Umfrage zum Stadtgrün in Frankfurt hebt Grüneburgpark und Mainufer auf Platz 1

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Versteckter grüner Schatz in den Wallanlagen: Klima- und Umweltdezernentin Tina Zapf-Rodríguez schaut sich gemeinsam mit Moni Friebe vom Künstler:innenkollektiv saasfee* deren Tiefgarten an. (Foto: Chris Christes)

Was macht die Frankfurter Parks und Grünanlagen so besonders? Die aktuelle Umfrage zum städtischen Grün hat bei der Bevölkerung einen Nerv getroffen – und das geschlechter- und altersübergreifend. Das zeigen nicht nur die konkreten Ergebnisse, sondern auch die außergewöhnlich hohe Beteiligung: Von 5000 per Zufallsstichprobe ausgewählten Frankfurterinnen und Frankfurtern haben 1347 den umfangreichen Fragebogen beantwortet – eine Rücklaufquote von 28,5 Prozent. Fast alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer (94 Prozent) gaben an, regelmäßig Parks und Grünflächen zu nutzen.


Überwältigend hohe Beteiligung

„Die überwältigend hohe Beteiligung und das klare Bekenntnis der Frankfurter:innen zu ihren Parks zeigt: Sie sind mehr als Orte der Erholung – sie sind Ausdruck von Lebensqualität, Gemeinschaft und Verantwortung“, sagte Tina Zapf-Rodríguez, Dezernentin für Klima, Umwelt und Frauen, bei der Vorstellung der Ergebnisse am Donnerstag, 23. Oktober. „Gleichzeitig gibt es auch viele Anregungen und Verbesserungsvorschläge. Wir nehmen die Rückmeldungen als Arbeitsauftrag ernst. Parks und Grünflächen sind für Frankfurt unverzichtbar – und wir wollen gemeinsam dafür sorgen, dass sie geschützt, gepflegt und weiterentwickelt werden.“

Die Umfrage bestätigt den hohen emotionalen und funktionalen Wert des Stadtgrüns. Frankfurts Parks sind Orte der Begegnung, Ruhe, Bewegung und des Naturerlebens. Sie tragen zum sozialen Miteinander, zur Gesundheit, zum Stadtklima und zur allgemeinen Lebensqualität bei. Viele Menschen verbringen wöchentlich mehrere Stunden in den Anlagen – sei es für Spaziergänge, Sport, Treffen mit Freundinnen und Freunden oder einfach zum Durchatmen. Die intensive Nutzung unterstreicht den Bedarf an Pflege, Ausstattung und Schutz.

Besonders beliebt sind der Grüneburgpark, das Mainufer mit seinen unterschiedlichen Abschnitten und der Bethmannpark. Dahinter folgen Günthersburgpark, Stadtwald und Volkspark Niddatal. Die Wallanlagen werden von fast allen Befragten als schützenswerte „grüne Lunge“ der Stadt hervorgehoben.

Konkrete Wünsche für die Zukunft

Gleichzeitig äußern die Bürgerinnen und Bürger konkrete Wünsche für die Zukunft: mehr Sauberkeit, zusätzliche Toiletten und Abfalleimer, naturnahe Flächen und Wildwiesen, Trinkbrunnen und Sitzgelegenheiten sowie mehr Wasser in der Stadt – zum Beispiel durch Bachläufe, Teiche, Wasserspielplätze oder Brunnen.

Auch die Frankfurter Friedhöfe sind den Menschen wichtig: 63 Prozent sprechen sich für deren Erhalt als Kulturgut aus – ohne die Nutzung grundlegend zu ändern. Damit werden die unterschiedlichen Haltungen zu städtischen Grünflächen deutlich.

Das Dezernat für Klima, Umwelt und Frauen wird nun die Ergebnisse im Detail auswerten. Im Fokus steht, wie der Zugang zu Grünflächen in allen Stadtteilen gesichert und gerecht gestaltet werden kann: Gibt es Unterschiede zwischen Quartieren, Altersgruppen, Geschlechtern oder Einkommen? Wo muss die Stadt gezielt nachsteuern, um Benachteiligungen abzubauen und Sicherheit zu erhöhen?

Vielfältige Ideen und Anregungen

Mehr als 300 Kommentare lieferten darüber hinaus vielfältige Ideen und Anregungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Zapf-Rodríguez erklärte dazu: „Ich freue mich über die rege Beteiligung und die vielen Vorschläge, wie wir unser städtisches Grün noch zugänglicher für alle machen können, es schützen und auch unsere Angebote den Bedürfnissen der Frankfurter:innen anpassen können. Das ist nicht nur eine Frage der ästhetischen Schönheit des Grüns – sondern der urbanen Zukunftsfähigkeit.“

Die aktuelle Umfrage ist die erste, die nach der neuen städtischen Datenschutzsatzung durchgeführt wurde. Sie ist Teil des seit über einem Jahr im Dezernat fachlich bearbeiteten Themas „Wert des Grüns“ und eingebettet in zahlreiche Projekte, Veranstaltungen und Redebeiträge.

Die Durchführung erfolgte in Zusammenarbeit mit dem zuständigen Bürgeramt, Statistik und Wahlen auf Basis der in diesem Jahr beschlossenen Satzung zu standardisierten und fachbereichsspezifischen Umfragen.

Steckbrief zur Umfrage Frankfurter Parks und Grünanlagen

Statistisches Porträt und Methodik

• Befragungszeitraum: 19. August bis 30. September
• Grundgesamtheit: Frankfurterinnen und Frankfurter im Alter zwischen 18 und 79 Jahren, N = 608.946 Personen
• Bruttostichprobe: 5000; Nettostichprobe (ohne neutrale Ausfälle): 4720
• Teilnehmerinnen und Teilnehmer: 1347 Personen (Rücklaufquote 28,5 Prozent)
• Repräsentativität: ja (gewichtete Zufallsstichprobe)

Ausgewählte Ergebnisse

• Nutzung: 94 Prozent besuchen regelmäßig die Parks und Grünanlagen
• Aufenthaltsdauer: Median 3,5 Stunden pro Person pro Woche
• Häufigkeit: 51 Prozent mehrmals pro Woche, 18 Prozent fast täglich
• Meist genutzte Parks und Grünanlagen: Mainufer mit den einzelnen Abschnitten (28 Prozent), Grüneburgpark (24 Prozent), Wallanlagen mit den einzelnen Abschnitten (22 Prozent), Günthersburgpark (16 Prozent), Stadtwald und Volkspark Niddatal (je 9 Prozent), Bethmannpark und Ostpark (je 8 Prozent)
• Nutzungsschwerpunkte: Spaziergänge 73 Prozent, Weg zur Durchquerung 41 Prozent, Entspannung 32 Prozent, Treffen von Freundinnen und Freunden/Bekannten 30 Prozent, sportliche Betätigung durch Joggen oder Walken 28 Prozent
• Lieblingsparks: Grüneburgpark (17 Prozent), Mainufer (10 Prozent), Bethmannpark (8 Prozent), Günthersburgpark, Stadtwald und Volkspark Niddatal (je 6 Prozent)
• Wertschätzung: Luft/Klima (90 Prozent), Gesundheit/Erholung (88 Prozent), Ausgleich ohne Garten (84 Prozent), Spiel/Freizeit/Erholung (82 Prozent), soziale Treffpunkte (79 Prozent), Schönheit (76 Prozent), Biodiversität (55 Prozent)
• Wünsche: Toiletten (82 Prozent), höhere Sauberkeit (80 Prozent), Abfalleimer (78 Prozent), naturnahe Flächen und Wildwiesen (78 Prozent), Trinkbrunnen (75 Prozent), Sitzflächen (75 Prozent)
• Wallanlagen: 95 Prozent Zustimmung für Erhalt und Schutz
• GrünGürtel: 80 Prozent waren bereits in ihm unterwegs
• Umwandlung frei werdender Friedhofsflächen: 40 Prozent offen für andere Freizeitnutzung, 63 Prozent für Erhalt als Kulturgut und „grüne Lunge“ für Spaziergängerinnen und Spaziergänger

(Text: PM Stadt Frankfurt)