
Schon zum zweiten Mal in diesem Jahr ist die „Auszeit bei Maki“ am Münsterer Freizeitzentrum von Einbrechern heimgesucht worden. In der Nacht vom 3. auf den 4. Juni richteten drei Männer erheblichen Sachschaden rund um die Verkaufstheke des Lokals mit Biergarten an. In derselben Nacht wurde auch die „Fischerhütte“ am nahegelegenen Bitzensee von Kriminellen heimgesucht.
Bereits im Januar war in die Auszeit bei Maki eingebrochen worden. Das Gastronomie-Objekt hat Hakima „Maki“ El-Makhtari von der Gemeinde gepachtet und betreibt es seit Dezember 2020 als Nachfolgerin von Axel Rüb, der es neun Jahre lang mit seiner Partnerin Andrea Locke als „Auszeit bei Axel“ geführt hatte. „Erstmals war bei uns vom 7. auf den 8. Januar eingebrochen worden“, erzählt El-Makhtari. „Damals sind ein Laptop, eine Kaffeemaschine und Kleingeld geklaut worden, vor allem aber hatten wir einen Schaden von 12 000 Euro.“ Allein für den kaputten Rollladen am Verkaufsfenster musste sie – ausgeglichen glücklicherweise von der selbst abgeschlossenen Versicherung – 6 500 Euro bezahlen.
Nun die nächste Straftat. „Wir hatten aus dem ersten Mal gelernt und lassen über Nacht eigentlich nichts mehr Wertvolles zurück“, sagt die Betreiberin. Nur die Wechselgeld-Kasse war im Objekt verblieben – sie war das Einzige, was diesmal entwendet wurde. Allerdings richteten die Täter wieder Schäden an Gebäude und Rollladen an.
Zudem zertrümmerten sie eine der fünf Überwachungskameras, mit denen El-Makhtari die Auszeit schon länger ausgerüstet hat. Sie lieferten auch die Bilder, die die Macherin des beliebten Ausflugsziels beim Ortsbesuch des Autors dieser Zeilen vorführt: Darauf sind recht klar drei unmaskierte Männer zu erkennen, die in aller Seelenruhe ihr Werk verrichten, zunächst an einer seit Januar zusätzlich gesicherten Tür scheitern und sich dann mit Werkzeug an den Rollladen machen. Werkzeug, das sie womöglich kurz vorher bei ihrem Einbruch in der Fischerhütte des Angelsportvereins Münster am vereinseigenen Bitzensee gestohlen hatten, denn dort waren in derselben Nacht ebenfalls Personen eingedrungen und hatten unter anderem Werkzeug mitgenommen. Auf den Aufnahmen vom Januar sind ebenfalls drei Männer zu sehen, die denen vom jüngsten Einbruch ähneln, dabei aber Kapuzen tragen.
Nach dem Januar-Vorfall war El-Makhtari „so geschockt gewesen, dass ich mich daheim verkrochen und geheult habe“. Seither komme und gehe sie „mit einem komischen Gefühl“ und stelle sicher, dass „wir hier immer zu zweit sind“. Dennoch reagierte sie diesmal anders: Sie beseitigte die ersten Spuren des Einbruchs und öffnete schon am selben Tag wieder. „Mich macht es wütend, dass hier andere das kaputtmachen, was ich mir erarbeite!“
Auch Münsters Bürgermeister Joachim Schledt (parteilos) ist entsetzt über die „sinnlose Zerstörung“, weiß aber auch, dass in Sachen Gebäudesicherheit am Freizeitzentrum bereits einige Register gezogen wurden. Auch Maki El-Makhtari fällt ad hoc nur noch wenig ein, womit man Langfinger noch stärker abschrecken könnte. Nach erstem Frust hat sie beschlossen, trotzdem weiterzumachen: „Ich habe mich mit der Auszeit definitiv für das Richtige entschieden!“ Die polizeilichen Ermittlungen nach dem Januar-Einbruch waren übrigens ohne Ergebnis geblieben. Dennoch zeigte sie den Vorfall auch diesmal an.
(Text: jedö)