Münster: 30 neue Sozialwohnungen im Werlacher Weg

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Auf diesem Grundstück im Werlacher Weg will ein privater Bauherr zwei Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 30 Sozialwohnungen bauen. Die Münsterer Gemeindevertreter unterstützen das mehrheitlich. (Foto: jedö)

SPD, FDP und ALMA-Die Grünen unterstützen privates Bauvorhaben, CDU dagegen

Bei der Errichtung neuer Sozialwohnungen tut sich in Münster gerade einiges. Im Baugebiet „Am Seerich“ sind parallel zur Altheimer Straße schon welche entstanden; in der Darmstädter Straße neben dem „Thai China Haus“ hat ein Investor nach längerer Debatte (besonders mit den Nachbarn) mittlerweile die Wogen geglättet und will bald loslegen. Ein drittes Projekt ist ebenfalls in der Pipeline: Ein privater Bauherr plant im Werlacher Weg in zwei Objekten 30 Wohnungen, für die zunächst die Kommune das Belegungsrecht erhalten soll. Die Gemeindevertreter beschlossen in ihrer September-Sitzung dazu unter anderem eine Finanzierungsbeteiligung, was bei 17:16 Stimmen eine hauchdünne Mehrheit fand.


Grund: SPD, FDP und ALMA-Die Grünen waren dafür, die CDU als deutlich größte Fraktion in Münster dagegen. Der Beschlussvorschlag sah vor, dass die Gemeinde dem Bauträger für den Zeitraum von 50 Jahren ein zinsloses Darlehen von 300.000 Euro – 10.000 Euro pro geplanter Sozialwohnung – gewähren soll. Diese investiven Mittel müssen in den Gemeinde-Haushalt 2025 eingestellt werden, dessen Einbringung ins Parlament die Finanzverwaltung derzeit vorbereitet. Unter den abzustimmenden Punkten war auch die vorrangige Vermietung an Bürger aus Münster. Außerdem beinhaltete der Beschlussvorschlag ein allgemeines Bekenntnis, dass die Gemeinde Münster den sozialen Wohnungsbau auf dem derzeit freien Grundstück im Werlacher Weg (Nummer drei, nahe der Kreuzung mit Altheimer Straße und Goethestraße) unterstützt.

Genau das tat die CDU als einzige Gruppierung nicht. Fraktionschef Thorsten Schrod störte sich zum Beispiel daran, dass man Steuergeld für 50 Jahre verleihe, im Gegenzug aber nur für die kommenden 20 Jahre das Belegungsrecht für Personen mit schmalem Geldbeutel erhalte. Danach entfällt die Sozialbindung, dürfen die 30 Wohnungen zu marktüblichen (also höheren) Preisen vermietet werden. Mit Hinweis auf Seerich und Darmstädter Straße war Schrod auch grundsätzlich dagegen, gleich dem nächsten großen Sozialwohnungs-Vorhaben in Münster den Weg zu bereiten.

Genossen, Liberale und ALMA-Die Grünen hingegen begrüßten das Projekt. Elke Müller (SPD) hob als Pluspunkte den vorgesehenen KfW-40-Standard samt PV-Anlage und Wärmepumpe, Ladestation für Elektroautos, Aufzug und generell Barrierefreiheit (durchweg auch für Rollstuhlfahrer) in allen vorgesehenen Wohnungen hervor.

(Text: jedö)