
„Die Einheit der Familie ist fundamental für die Integration“
Das Recht als Familie zusammenzuleben ist für zahlreiche in Frankfurt lebende Menschen mit Fluchtbiografie unerreichbar. Bürokratische Hürden, fehlende Beratung, undurchschaubare und langwierige Abläufe in Botschaften sowie Gesetzesänderungen machen den Familiennachzug für Betroffene zu einem Hürdenlauf, bei dem nicht alle das Ziel erreichen können. Vor diesem Hintergrund starten die Stadt Frankfurt und der Hessische Flüchtlingsrat das Modellprojekt „Familienzusammenführung in Frankfurt“.
„Die Familienzusammenführung ist für Zugewanderte unerlässlich, um in Frankfurt Fuß zu fassen. Integration kann nur gelingen, wenn unsere Gesellschaft mit Rat und Tat den Geflüchteten zur Seite steht“, sagt Bürgermeisterin und Diversitätsdezernentin Nargess Eskandari-Grünberg. „Wir beziehen mit dem Projekt Stellung für das Grundrecht als Familie zusammenzuleben. Die Einheit der Familie ist fundamental für die Integration.“
Entgegen der Wahrnehmung ist der Familiennachzug nicht komplett für alle Menschen mit Fluchtbiografie ausgesetzt. Die Bundesregierung hat zwar den Familiennachzug zu Geflüchteten aus Kriegs- und Krisengebieten mit subsidiärem Schutz gestoppt. Doch in Frankfurt leben tausende Menschen mit Fluchtbiografie, darunter viele Menschen aus den Hauptherkunftsländern Afghanistan und Iran. Rund 16.000 Menschen leben mit einem Schutzstatus in Frankfurt. Viele von ihnen haben einen Anspruch auf Familienzusammenführung.
Um die Betroffenen besser zu unterstützen, richtet die Stadt Frankfurt gemeinsam mit dem Hessischen Flüchtlingsrat die Fachstelle Familiennachzug für Geflüchtete im Frankfurt Welcome & Information Center ein. Ab November bietet das Team Beratung und Begleitung in Einzelfällen an. Außerdem sind Informationsveranstaltungen und Fortbildungen geplant. Das Projekt wird kofinanziert von der Stadt Frankfurt, der UNO Flüchtlingshilfe und Pro Asyl.
„Im Behördendschungel dürfen die Betroffenen nicht alleine gelassen werden. Wir stehen ihnen mit Rat und Tat zur Seite und wollen mit dem Projekt auch ein deutliches Zeichen setzen: ihr seid nicht vergessen, wir sehen Eure Not“, sagt Günter Burkhardt, Vorstandsvorsitzender des Hessischen Flüchtlingsrats. Weitere Informationen erteilt der Flüchtlingsrat per E-Mail an hfr@fr-hessen.de.
Mit diesen Projekten unterstreicht die Stadt Frankfurt ihr Engagement für eine solidarische und offene Stadtgesellschaft, in der alle Menschen die Chance haben, gemeinsam anzukommen und ein neues Zuhause zu finden.
(Text: PM Stadt Frankfurt)
