Erstmals Pferdewallfahrt in Seligenstadt

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(Foto: ah)

Seligenstadt ist für seine zahlreichen Veranstaltungen bekannt, die regelmäßig stattfinden. Aber am Sonntag gab es wieder etwas Neues und Besonderes. Am Sonntagvormittag versammelten sich zahlreichen Reiter und Gespanne am Kolpinghaus zur ersten Seligenstädter Pferdewallfahrt „Wendelinus- und Leonhardifahrt“. Der Kaufmannszug unterstützte mit historischen Gespannen und die Trommelgruppe „Trommelfeuer“ führte, wie auch beim Kaufmannszug, die Wallfahrt an. Gemeinsam zog man dann zur Einhardbasilika, um am Hochamt teilzunehmen. Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst durch die Waldhofbläser und „Trommelfeuer“.


Danach ging die Prozession weiter zur Kapelle des Hl. Wendelinus am Kapellenplatz, wo schon zahlreiche Menschen warteten. Hier wurden Reiter, Pferde und Gespanne von Pfarrer Stefan Selzer gesegnet. Bei der Prozession waren die Figuren der beiden Heiligen Wendelinus und Leonardi mit dabei, die früher eigentlich in der Wendelinus-Kapelle standen und damals in die Basilika umziehen mussten, da das Klima in der Kapelle den alten Figuren nicht gut tat.

An diesem Tag fanden sie dann ihren Platz auf dem Altar, der vor der Wendelinus-Kapelle aufgebaut worden war. Der hl. Leonardi, oft dargestellt mit Ketten, ist der Schutzpatron der Gefangenen und wird oft auch als „Kettenheiliger“ bezeichnet. Besondere Verehrung wurde ihm ab dem 11. Jahrhundert in Altbayern zuteil, wo er als Nothelfer angesehen wird, vor allem aber als Schutzpatron für das Vieh, insbesondere für die Pferde.

(Text: ah)