Soziale Wohnraumversorgung: Südkoreanische Delegation besucht Wiesbaden

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Zu Besuch in Wiesbaden: Die Südkoreanische Delegation mit kommissarischer Leitung Amt für Soziale Arbeit Heike Richter und Abteilungsleiter Wohnen Martin Vaché. (Foto: Stadt Wiesbaden)

Die Landeshauptstadt Wiesbaden setzt auf ein breit angelegtes Maßnahmenpaket, um bezahlbaren Wohnraum zu sichern und sozial ausgewogen zu entwickeln. Eine Delegation aus Südkorea hat sich im Rahmen eines Fachgesprächs über Herausforderungen, die tägliche Arbeit und Rahmenbedingungen informiert.


Im Amt für Soziale Arbeit verantwortet die Abteilung Wohnen zentrale Aufgaben der sozialen Wohnraumversorgung: Als kommunale Wohnraumförderstelle setzt sie Wohnraumfördermaßnahmen auf gesetzlicher Grundlage des Landes Hessen um, berät Bürgerinnen und Bürger mit besonderen Wohnbedarfen, vermittelt geförderte Wohnungen an berechtigte Haushalte und steuert städtebauliche Projekte zur Weiterentwicklung ganzer Quartiere. Diese integrierte Struktur ermöglicht es, den Herausforderungen des angespannten Wohnungsmarktes wirksam zu begegnen und gezielt dort zu unterstützen, wo der Bedarf besonders hoch ist.

Nachfrage bleibt hoch

Ein wichtiger Bestandteil dieser Arbeit ist das Zusammenspiel verschiedener Instrumente der Wohnraumförderung. Wiesbaden nutzt Landes- und kommunale Mittel, sorgt durch Mietpreis- und Belegungsbindungen für langfristig bezahlbare Mieten und gestaltet die Vergabe geförderter Wohnungen über transparente Verfahren. Die Nachfrage bleibt hoch: Rund 3.700 Haushalte sind derzeit als wohnberechtigt registriert, jährlich können etwa 500 Wohnungen vermittelt werden.

Wie diese Strukturen konkret wirken, zeigte die Abteilung Wohnen am Dienstag, 9. Dezember, im Rahmen eines Fachgesprächs mit einer Delegation der Gyeonggi Housing & Urban Development Corporation aus Südkorea. Die Gäste informierten sich über die Förderpraxis der Stadt und über die Herausforderungen, die steigende Baukosten, Rückgänge in der Bautätigkeit oder demografische Veränderungen mit sich bringen. Besonders interessiert waren sie daran, wie Wiesbaden trotz dieser Rahmenbedingungen neue bezahlbare Wohnungen ermöglicht und soziale Mischung in den Quartieren stärkt.

Anschaulich wurde dies am Beispiel des „Kärntner Viertels“, in dem 101 Wohnungen entstanden sind – davon 36 gefördert. Durch die kombinierte Finanzierung von Stadt, Land und privaten Investoren konnten dort Mietpreise realisiert werden, die deutlich unter dem Marktniveau liegen. Das Projekt zeigt, wie Fördermittel gezielt eingesetzt werden können, um bezahlbaren Wohnraum dauerhaft zu sichern.

Arbeit an System, das Verlässlichkeit schafft

Heike Richter, kommissarische Leiterin des Amtes für Soziale Arbeit, betont: „Wir arbeiten an einem System, das Verlässlichkeit schafft – für Haushalte, die dringend bezahlbaren Wohnraum benötigen, und für Partner in der Wohnungswirtschaft, die mit uns gemeinsam neue Lösungen entwickeln. Die Verbindung von Förderung, Beratung und Vermittlung macht unsere Arbeit wirksam und nachhaltig.“

Sozialdezernentin Dr. Patricia Becher ordnet den Austausch ein: „Dass eine Delegation aus Südkorea den Austausch mit Wiesbaden sucht, zeigt, wie relevant die Frage nach bezahlbarem Wohnraum weltweit geworden ist. Gute soziale Wohnraumversorgung entsteht dort, wo Erfahrungen offen geteilt und weiterentwickelt werden. Solche Gespräche machen deutlich, dass soziale Gerechtigkeit und stabile Quartiere international zentrale Herausforderungen sind.“

Zum Abschluss würdigte die Delegation die klare Struktur der Wiesbadener Wohnraumversorgung und die Zusammenarbeit zwischen Stadt, Land und Wohnungswirtschaft. Der Austausch zeigte, dass viele internationale Regionen vor ähnlichen Aufgaben stehen – und dass Wiesbaden mit seinem integrierten Ansatz wichtige Impulse geben kann.

(Text: PM Landeshauptstadt Wiesbaden)