
Zahl seiner Einsatzkräfte binnen vier Jahren verdoppelt
Das Deutsche Rote Kreuz Eppertshausen hat am Samstag bei einem „Tag der offenen Halle“ sich und seine neue Fahrzeughalle im Gewerbegebiet „Park45“ präsentiert. Besucher konnten dabei nicht nur einen Blick in die Räumlichkeiten werfen, sondern auch von einem deutlichen Aufschwung beim Ortsverein in den vergangenen vier Jahren erfahren.
Ausgerechnet mit der Corona-Pandemie hängt es zusammen, dass das Eppertshäuser DRK bei den Einsatzkräften in diesem Zeitraum deutlich zugelegt hat. „Vor Corona waren wir vielleicht sieben, acht Aktive“, sagt der Ortsvereins-Vorsitzende Peter Schilling. Inzwischen seien es rund 20 Personen, die eine breite Ausbildung im Sanitätsdienst hätten und beispielsweise im Rettungsdienst eingesetzt werden könnten. „Durch Corona haben wir Zuwachs erhalten“, so Schilling. „Unter anderem haben wir in dieser Zeit monatelang ein Testzentrum in der Bürgerhalle betrieben. Durch Corona sind wir stärker ins Bewusstsein der Leute gerückt.“ Wobei Schilling freilich nicht so weit gehen würde, Corona deshalb als „Glücksfall“ für den DRK-Ortsverein zu bezeichnen. „Es war eher so: Das DRK war während Corona ein Glücksfall für Eppertshausen!“
In der Tat sind die Rotkreuzler in der Gemeinde ein wichtiger Akteur. Neben den Einsatzkräften gibt es im insgesamt mehr als 300 Mitglieder großen Ortsverein noch eine Reihe weiterer Menschen, die regelmäßig anpacken. „Insgesamt sind es 55 Personen, die uns aktiv helfen“, sagt Schilling. Dabei gehe es dann oft auch um „eine Art Nachbarschaftshilfe, zum Beispiel älteren Leuten beim Einkaufen zu helfen“. Darüber hinaus braucht das örtliche DRK mehrmals im Jahr Unterstützer für die Blutspende-Termine in der Bürgerhalle.
Nicht nur dabei tritt das Rote Kreuz in Erscheinung, sondern auch durch sein Dutzend Voraushelfer. Sie kommen zum Einsatz, wenn ein Notarzt nicht sofort zu einer Einsatzstelle fahren kann und ein Intervall bis zum Eintreffen überbrückt werden muss. Anfang Oktober gab es auf der Kreisstraße 180 nahe der Thomashütte genau solch einen Fall, und Schilling war mit einem weiteren Eppertshäuser Voraushelfer vor Ort. „Es gab einen Unfall mit einem Moped, und es musste der Offenbacher Notarzt anfahren. Wir waren früher da und konnten schon die ersten Maßnahmen in die Wege leiten.“ Dazu gehörten auch qualifizierte Rückmeldungen an die Leitstelle – in diesem Fall erfreulicherweise das Feedback, dass das Unfallopfer ohne schwere Verletzung geblieben war.
Damit die Eppertshäuser Rotkreuzler mobil sind, ist auch ihr Fuhrpark wichtig. Drei Fahrzeuge hat das DRK in seiner neuen Halle zwischen dem Maschinenbau-Unternehmen Günther und dem Gelände des Boxerklubs in der Einsteinstraße untergebracht: einen Krankentransportwagen des Zivilschutzes, einen alten Krankenwagen und einen Mannschaftstransporter für Ausflüge, den man vor anderthalb Jahren angeschafft hat. Zudem hat das DRK Eppertshausen an der Zentralen Rettungsleitstelle in Dieburg noch einen Lkw geparkt, der als Zivilschutzfahrzeug dient.
Lange Zeit hatte der Ortsverein nur ein eigenes Fahrzeug unterzubringen; mit der gestiegenen Zahl seiner Einsatzkräfte ist er auch in diesem Bereich gewachsen. Die neue Halle, wo seit nunmehr einem Jahr auch Equipment wie Verbandsmaterial, Feldbetten, Lampen und Notstromaggregate lagern, finanzierte die Gemeinde ebenso, wie sie die laufenden Unterhaltskosten übernimmt. Die Investition inklusive der Photovoltaik-Anlage auf dem Hallendach (der erzeugte Strom wird ins allgemeine Netz eingespeist, selbst benötigt das Rote Kreuz an diesem Standort nur wenig Strom) war 450 000 Euro schwer. Bei all dem sei „das Gebäude nur die Hülle“, betont derweil Eppertshausens Bürgermeister Stephan Brockmann (CDU). Man müsse es „auch mit Leben füllen“. Was der DRK-Ortsverein, der 2026 sein 70-jähriges Bestehen feiert, fraglos tut.
(Text: jedö)

