185 Schulsanitäter trainieren Lebensrettung beim 2. „Kids Save Lives“-Event in Langen

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Insgesamt 185 Schulsanitäterinnen und Schulsanitäter aus 15 Schulen nahmen an dem ganztägigen Aktionstag teil, der von Rotary Club Offenbach-Dreieich, der Kinderhilfestiftung e.V. und der Asklepios Klinik Langen organisiert wurde. (Foto: Prof. Dr. Dr. Ernst Hanisch)

Unter dem Motto „Kids Save Lives“ fand am Dienstag, 30. September, in der Neuen Stadthalle Langen das zweite große Reanimationstraining für Schulsanitätsdienste im Kreis Offenbach statt. Insgesamt 185 Schulsanitäterinnen und Schulsanitäter aus 15 Schulen nahmen an dem ganztägigen Aktionstag teil, der von Rotary Club Offenbach-Dreieich, der Kinderhilfestiftung e.V. und der Asklepios Klinik Langen organisiert wurde.


Schirmherren der Veranstaltung waren Oliver Quilling, Landrat des Kreises Offenbach, und Thomas Hahn, Präsident des Rotary Clubs Offenbach-Dreieich. Sie eröffneten das Event und würdigten das Engagement der Schulen und der beteiligten Fachkräfte für eine bessere Notfallversorgung in der Region.

Im wissenschaftlich-praktischen Teil gaben namhafte Referenten wichtige Impulse:

– Prof. Dr. Bernd Böttiger, Vorstand des Deutschen Rates für Wiederbelebung, stellte die internationale Initiative „Kids Save Lives“ vor und zeigte auf, dass Laien-Reanimation die Überlebenschancen nach Herzstillstand verdoppeln bis verdreifachen kann.

– Holger Adler, Ärztlicher Leiter Rettungsdienst Kreis Offenbach, erklärte das regionale Voraushelfer-System, das Leben rettet, indem es die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes überbrückt.

– Desiree Viel, Oberstudienrätin an der Claus-von-Stauffenberg-Schule Rodgau, erläuterte, wie sich Reanimationstrainings in Schulen organisatorisch verankern lassen.

– Dr. Michael Schütz, Chefarzt der Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin an der Asklepios Klinik Langen, demonstrierte die praktischen Techniken der Laien-Reanimation und leitete das anschließende Training der Schulsanitätsgruppen.

– Dr. Michael Henning, Vorsitzender der Kinderhilfestiftung e.V., hob die Bedeutung bürgerschaftlichen Engagements und die Rolle der Kinderhilfestiftung bei der Förderung lebensrettender Bildungsprojekte hervor.

In den Pausen präsentierten sich Rettungsorganisationen wie ASB, DRK und Johanniter-Unfall-Hilfe mit Einsatzteams und einem Rettungswagen und gaben den Jugendlichen praxisnahe Einblicke in den Rettungsdienstalltag.

Ein besonderer Anziehungspunkt waren die drei Trainingsstationen der Chirurgischen Klinik der Asklepios Klinik Langen, an denen die Jugendlichen das präzise Arbeiten mit minimal-invasiven chirurgischen Instrumenten üben konnten – ein faszinierender Einblick in die moderne Medizin.

Das Herzstück der Veranstaltung bildete das Reanimationstraining, das von erfahrenen Trainerinnen und Trainern der Asklepios Klinik Langen und des Eigenbetriebs Rettungsdienst Kreis Offenbach geleitet wurde. Die Schülerinnen und Schüler trainierten die Herzdruckmassage und den Einsatz des Automatisierten Externen Defibrillators (AED) und erhielten wertvolle Rückmeldungen von den Profis.

„Schnelles Handeln kann Leben retten – und genau diese Kompetenz wollen wir jungen Menschen vermitteln“, betonte Prof. Dr. Dr. Ernst Hanisch vom Rotary Club Offenbach-Dreieich, Mitorganisator des Aktionstags.

Schulsanitäter als Motor für lebensrettende Bildung

Wie die begleitende Informationsbroschüre unterstreicht, sind Schulsanitäterinnen und -sanitäter zentrale Multiplikatoren für die lebensrettende Bildung. Der German Resuscitation Council (GRC) und die WHO empfehlen, dass Schülerinnen und Schüler ab der 7. Klasse (ca. 12 Jahre) jährlich mindestens zwei Unterrichtsstunden in Wiederbelebung („Hands-only-CPR“) erhalten.

Besonders wirksam ist dabei das Peer-Teaching-Konzept:

– Nach einer kurzen Einweisung durch Lehrkräfte oder Rettungsdienste können Schulsanitäter ihr Wissen an Mitschüler weitergeben.

– Gleichaltrige erreichen ihre Peers häufig besser als Erwachsene, wodurch Hemmschwellen sinken und Lernerfolge steigen.

– Schon zwei Stunden Training pro Jahr genügen, um lebenslange Kompetenzen aufzubauen, die weit über die Schule hinaus wirken.

Dieses Konzept war auch in Langen ein zentrales Thema: Die teilnehmenden Schulsanitäterinnen und Schulsanitäter sollen künftig als Multiplikatoren an ihren Schulen fungieren und so einen nachhaltigen Beitrag zur Erhöhung der Laien-Reanimationsrate in der Bevölkerung leisten.

Zum Abschluss des Tages erhielten alle Schülerinnen und Schüler sowie ihre Lehrkräfte ein Zertifikat über die erfolgreiche Teilnahme am Reanimations- und Notfalltraining.

(Text: PM LPR)

(Foto: Prof. Dr. Dr. Ernst Hanisch)