze: „In den vergangenen Jahren konnten wir eine massive Zunahme von Schmierereien auf öffentlichen Flächen in Raunheim und Rüsselsheim feststellen,“ berichtet Lier. „Mit der bisherigen Methode sind wir zu Hochzeiten gerade so hinterhergekommen.“ Grund dafür sei unter anderem, dass für die komplexe Handhabung der Chemikalien nur ein Mitarbeiter ausreichend ausgebildet sei. Mit dem leichter handhabbaren Laser sind künftig nun stets mehrere Personen einsatzbereit.
„In besonders dringlichen Fällen können wir Schmierereien jetzt sogar von zwei Seiten gleichzeitig angehen,“ erklärt Andreas Lier. „Auf lange Sicht erhoffe ich mir daher, dass wir durch den Laser deutlich reaktionsschneller werden.“
Der sichere Umgang mit dem Laser will gelernt sein
Auch der sichere Umgang mit dem Laser will jedoch gelernt sein und ist nicht ohne weitere Vorbereitungen möglich. Irreparable Augen- und Hautschäden durch Laserstrahlung sowie die Entstehung giftiger Dämpfe und Gase gehören zu den Hauptgefahren einer unsachgemäßen Nutzung. Zum Schutz der Beschäftigten sowie neugieriger Passanten mussten vor dem ersten Einsatz des Geräts daher zahlreiche Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden. Dabei handelte es sich unter anderem um die Ausbildung und Benennung mehrerer Laserschutzbeauftragter, die Erstellung einer innerbetrieblichen Gefährdungsbeurteilung sowie die Schulung weiterer Mitarbeiter der beim Städteservice für die Entfernung von Graffiti zuständigen Abteilung Technische Dienste.
Hinzu kommt die technische Seite: Der Laser verfügt über ein breites Spektrum von Frequenzen und Stromstärken, die je nach Untergrund und zu entfernender Farbe angepasst werden müssen. Ein erster Testlauf fand deshalb zunächst an der Graffitiwand unter der Opelbrücke statt. Diese war aufgrund ihres unempfindlichen Untergrunds aus Beton als Übungsfläche für den Umgang mit dem neuen Laser sowie das Austesten der optimalen Frequenzeinstellungen ausgewählt worden.
Die Mitarbeiter der Abteilung Technische Dienste sind nach dem Übungseinsatz begeistert von der neuen Technik. „Der Laser entfernt Graffiti wie ein Radiergummi, mit dem man Bleistift wegradiert,“ berichten sie. Auch Abteilungsleiter Markus Schmied zeigt sich überzeugt: „Mit dem Laser eröffnen sich uns ganz neue Möglichkeiten. Dadurch, dass man ihn so fein einstellen kann, lassen sich Schmierereien filigran entfernen und Untergrundmaterialien wie Sandstein, die durch den Einsatz von Chemikalien auf Dauer porös werden, können wir damit jetzt ohne Rückstände und Beschädigungen reinigen.“
“Gerät ist in jeder Hinsicht ein Gewinn”
Vorstand Andreas Lier freut sich, dass der Laser nach den aufwendigen Vorbereitungen nun endlich einsatzbereit ist: „Das Gerät ist in jeder Hinsicht ein Gewinn für unsere Arbeit und es macht mich stolz, dass wir mit der Verwendung dieser modernen Technik deutschlandweit zu den Ersten gehören.“
Der Reinigungslaser des Städteservice befindet sich seit einigen Tagen im Einsatz. Er soll künftig überall dort auf öffentlichen Flächen zur Anwendung kommen, wo die örtlichen Gegebenheiten eine sichere Nutzung zulassen.
(Text: Städteservice)