Kontrollen der Biotonnen in Wiesbaden

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Symbolbild Biotonne (Foto: Manfred Richter auf Pixabay)

Die Entsorgungsbetriebe der Landeshauptstadt Wiesbaden (ELW) nehmen den Wechsel von der wöchentlichen zur 14-täglichen Leerung der Biotonnen in Wiesbaden ab Montag, 3. November, zum Anlass, um auf die Ergebnisse der Kontrollen der letzten Monate hinzuweisen. Ab Montag, 23. März, wird die Biotonne wieder wöchentlich geleert.


Bioabfall ist ein wertvoller Rohstoff, aus dem Energie und Kompost gewonnen wird. Aus den rund 20.000 Tonnen Wiesbadener Bioabfall werden in der Biogasvergärungsanlage in Flörsheim-Wicker knapp 1,9 Millionen Kubikmeter Biogas gewonnen. Aus dieser Menge Biogas können 4.200.000 Kilowattstunden Strom produziert werden, mit denen etwa 1.200 Zwei-Personen-Haushalten versorgt werden können.

Bioabfall ist laut ELW viel zu wertvoll, um mit dem Restabfall verbrannt zu werden. Und dennoch geschieht dies, da viele Wiesbadenerinnen und Wiesbadener Bioabfälle noch über die Restmülltonne entsorgen. Untersuchungen zeigen, dass noch bis zu 30 Prozent des Restabfalls aus organischen Materialien besteht.

Ebenso fatal ist die umgekehrte Problematik: Verpackungen und Kunststoffe in Biotonnen

In den Kontrollen, die die ELW in den letzten Monaten auf unterschiedliche Weise durchgeführt haben – unter anderem mittels Testbetrieb von Müllwagen, die andere Stoffe erkennen können –, hat sich gezeigt, dass hochgerechnet zwischen zwei und vier Prozent der Wiesbadener Biotonnen so falsch befüllt sind, dass sie nicht mehr mit dem Bioabfallsammelfahrzeug geleert werden dürfen. Die ELW-Müllwerker haben diese Tonnen stehen gelassen, mit roten Anhängern versehen, die die Nutzerinnen und Nutzer auffordern, die Verpackungen und Kunststoffe aus den Tonnen zu entfernen. Wenn dies nicht geschehen ist, wurde die Tonne mit zusätzlichen Kosten als Restmüll entsorgt. Denn was in die Biotonne darf und was nicht, steht seit Einführung in den 1990er Jahren fest: Eierschalen, Essensreste (auch verschimmelt/verdorben), Gemüseabfälle, Gras-, Baum- und Heckenschnitt, Kaffeesatz mit Filtertüte, Teebeutel, Knochen, Federn, Haare, Laub, Reisig und Äste, Lebensmittelreste (ohne Plastikverpackung), Obstabfälle (auch von Zitrusfrüchten) sowie verwelkte Schnitt- oder Topfblumen. Der Grund ist einfach: Der Inhalt von falsch befüllten Tonnen, der ins Bioabfallsammelfahrzeug geleert wird, verunreinigt den bereits gesammelten Bioabfall – und macht so die Mühe all derjenigen, die sorgfältig trennen, zunichte.

Die Kontrolle der Biotonnen wird immer wichtiger, da sich für Entsorger der Grad der Reinheit der Bioabfälle, die in Bioabfallvergärungsanlagen gebracht werden können, drastisch erhöht hat. Deshalb beschäftigen sich die ELW derzeit mit unterschiedlichen Methoden, wie sie in der Zukunft Biotonnen regelmäßig auf Fremdstoffe kontrolliert werden können. Eine Möglichkeit, die in Erwägung gezogen wird, ist die Umrüstung einiger Fahrzeuge.

(Text: PM Landeshauptstadt Wiesbaden)