
Die Folgen des Klimawandels zeigen sich im Hochtaunuskreis vor allem im Wald. Wo vor zehn Jahren noch mächtige Baumbestände den Blick von der Höhe ins Tal versperrten, ist das heutzutage kein Thema mehr. Da haben Hitzewellen, Trockenheit und Borkenkäfer ganze Arbeit geleistet: ganze Waldareale sind verschwunden, Fichtenbestände gibt es nur noch wenige. Die entstandenen Freiflächen holt sich der der Wald nur ganz langsam zurück.
Um dem Wald zu helfen, gibt es seitdem im Taunus zahlreiche Wiederaufforstungen. Auch der Hochtaunuskreis beteiligt sich daran. Der Kreistag hat in seiner Sitzung im September beschlossen, 1000 junge Bäumchen zu pflanzen. Mit der Planung, Organisation und Umsetzung wurde der Naturpark Taunus beauftragt, der sich als kompetenter Partner den Neu-Anspacher Verein WaldLiebe mit ins Boot geholt hat.
Am Freitag, 14. November, war es dann soweit. Auf dem Areal hinter den Sportplatz Hausen hatte der Naturpark die 1000 Bäumchen aufgereiht. Auch Spaten standen in ausreichender Zahl bereit, so dass nach einer kurzen Begrüßung durch Landrat Ulrich Krebs die rund 40 Helferinnen und Helfer, darunter Kreistagsabgeordnete, Mitglieder des Vereins WaldLiebe sowie Bürgerinnen und Bürger, die der Aufforderung in den lokalen Medien gefolgt waren, loslegen konnten.
„Wir pflanzen mit Douglasien, Lärchen, Flatterulmen, Roterlen und Buchen Bäume, die vergleichsweise klimaresilient sind“, erklärte Krebs. Ursprünglich sei angedacht gewesen, eine Art Forstgarten anzulegen und daraus Saatgut zu gewinnen, um damit die Taunuswälder aufzuforsten. „Doch seit zwei Jahren hat sich die Situation verändert“, so Krebs, „der Bedarf an Saatgut und Forstpflanzen hat sich beruhigt und auf einem Maß eingependelt, der durch die in der Region ansässigen Samendarren und Baumschulen gut bewältigt werden kann.“
Zudem setzt die Forstwirtschaft vermehrt auf eine natürliche Verjüngung. Pflanzaktionen werden vor allem gemacht, um artenreiche und widerstandsfähige Wälder entstehen zu lassen. „Dann werden klimaresiliente Baumarten gezielt in solche Naturverjüngungen gesetzt“, weiß Uwe Hartmann, Geschäftsführer des Naturpark Taunus. Und genau darum gehe es hier. Der Naturpark hatte veranlasst, dass auf der Pflanzfläche Trassen angelegt und die Pflanzstellen markiert wurden. So wusste jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer der Aktion ganz genau, wohin mit seinem Bäumchen. Und da Pflanzen hungrig macht, hatte der Naturpark auch für das leibliche Wohl der fleißigen Helfer gesorgt.
Rund 10.000 Euro hat der Kreis für die Pflanzaktion zur Verfügung gestellt. In den beiden nächsten Jahren sind weitere jeweils 20.000 Euro für zwei Pflanzaktionen auf Kreisflächen. „Wir werden beobachten, wie sich die Situation im Taunuswald entwickelt und gegebenenfalls das Budget in den Folgejahren bedarfsgerecht anpassen“, versprach Krebs.
(Text: PM Hochaunuskreis)

