Naturschützer und Försterin beim Waldtag der Breidert-Initiative zu Gast
Nach längerer Pause gab es am BraaretBernsche mal wieder einen Waldtag, der einst aus der Zusammenarbeit zwischen der Quartiersgruppe „Wir sind Breidert“, den Kindergärten und dem Naturschutzbund entstanden war. Die letzte Veranstaltung dieser Art hatte 2019 stattgefunden, noch vor Corona. Nun also die neunte Auflage.
Für Kinder gab es am BraaretBernsche Spiele rund um das Thema Wald. Die jüngeren Besucher interessierten sich wie die Erwachsenen aber auch für die Nistkastenschau, die der Nabu-Vorsitzende Rüdiger Werner gemeinsam mit Christian Simon absolvierte, der bei der Breidert-Initiative im vergangenen Jahr die Betreuung der Nistkästen von Gerd Gries übernommen hatte. Kindergartenkinder, Nabu-Mitglieder und die Breidert-Initiative hatten die Kästen selbst gebaut und aufgehängt.
„Wir wollen heute gemeinsam in die Welt des Waldes eintauchen. Ein Ort, der uns atmen lässt, der Geschichten erzählt und der uns alle irgendwie miteinander verbindet“, meinte Christian Simon in seiner Begrüßung. 16 Nistkästen, daran erinnerte sich Rüdiger Werner am Samstag, waren vor etwa zehn Jahren beim BraaretBernsche aufgehängt worden, als es an dieser Stelle bei weitem noch nicht „so luftig“ wie heute zuging und genügend große Stämme zum Anbringen der Kästen vorhanden waren. Gleich bei der ersten Kontrolle stellte man damals fest, dass alle besetzt waren. Mittlerweile hängen direkt am BraaretBernsche nur noch fünf Nistkästen, die restlichen wurden an anderen Stellen im Wald angebracht.
Mit den Nisthilfen werden die sogenannten Höhlenbrüter unterstützt, das seien in unseren Gefilden fast ausschließlich die Meisen (Kohlmeise, Blaumeise, Haubenmeise, Tannenmeise) berichtete Rüdiger Werner. Diese Vogelarten unterstützt der Nabu vor allem deshalb, weil die Bäume für die Vogelwelt erst in der Absterbephase, wenn es in den Bäumen viele Höhlen gibt, interessant werden. Bei der heutigen Waldbewirtschaftung werden die Bäume aber oft in ihrer Blütezeit (100 bis 150 Jahre) aus dem Wald herausgenommen und verwertet . „Bei den Meisen haben wir das Gefühl, dass der Bestand etwas nachgibt“, meinte Rüdiger Werner mit Blick auf die Nistkastenkontrollen der vergangenen Jahre. Der Besetzungsgrad der Nistkästen sei im Vergleich zu vor 10, 15 Jahren von 90 bis 95 Prozent auf 80 Prozent zurückgegangen.
„Es sieht da nicht ganz so gut aus“, meinte Rüdiger Werner zur allgemeinen Entwicklung des Vogelebestandes. Viele Standardarten hätten massiv abgenommen. Die Nistkastenkontrolle findet statt, um solche Tendenzen zu erkennen. Aber natürlich auch, um die Kästen sauber zu machen, damit sie im nächsten Brutjahr, das bei den Meisen Mitte/Ende Februar beginnt, wieder genutzt werden.
Zum Programm des Waldtages gehörte auch ein Vortrag von Försterin Helene Zickler, der die Zukunft des Waldes zum Thema hatte.
(Text: PS)