Besser mit dem Fahrrad durch Frankfurt

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Die Fahrradstraße Kettenhofweg mit Hinweisen zum richtigen Verhalten auf einem Banner. (Foto: Holger Menzel)

Pilotprojekt „Grünpfeil“ startet zeitgleich mit Abschluss der fahrradfreundlichen Umgestaltung des Kettenhofwegs

Mit dem Grünpfeil für Fahrradfahrerinnen und -fahrer geht es mit dem Rad künftig schneller durch die Stadt. Das Verkehrszeichen wurde im Jahr 2020 neu in die Straßenverkehrsordnung (StVO) aufgenommen. Wie bei einem Stoppschild können Fahrradfahrerinnen und -fahrer hier nach einem kurzen Halt an einer roten Ampel rechts abbiegen, wenn sie dabei die Vorfahrt gewähren und die Verkehrssituation das sichere Abbiegen zulässt.


„Der Grünpfeil für den Radverkehr soll Wartezeiten an roten Ampeln verkürzen und so den Radverkehrsfluss verbessern. Das macht Radfahren noch attraktiver“, erläutert Mobilitätsdezernent Stefan Majer die mit dem Grünpfeil verbundene Verbesserung am Pilotstandort Robert-Mayer-Straße Ecke Senckenberganlage. Die Maßnahme ist ein weiterer Baustein, um noch mehr Menschen dazu zu bewegen, Alltagswege mit dem Rad zurückzulegen. Der Grünpfeil ist somit auch ein Beitrag hin zu nachhaltiger Mobilität.

Nicht jede Kreuzung geeignet

Nicht jede Kreuzung ist für das Anbringen eines Grünpfeils geeignet. So sind beispielsweise Kreuzungen nicht geeignet, an denen beim Rechtsabbiegen Gleise gekreuzt oder befahren werden müssen.

Damit der Grünpfeil auch in Frankfurt den Radfahrerinnen und Radfahrern das Leben leichter machen kann, überprüfte das Straßenverkehrsamt im Vorfeld knapp 200 Fahrbeziehungen im Stadtgebiet.

Realisiert werden nun zunächst acht Pilotstandorte. Diese sind im Einzelnen:

Von der Emser Brücke rechts auf die Europaallee
Aus der Robert-Mayer-Straße rechts auf die Senckenberganlage
Aus der August-Euler-Straße rechts in die Leonardo-da-Vinci-Allee
Aus der nördlichen Schifferstraße rechts in die Walter-Kolb-Straße
Aus der südlichen Schifferstraße rechts in die Walter-Kolb-Straße
Vom Osthafenplatz rechts in die Hanauer Landstraße
Aus der nördlichen Liebigstraße rechts in die Feldbergstraße
Aus der Scheffelstraße rechts in die Friedberger Landstraße

Das Straßenverkehrsamt behält die Pilotstandorte im Blick und betrachtet dabei insbesondere die Fragen, ob der „Grünpfeil“ von den Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmern verstanden wird und ob die Verkehrssicherheit für alle im Kreuzungsbereich gegeben ist.

Mobilitätsdezernent Stefan Majer bei der Montage des Grünpfeils in der Robert-Mayer-Straße/Ecke Senckenberganlage. (Foto: Holger Menzel)

Wird das Pilotprojekt mit einem positiven Ergebnis abgeschlossen, gibt es für die Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer sukzessive auch an anderen Standorten in Frankfurt am Main den grünen Pfeil zum Rechtsabbiegen.

Der Standort Robert-Mayer-Straße Ecke Senckenberganlage ist noch aus einem anderen Grund interessant: Im Verlauf der gleichen Woche wurde die fahrrad- und aufenthaltsfreundliche Umgestaltung des Kettenhofwegs beendet. Der Kettenhofweg bildet zusammen mit der Robert-Mayer-Straße eine wichtige Ost-West-Achse für den Radverkehr, verbinden diese doch die Innenstadt mit dem Westbahnhof.

Fahrradstraße weist nun alle notwendigen Elemente auf

Die Arbeiten im Kettenhofweg begannen mit dem Start der Osterferien und werden pünktlich zum Ferienende abgeschlossen. Gearbeitet hat die Stadt Frankfurt in dem Abschnitt von Mendelssohnstraße bis Senckenberganlage. Die Fahrradstraße weist nun alle notwendigen Elemente auf: neue Markierungen, Piktogramme und Verkehrszeichen. Fahrradbügel wurden aufgestellt, Kreuzungsbereiche so angepasst, dass die Verkehrssicherheit für alle erhöht wird. Markierte Sicherheitstrennstreifen erhöhen ergänzend die Sichtbarkeit des Radverkehrs und sollen schlimme Unfälle verhindern.

„Nach einer Eingewöhnungszeit sind wir gespannt, ob wir die gewünschten Effekte – Erhöhung der Verkehrssicherheit, Entschleunigung, Verbesserungen für den Fuß- und Radverkehr – erzielen“, sagt Mobilitätsdezernent Majer. Um eine objektive Bewertung zu erhalten, lässt die Stadt das Projekt wissenschaftlich begleiten und auswerten.

Die Arbeiten im Kettenhofweg gehen zurück auf den Stadtverordnetenbeschluss zur Fahrradstadt Frankfurt im Jahr 2019. Der erste Abschnitt des Kettenhofwegs wurde bereits im Herbst 2022 umgestaltet.

In die fahrrad- und aufenthaltsfreundliche Umgestaltung des zweiten Abschnitts des Kettenhofwegs investiert die Stadt insgesamt rund 80.000 Euro. Die zuvor durchgeführten Sanierungsarbeiten an der Straße kosteten rund 70.000 Euro. Damit die Route bis zum Westbahnhof fahrradfreundlicher wird, gehen die Arbeiten im Mai in der Robert-Mayer-Straße weiter. Im Abschnitt zwischen Senckenberganlage und Gräfstraße sollen sie bis Juni abgeschlossen sein.

Weitere Informationen zum Grünpfeil für den Radverkehr

Wie verhalte ich mich am Grünpfeil für Radfahrerinnen und Radfahrer?

1. Bei Rot anhalten.
2. Prüfen, ob die Kreuzung frei ist und bei Weiterfahrt niemand gefährdet wird.
3. Erst dann auch bei Rot nach rechts abbiegen.

Hintergrundinformationen

Mit der Novelle der Straßenverkehrsordnung (StVO) im Jahr 2020 ist der Grünpfeil für den Radverkehr als Verkehrszeichen 721 in den Katalog der Verkehrszeichen aufgenommen worden. Vorausgegangen war ein umfangreicher Pilotversuch der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) in neun deutschen Großstädten.

Mit der Aufnahme des Verkehrszeichens in den Verkehrszeichenkatalog der StVO Ende 2021 hat der Gesetzgeber die Kriterien für eine verkehrsrechtliche Anordnung auch in der Verwaltungsvorschrift zur StVO (VwV-StVO) beschrieben. Diese Kriterien bilden die Grundlage für die Anwendbarkeit des Grünpfeils.

(Text: PM Stadt Frankfurt)