Erstellung von Schulmobilitätsplänen für mehr Klimaschutz und selbstständige Mobilität von Kindern und Jugendlichen
Die Stadt Offenbach setzt sich aktiv für eine sichere, eigenständige und umweltfreundliche Mobilität ihrer Schülerinnen und Schüler ein – sei es zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem Bus. In Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Integriertes Verkehrs- und Mobilitätsmanagement (ivm) werden dabei für fünf zentral gelegene Schulen integrierte Schulmobilitätspläne sowie ein kommunales Schulmobilitätskonzept erarbeitet. Ziel ist es, die Verkehrssituation rund um die Schulstandorte spürbar zu verbessern, einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz zu leisten sowie eine selbstständige Mobilität von Kindern und Jugendlichen zu fördern. Diese Woche fand an der Wilhelmschule ein Beratungstermin mit anschließendem Stadtspaziergang statt. Gemeinsam mit Bürgermeisterin Sabine Groß verschafften sich die Beteiligten einen umfassenden Eindruck von den lokalen Gegebenheiten und sammelten Anregungen für mögliche Maßnahmen.
Noch immer werden viele Kinder regelmäßig mit dem Auto zur Schule gebracht, obwohl sie ihren Schulweg bereits selbstständig bewältigen könnten. Dadurch entstehen rund um die Schulen häufig angespannte Situationen durch den starken Hol- und Bringverkehr. Besonders in Offenbach verstärkt sich dieses Problem, da viele Schulen in innerstädtischen Bereichen liegen. „Es ist uns ein besonderes Anliegen, dass Kinder und Jugendliche eigenständig unterwegs sein können. Daher freue ich mich, dass wir nun gezielt Maßnahmen und Schulwegpläne erarbeiten, um Schulwege sicherer und kinderfreundlicher zu gestalten“, betont Bürgermeisterin Sabine Groß in ihrem Grußwort. Unterstützung erhält die Stadt Offenbach dabei durch die ivm.
„Die Schulmobilitätspläne vereinen eine Vielzahl von gezielten Maßnahmen, die ineinandergreifen – von Infrastruktur und Verkehrsregelungen über Mobilitätsbildung bis hin zu organisatorischen und informativen Ansätzen. Sie sind individuell auf die jeweilige Schule und ihr Umfeld zugeschnitten“, erklärt Heike Mühlhans, Geschäftsführerin der ivm. „Die Grundlage bilden fachlich begleitete Workshops, Ortsbegehungen und Mobilitätsbefragungen, stets im engen Austausch mit allen Beteiligten. Besonders wichtig ist uns dabei auch die Perspektive der Schülerinnen und Schüler – denn es geht um ihren Schulweg, ihre Sicherheit und ihre Selbstständigkeit.“
Der Start zum kommunalen Schulmobilitätskonzept war bereits im September und konzentriert sich auf Maßnahmen in städtischer Verantwortung, die auch auf alle beziehungsweise mehrere Schulstandorte übertragbar sind. Es werden alle bereits erfolgenden Maßnahmen, Strukturen und Prozesse gebündelt. Es entsteht somit aus den spezifischen Schulmobilitätsplänen eine übergeordnete Struktur.
„Letztendlich soll ein klarer Ablaufplan und ein Vorgehen zur Bearbeitung des Mobilitätsthemas an Schulen vorliegen und klar definiert werden, wer welche Rolle hat“, erklärt Bürgermeisterin Sabine Groß.
An der Ortsbegehung an der Wilhelmschule nahmen neben Bürgermeisterin Sabine Groß auch Vertreterinnen und Vertreter des Umwelt-, des Verkehrs- und des Mobilitätsamtes, der NiO und der Schulgemeinschaft teil – darunter die stellvertretende Schulleitung, Lehrkräfte, Elternvertretung sowie Schülerinnen und Schüler. Gemeinsam wurden dabei verschiedene Bereiche im Umfeld der Schule genauer betrachtet. Im Fokus standen unter anderem das Schultor und die Lehrerparkplätze, die regelmäßig durch Elterntaxis blockiert werden. Ebenso wurden eine kindgerechte Fußverkehrsführung rund um den Wilhelmsplatz sowie mehrere Kreuzungen im Schulumfeld diskutiert – wichtige Aspekte, die in den weiteren Planungsprozess einfließen sollen.
„Als Schule sind wir unglaublich dankbar, dass dieser Prozess angestoßen wurde“, sagt die Schulleiterin der Wilhelmschule Sylvia Nowak. „Die Verkehrssicherheit unserer Schülerinnen und Schüler liegt uns sehr am Herzen. Wir erleben tagtäglich, wo es zu gefährlichen Situationen kommt – umso wichtiger ist es, dass wir diese nun gemeinsam systematisch angehen und entschärfen können.“
Die Erarbeitung erfolgreicher Schulmobilitätspläne erfordert auch tiefe Ortskenntnis. Hierzu wird die Expertise der lokalen Vertreterinnen und Vertreter genutzt, um ein passgenaues Mobilitätskonzept zu entwickeln, das die Sicherheit der Schülerinnen und Schüler auf ihrem Weg zur Schule fördert. Schule und Kommune vereinbaren zu dem jeweils ein bis drei Schlüsselmaßnahmen für die Schulen und Kommunen, die innerhalb eines Jahres verbindlich umgesetzt werden sollen. So ist sichergestellt, dass das Konzept auch mit Leben gefüllt wird.
Bereits Ende September ist das Projekt mit der Goetheschule, der Eichendorffschule und der Integrierten Gesamtschule Lindenfeld gestartet, die einen ausführlichen Beratungsprozess mit vier beziehungsweise fünf Terminen durchlaufen. Mit der Wilhelmsschule und der Lauterbornschule sind Ende November und Anfang Dezember zwei weitere Schulen hinzugekommen, die die Teilnahme an dem Basisprozess mit einem zentralen Beratungstermin gewählt haben. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Reduzierung des Bring- und Holverkehrs, um das Verkehrsaufkommen vor den Schulen zu verringern und die Sicherheit der Schülerinnen und Schüler spürbar zu verbessern. Gleichzeitig soll der Radverkehr gestärkt und eine aktive, selbstständige Mobilität gefördert werden. An einigen Schulen spielt auch das Thema soziale Sicherheit eine Rolle, dem etwa durch die Bildung von Laufgemeinschaften begegnet werden kann. Ab Spätsommer 2026 werden für alle teilnehmenden Schulen die gemeinsam abgestimmten Schulmobilitätspläne und Maßnahmen vorliegen. Die darin enthaltenen Schulwegepläne sollen bereits zu Schuljahresbeginn nach den Sommerferien genutzt werden.
Schulen, Schulträger und Kommunen in der Region Frankfurt RheinMain und Hessen können kostenfrei an dem Beratungsprogramm teilnehmen, um den Verkehr von und zu Schulen nachhaltiger, sicherer und umweltfreundlicher zu gestalten. Informationen zum Beratungsprogramm sind zu finden unter www.BesserZurSchule.de.
(Text: PM Stadt Offenbach)


