Wiesbaden setzt Maßstäbe für moderne Naherholung und nachhaltigen Tourismus: Nach intensiver Planung und Umsetzung nimmt das Freizeitwegenetz im Naturpark RheinTaunus weiter Gestalt an. Das neue Netz erschließt die Landschaft zwischen Rhein und Taunus mit über 2.300 Kilometern markierter Wander- und Radwege – übersichtlich, digital anschlussfähig und durchgehend einheitlich beschildert.
Bei einem Pressetermin informierte die Vorstandsvorsitzende des Naturparks RheinTaunus, Wiesbadens Bürgermeisterin Christiane Hinninger, über das Konzept, den aktuellen Stand und die nächsten Etappen dieses bedeutenden Projekts für nachhaltige Erholung und naturnahen Tourismus.
Ein Gewinn für alle
„Dieses Netz ist ein Gewinn für alle“, stellt Hinninger bei der Präsentation an der Talstation der Nerobergbahn in Wiesbaden fest. „Ein sinnvoll angelegtes Wegenetz steigert den Freizeitwert unserer Stadt für die Einheimischen enorm. Es ist aber auch gleichzeitig für die touristischen Gäste sehr attraktiv. Wandern und Radfahren spielen im Tourismus eine immer wichtigere Rolle. Mit dem neuen Netz können wir diese Stärken noch besser kommunizieren und Wiesbaden als Tor zum Naturerlebnis deutlich im lukrativen Markt der Wander- und Radtouristen positionieren“, so die Bürgermeisterin und Wirtschaftsdezernentin.
Zentrales Element des neuen Freizeitwegenetzes ist das Knotenpunktsystem, das eine klare Orientierung mit größtmöglicher Flexibilität verbindet. Jede Wegkreuzung ist nummeriert und weist auf Ziele, Entfernungen und die nächstgelegenen Knotenpunkte hin.
Insgesamt wurden 1.600 Knotenpunkte mit 5.600 Wegweisern ausgestattet – ergänzt durch Übersichtstafeln an wichtigen Einstiegspunkten. So können Wandernde und Radfahrende ihre Touren individuell planen, spontan anpassen oder bequem abkürzen. Klassische Rundwege mit redundanten Markierungen gehören der Vergangenheit an – Orientierung und Qualität entstehen hier „aus einem Guss“.
Zukunftsweisendes Konzept
„Mit dem neuen Freizeitwegenetz setzen wir auf ein zukunftsweisendes Konzept. Das Netz verbindet Ortschaften, Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele und ist zugleich eng mit den Haltepunkten des öffentlichen Nahverkehrs verknüpft, hebt Bürgermeisterin und Umweltdezernentin Hinninger hervor: „So entstehen neue Möglichkeiten, Wanderungen und Ausflüge klimafreundlich mit Bus oder Bahn zu kombinieren – ganz ohne Auto. Zudem wurden die Streckenführungen so gewählt, dass sensible Naturräume geschont und bestehende Wege sinnvoll integriert werden“.
Die Umsetzung des Freizeitwegenetzes begann Anfang des Jahres. Seitdem wurden in enger Zusammenarbeit mit Kommunen, Forstbetrieben und Ehrenamtlichen bereits 230 von insgesamt 450 Kilometern im Wiesbadener Stadtgebiet markiert. Rund 30 Prozent der Knotenpunkte sind montiert, weitere stehen kurz vor der Montage. Bis Ende 2026 soll das Netz vollständig ausgebaut sein – dann reicht es vom Rhein über die Höhen des Taunus bis zu den Grenzen des Rheingau-Taunus-Kreises.
Projekt wäre ohne ehrenamtliche Wegepatinnen und -paten nicht möglich
„Ohne das Engagement unserer ehrenamtlichen Wegepatinnen und -paten wäre ein solches Projekt kaum möglich“, betont Martin Bley, zuständig für das Handlungsfeld Erholung und nachhaltiger Tourismus im Naturpark RheinTaunus: „Sie kennen die Wege, sie pflegen sie, und sie tragen dazu bei, dass die Beschilderung zuverlässig gewartet wird. Das Freizeitwegenetz ist ein lebendiges Gemeinschaftsprojekt – von der Region, für die Region.“
„Auch auf Nachhaltigkeit wird Wert gelegt“, so Projektleiter Bley: „Alle Materialien – von den Wegweisern bis zu den Pfosten – sind langlebig, witterungsbeständig und recyclingfähig“.
Der Auftaktort des Pressetermins – die Talstation der Nerobergbahn – wurde bewusst gewählt. Hier zeigt sich exemplarisch, wie städtische Parklandschaften nahtlos in den Naturraum des Taunus übergehen. Spaziergänge im Nerotal können hier direkt in längere Wanderungen übergehen, etwa Richtung Platte oder Rabengrund. „Mit unserem kürzlich bundesweit als Stadtwald des Jahres gekürten Wald haben wir einen Schatz, der Urbanität und Natur auf ideale Weise verbindet. Das neue Freizeitwegenetz eröffnet allen die Möglichkeit, naturnah zu entspannen – sei es beim Wandern, Spazierengehen oder beim Radfahren“, fasst Hinninger zusammen.
Weiterführende Information: Digitales Freizeitportal RheinTaunus
Ergänzend zum physischen Wegenetz wurde das digitale Freizeitportal RheinTaunus, https://freizeitportal-nrt.de/@50.134301,8.091645,11/, entwickelt. Es bietet:
* interaktive Karten mit allen Wander- und Radwegen,
* Tourenvorschläge mit Länge, Dauer und Höhenprofil,
* GPX-Downloads für Navigationsgeräte und Apps,
* Informationen zu Sehenswürdigkeiten, Einkehrmöglichkeiten und Freizeitangeboten
„Das Freizeitportal ist die digitale Ergänzung zum Wegenetz“, erklärt Projektleiter Martin Bley vom Naturpark RheinTaunus. „So lassen sich Ausflüge von zu Hause aus planen oder unterwegs flexibel anpassen. Das ist moderner Naturtourismus in Echtzeit.“
(Text: PM Landeshauptstadt Wiesbaden)


