
Die Übergabe eines Defibrillators an den Eigenbetrieb Rettungsdienst des Kreises Offenbach erfolgte im Beisein von Landrat Oliver Quilling
Moderne Defibrillatoren können Leben retten – und sie sind so konstruiert, dass selbst medizinische Laien sie sicher bedienen können. Um die Versorgung im öffentlichen Raum weiter zu verbessern, hat die Asklepios Klinik Langen jetzt einen weiteren automatisierten externen Defibrillator (AED) an den Eigenbetrieb Rettungsdienst des Kreises Offenbach (ERD) gespendet. Die Übergabe erfolgte im Beisein von Landrat Oliver Quilling.
Jedes Jahr sterben nach Schätzungen der Fachgesellschaften zwischen 80.000 und 100.000 Menschen in Deutschland am plötzlichen Herztod, davon fast 40 Prozent im erwerbsfähigen Alter. „Ein Herzstillstand kann jeden treffen, auch junge Menschen – etwa wenn eine Infektion den Herzmuskel angreift und zusätzliche körperliche Belastung hinzukommt“, erklärt Dr. med. Michael Schütz, Chefarzt der Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin der Asklepios Klinik Langen. „Das flächendeckende Vorhalten von Defibrillatoren im öffentlichen Raum ist deshalb ein enormer Sicherheitsfaktor.“
Landrat Oliver Quilling würdigte die Spende als erneuten Beitrag der Klinik zur Stärkung der Rettungskette im Kreis Offenbach: „Mit dieser Spende unterstützt die Asklepios Klinik unsere Arbeit einmal mehr. Erst im September hat die Klinik die Initiative der Voraushelfer ausgezeichnet, die der Eigenbetrieb Rettungsdienst des Kreises Offenbach (ERD) 2024 ins Leben gerufen hat. Der neue Defibrillator hilft uns, eine weitere Lücke der „Defi-Standorte“ auf der Landkarte des Kreises zu schließen. Unser Ziel ist es, die teuren Geräte besonders an den stark frequentierten Orten vorzuhalten. Wir freuen uns über das Engagement der Klink für unser gemeinsames Ziel: Leben retten, bevor es zu spät ist,“ so Oliver Quilling
Christian Schönemann, Betriebsleiter des ERD nahm den Defibrillator im Namen der Initiative der Voraushelfer entgegen und betonte die einfache Bedienbarkeit: „Moderne Defibrillatoren sind intuitive Lebensretter. Niemand braucht Angst zu haben, etwas falsch zu machen. Sobald das Gerät angeschlossen ist, prüft es automatisch, ob ein schockbarer Rhythmus vorliegt. Es gibt deutliche Sprachkommandos – und ein Stromimpuls wird nur bei Herzflimmern abgegeben. Ein gesund schlagendes Herz lässt sich mit dem Gerät nicht ‚anhalten‘. Der einzige Fehler ist, nichts zu tun,“ betonte Schönemann
Neben dem Einsatz von Defibrillatoren bleibe jedoch die Herzdruckmassage die wichtigste Maßnahme in den ersten Minuten. Schönemann empfiehlt daher an regelmäßigen Übungen unter fachkundiger Anleitung teilzunehmen.
Wie entscheidend frühe Hilfe ist, zeigt sich im „Cardiac Arrest Center“, der Asklepios Klinik Langen. In dem hochspezialisierten Zentrum zur Akutversorgung bei Herz-Kreislauf-Stillstand sind die Spezialisten in der Notaufnahme und den Herzkatheterlaboren rund um die Uhr verfügbar. Im Zusammenspiel qualitativ hochwertiger Reanimation und moderner intensivmedizinischer Versorgung überlebt hier etwa jeder dritte Patient auch längere Phasen ohne eigenen Herzschlag, ohne bleibende Schäden davonzutragen. Ohne eine sofortige Herzmassage und eine funktionierende Rettungskette hingegen, kommt es bereits nach wenigen Minuten zu schweren, irreversiblen Hirnschäden oder zum Tod. „Daher ist es uns immer ein Anliegen die Initiative des Kreises zur Stärkung der Notfallversorgung und der Laienreanimation zu unterstützen“, so Dano Schenk, Chefarzt für klinische Akut- und Notfallmedizin, Asklepios Klinik Langen.
Was sind Voraushelfer?
Voraushelfer sind speziell geschulte ehrenamtliche Ersthelfer, die meist deutlich vor dem Rettungsdienst am Notfallort eintreffen – oft in weniger als drei Minuten. Alarmiert werden sie über eine vom ERD entwickelte App, sobald ein Notruf eingeht und sie sich im Umkreis von 500 Metern befinden. Diese Schnelligkeit kann über Leben und Tod entscheiden, denn mit jeder vergangenen Minute ohne Hilfe sinkt die Überlebenschance erheblich.
Weitere Infos unter https://erd-kreis-of.de/voraushelfer/
(Text: PM PM LPR)
Im Bild (v.l.): Jan Voigt, Geschäftsführer der Asklepios Klinik Langen, Dano Schenk, Chefarzt für klinische Akut- und Notfallmedizin, Asklepios Klinik Langen, Dr. Michael Schütz, Chefarzt für Anästhesie & Intensivmedizin, Asklepios Klinik Langen, Christian Schönemann, Betriebsleiter Eigenbetrieb Rettungsdienst des Kreises Offenbach (ERD), Oliver Quilling, Landrat des Kreises Offenbach. (Foto: Asklepios)

