Schlafstörungen in Hessen nehmen weiter zu

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(Symbolfoto: Lena Helfinger auf Pixabay)

Seit Jahren steigt in Hessen die Zahl der Menschen mit Schlafstörungen. Laut einer Auswertung des BARMER Arztreports stieg der Anteil der hessischen Bevölkerung mit einer entsprechenden Diagnose von 4,9 Prozent im Jahr 2010 auf 7,1 Prozent im Jahr 2023. Das entspricht rund 460.000 Behandlungsfällen im Jahr 2023 und einer Steigerung der Diagnoserate von rund 45 Prozent. Schlafstörungen erhöhen das Risiko für Übergewicht, Schlaganfall, Demenz und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Auslöser für Probleme beim Einschlafen oder Durchschlafen können beruflicher und privater Stress oder bei Frauen die Wechseljahre sein. Schlafstörungen können aber auch erste Anzeichen einer Depression sein. „Wer über einen Zeitraum von mehr als drei Monaten mindestens dreimal pro Woche so schlecht schläft, dass die Lebensqualität, die Leistungsfähigkeit und das psychische Wohlbefinden spürbar beeinträchtigt sind, sollte diese Schlaflosigkeit unbedingt in einer Arztpraxis abklären lassen“, sagt Martin Till, Landeschef der BARMER in Hessen.


Mehr Diagnosen unter jungen Erwachsenen

Die Analyse belege, dass in allen untersuchten Altersgruppen ab 20 Jahren zum Teil deutliche Zuwächse bei der Diagnose Schlafstörungen zu beobachten seien. Ärztinnen und Ärzte in Hessen hätten im Jahr 2010 bei rund 1,7 Prozent der jungen Erwachsenen im Alter von 20 bis 29 Jahren eine Schlafstörung diagnostiziert. Im Jahr 2023 waren es bereits rund drei Prozent. Das entspreche in dieser Gruppe einer Steigerung der Diagnoserate um rund 77 Prozent. „Die Ursachen für Schlafstörungen sind vielfältig. Häufig gehören dauerhafter Stress, anhaltende Sorgen oder belastende Ereignisse zu den auslösenden Faktoren. Kommt es zu einer Schlafstörung, können sich diese Faktoren durch mangelnde Konzentrationsfähigkeit und emotionale Unausgeglichenheit weiter verstärken“, sagt Till. Auch die Zeitumstellung am kommenden Wochenende könne ein weiterer Faktor sein, der einen ohnehin schon gestörten Schlafrhythmus zusätzlich durcheinanderbringe. „Viele Dinge können dazu beitragen, den Schlaf zu verbessern: eine gute Matratze, die richtige Raumtemperatur und eine ruhige Umgebung. Wichtig ist aber auch, dass Bildschirmmedien wie das Smartphone mindestens eine Stunde vor dem Schlafengehen gemieden werden“, erklärt Till. Schlafmittel und Medikamente gegen Schlafstörungen sollten nur nach ärztlicher Rücksprache eingenommen werden.

(Text: PM BARMER Hessen)