Aktionen rund um den Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen* und Mädchen* in Frankfurt

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Plakatkampagne Motiv Faust, (Copyright: Opak Werbeagentur)

1999 rief die UN-Generalversammlung den 25. November zum „Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen“ aus. Seither finden jährlich an diesem Tag weltweit Aktionen und Veranstaltungen statt, um das Ausmaß von Gewalt an Frauen und Mädchen öffentlich zu machen und Strategien zur Bekämpfung der Gewalt zu entwickeln.


In Deutschland ist jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben von körperlicher oder sexueller Gewalt betroffen. Jeden Tag werden mehr als 140 Frauen und Mädchen Opfer einer Sexualstraftat. Fast jeden Tag wird eine Frau ermordet, weil sie eine Frau ist. Femizide werden meist von dem aktuellen oder früheren Partner begangen.

Gewalt gegen Frauen ist aber kein individuelles Problem, sondern ein gesellschaftliches. Sie ist tief verwurzelt in Machtstrukturen und sozialen Normen, die Ungleichheit und Unterdrückung fördern. Der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen setzt ein Zeichen dafür, gemeinsam diese Strukturen zu durchbrechen, Solidarität zu zeigen und für eine Welt ohne Gewalt zu kämpfen. Gewalt an Frauen betrifft alle – es ist Zeit, aktiv zu werden!

Frauendezernentin Tina Zapf-Rodríguez sagt: „Gewalt gegen Frauen ist kein Schicksal, sondern eine Folge von Machtmissbrauch und Ungleichheit. Nur durch konsequentes gesellschaftliches Handeln können wir sie stoppen. Daher ermutigt es mich, dass in Frankfurt so viele Institutionen, Träger und Bürger:innen jedes Jahr am 25. November auf die Straße gehen, ihren Protest ausdrücken und sich mit gewaltbetroffenen Frauen und Mädchen auf der ganzen Welt solidarisieren. Alle Frauen und Mädchen haben ein Recht auf ein Leben ohne Gewalt! In Frankfurt arbeiten wir konsequent an der Umsetzung der Istanbul-Konvention auf lokaler Ebene. Betroffenen und Ratsuchenden steht glücklicherweise ein breites Hilfesystem zur Verfügung.“

Gabriele Wenner, Leiterin des Frauenreferates, sagt: „Gewalt gegen Frauen zeigt sich in vielen Formen – physisch, psychisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich. Nur durch konsequente Gleichstellung und Respekt können wir eine Gesellschaft schaffen, in der jede Frau und jedes Mädchen frei und sicher leben kann.“

Start der Initiative „Gewalt beginnt leise. Stark gegen Gewalt“

Das Frauenreferat macht in den kommenden Wochen auf unterschiedliche Formen von Gewalt, wie die ungewollte Aufnahme von Bildern, das Lesen privater Nachrichten oder sexualisierte Gewalt, aufmerksam. Die Sensibilisierungsinitiative hat einen präventiven Charakter. Sie zeigt, dass Gewalt oft leise und unauffällig beginnt und weist insbesondere auf die neu eingerichtete Homepage hin, die Frauen und Mädchen einen schnellen Überblick über Hilfsangebote geben soll.

„Uns ist es wichtig mit unserer Öffentlichkeitsarbeit zu zeigen, wie subtil und leise eine Gewaltspirale beginnen kann. Viele Betroffene und deren Freund:innen sind sich unsicher, ob das Lesen von privaten Nachrichten, ungewolltes Fotografieren oder zum Sex überredet zu werden schon Anzeichen für Gewalt sind. Aus der Praxis wissen wir, dass Gewalt selten nur einmal passiert und oft eine lange Vorgeschichte hat“, sagen Elena Barta und Gloria Schmid, Referentinnen zur Umsetzung der Istanbul-Konvention.

Die vier Motive „Es ist doch nur Neugier“, „Es ist doch nur ein Foto“, „Es war doch nur einmal“ und „Es war doch nur Sex“ sind an 35 Standorten im gesamten Stadtgebiet, digital in den sozialen Medien und auf einer Straßenbahn ab Dienstag, 25. November, zu sehen.

Betroffene und Unterstützende sollen dadurch schnell an Beratungsstellen und Informationen gelangen und Gewaltausübende zum Umdenken angeregt werden.

Die Poster verweisen auf die neue Webseite stark-gegen-gewalt-frankfurt.de, die ebenso am 25. November, an den Start geht. Dort finden Ratsuchende die Kontakte von Beratungsstellen und Hintergrundinformationen. Gleichzeitig informiert die Webseite Fachkräfte über Veranstaltungen, Fortbildungen und Aktionen. Sie ist das Ergebnis des stadtweiten Prozesses zur Umsetzung der Istanbul-Konvention.

Stadtweit wird in Frankfurt mit Veranstaltungen und Aktionen auf Gewalt gegen Frauen aufmerksam gemacht. Eine Vielzahl von Veranstaltungen rund um den Aktionstag sind zu finden im aktuellen Newsletter des Frauenreferats unter Ausgabe November 2025.

Das Frauenreferat ist an folgenden Aktionen beteiligt

  • Banner Stark gegen Gewalt an Frauen! am Eisernen Steg von Montag, 24. November, bis 12. Januar 2026: Zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen setzt der Magistrat der Stadt Frankfurt wieder ein deutliches Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen. Auf dem Eisernen Steg wird ein orangenes Banner mit der Aufschrift „Stark gegen Gewalt an Frauen!“ in zwölf Sprachen aufgehängt.
  • Kundgebung und Demonstration Gewalt ist nie privat – Gewalt hat System!” am Dienstag, 25. November, ab 17 Uhr an der Konstablerwache: Das Aktionsbündnis zum internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen bestehend aus NGOs, Politik, Gewerkschaften, dem Frauendezernat und dem Frauenreferat ruft zu einer Kundgebung und Demonstration auf. Das diesjährige Motto lautet: „Gewalt ist nie privat – Gewalt hat System!“ und weist auf die verschiedenen Ebenen von Gewalt hin. Die Redebeiträge werden in Gebärdensprache übersetzt.
  • Orange the World am Dienstag, 25. November, ab 17 Uhr: Das Frauenreferat der Stadt Frankfurt und die beiden ZONTA Clubs Frankfurt beteiligen sich an der weltweiten Aktion Orange the World. Illuminiert werden viele Frankfurter Gebäude wie zum Beispiel die Paulskirche, das Historische Museum, das DGB-Haus, das Mexikanische Generalkonsulat und viele weitere. Start der Illuminierung ist um 17 Uhr.

Beratungsangebote für Betroffene

Frauen und Mädchen, die von Gewalt betroffen sind, können sich in Frankfurt an spezialisierte Beratungsstellen und Frauenhäuser wenden. Hier finden sie Unterstützung bei sexueller, häuslicher und auch digitaler Gewalt, ebenso wie bei Stalking und als Opfer von Menschenhandel. Die Kontakte finden sich unter Häusliche und sexualisierte Gewalt | Stadt Frankfurt am Main.

Aktuelle Informationen zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen finden sich unter Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen* und Mädchen* | Stadt Frankfurt am Main.