Im Breidert in Rödermark wurde Richtfest gefeiert. Damit sind die Rohbauarbeiten des ersten Teils des Neubaus der Dependance der Trinkbornschule offiziell abgeschlossen. Die Gesamtkosten für den ersten und später folgenden zweiten Bauabschnitt betragen 30,5 Millionen Euro.
„Ich habe von der Baustelle bisher im Büro, außer, dass ich natürlich regelmäßig informiert werde, überhaupt noch nichts gehört. Das ist immer ein gutes Zeichen“, freute sich Landrat Oliver Quilling über eine bislang scheinbar beschwerdefreie Baustelle. Auf dem Gelände könne nach Jahren, in denen auch viel improvisiert werden musste, nun „aus einem Guss“ eine neue Schule gebaut werden, so Quilling. Der Bau war unter anderem nötig geworden, da die Zahl der Schülerinnen und Schüler in Rödermark kontinuierlich ansteigt.
Es sei nicht so einfach, während des laufenden Betriebes eine Schule neu zu bauen, dankte Oliver Quilling stellvertretend dem Schulleiter Stefan Wesselmann und allen am Bau beteiligten Firmen. Bevor Rohbauer Ingo Floch von der Firma Ed. Züblin AG zum Richtspruch schritt, freute sich auch der Kreisbeigeordnete Alexander Böhn über eine „relativ geräuschlose“ Baustelle und ein ansprechendes Gebäude. Böhn hob hervor, dass man sich durch die Aufteilung auf zwei Bauabschnitte ein teures Provisorium sparen konnte. Für Rödermark sei es sehr wichtig, dass der Schulstandort im Breidert eine Aufwertung erhalte, sagte Bürgermeister Jörg Rotter. Die örtliche Schul-Infrastruktur mache einen gewaltigen Sprung nach vorne und biete künftig deutlich mehr Lernkomfort.
Vor ziemlich genau einem Jahr hatten die Vorarbeiten für den Schulneubau begonnen. Seitdem wird am ersten Bauabschnitt gearbeitet. Insgesamt entstehen zwölf Klassen- und sechs Gruppenräume, je ein Werk- und ein Musikraum sowie Nebenräume. Die Betreuungseinrichtung wird auf 300 Kinder ausgerichtet und beherbergt vier freizeitpädagogische Räume sowie einen Speisesaal samt Küche. Zusätzlich ist eine Sporthalle, die auch für den Vereinssport genutzt werden kann, geplant.
Der Zeitplan sieht vor, dass die Schule Anfang 2026 in die neuen Räume umziehen kann. „Der Neubau taugt erstmal, um den Schulbetrieb rüber zu ziehen“, hob auch Architekt Christian Nasedy vom Büro DBN Architekten in Darmstadt hervor, dass man auf ein teures Provisorium oder eine Auslagerung der Schulgemeinde verzichten konnte. Der zweite Bauabschnitt sei dann die „Kür“, so Nasedy. Wenn der erste Bauabschnitt bezugsfertig ist, wird das alte Gebäude abgerissen, um Platz für den zweiten Neubau zu schaffen. Die Inbetriebnahme der Betreuungseinrichtung und der Sporthalle ist bis Ende 2027 vorgesehen.
Derzeit gehen 649 Kinder in 29 Klassen in die Trinkbornschule, 187 Kinder besuchen die acht Klassen der Depandance. Zwischenzeitlich sind vier Klassenräume sowie die Räume der Schulsozialarbeit und das Sekretariat in Containern untergebracht. Da das Grundstück sehr beengt ist, mussten vor dem eigentlichen Baubeginn zahlreiche Bäume gefällt werden. Im Rahmen der Neuanlage des Außenbereichs werden später rund 40 Bäume neu gepflanzt.
Von den Gesamtkosten in Höhe von 30,5 Millionen Euro trägt der Kreis 26 Millionen und die Stadt 4,5 Millionen. Die Stadt übernimmt gemäß der Ein-Drittel-zwei-Drittel-Regelung zwei Drittel der Kosten für die Betreuungsräume.
(Text: PS)