Altheim kriegt eine „Mitfahrbank“

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Altheim kriegt, was Klein-Zimmern schon hat: Im Groß-Zimmerner Ortsteil existiert bereits eine Mitfahrbank vor dem Feuerwehrhaus (Foto), die dort allerdings „Mitnahmebank“ heißt. Angebotene Fahrtziele sind Dieburg, Darmstadt, Groß-Zimmern und Groß-Umstadt. Auch im Münsterer Ortsteil soll eine solche Bank vor dem Feuerwehr-Stützpunkt entstehen. (Foto: jedö)

Die Schließung des einzigen Lebensmittel-Markts und die Verlagerung des gemeinsamen Geldautomaten von Sparkasse und Volksbank an den Bahnhof in Altheim haben zuletzt das Gefühl gerade immobiler Altheimer verstärkt, dass ihr Ortsteil von wichtigen  Selbstversorgungsmöglichkeiten abgeschnitten ist. Wer nicht Auto oder Rad fahren kann, ist für Erledigungen auf fremde Hilfe angewiesen. Könnte da nicht eine charmante Art der solidarischen Selbsthilfe der 2600 Einwohner Altheims Entlastung schaffen? Ja, findet die Münsterer CDU, und hat in der jüngsten Gemeindevertreter-Sitzung daher die Platzierung einer „Mitfahrbank“ am Altheimer Feuerwehrhaus beantragt. Die brachten letztlich alle vier Fraktionen gemeinsam auf den Weg, gleichwohl die Ausgestaltung und der zeitliche Start des Angebots noch unklar sind.


Die Christdemokraten begründeten ihren Vorstoß damit, dass sich die Infrastruktur im Ortsteil (in dem rund ein Fünftel der Münsterer Gesamtbevölkerung lebt) immer weiter reduziere. Manches – wie die fehlende wirtschaftliche Tragfähigkeit eines Supermarkts mangels größerer Einkäufe der Altheimer – lasse sich politisch jedoch nur schwer verändern. Ergänzend zu „Münster Mobil“ könnte aus Sicht der Union eine Mitfahrbank eventuell gute Dienste leisten.

Das sehen auch SPD, FDP und ALMA-Die Grünen so. Meinungsverschiedenheiten gab es im Parlament im Grunde nur darüber, ob man noch die Bildung des bei den Hessischen Kommunalwahlen am 15. März 2026 erstmals gewählten Altheimer Ortsbeirats abwarten will, ehe man die Details festlegt und mit dem Angebot beginnt. Der letztlich beschlossene Antrag der CDU sieht dazu vor, den Ortsbeirat nur noch dann in das Ortsteil-Thema einzubeziehen, falls es sich bis ins nächste Frühjahr verzögert haben sollte. ALMA-Die Grünen scheiterten mit einem Änderungsantrag, der mit den endgültigen Festlegungen zur Mitfahrbank auf jeden Fall bis zur Konstituierung und ersten Abstimmung mit dem neuen Ortsbeirat warten wollte.

Stattdessen geht es nun so weiter: Die Gemeindeverwaltung ermittelt die Kosten für die Bank und präsentiert sie dem Haupt- und Finanzausschuss. Der Münsterer Sozialausschuss wiederum soll in seiner nächsten Sitzung die konkrete Ausgestaltung des Angebots und vor allem die angebotenen Fahrtziele festlegen. Die nächsten Sitzungstermine sind am 21. (HFA) und 22. Oktober (Sozialausschuss).

(Text: jedö)