Mehr Aufenthaltsqualität in der Innenstadt schaffen: Unter dieser Maßgabe hatten die Wissenschaftsstadt Darmstadt und der Citymarketingverein Ende vergangenen Jahres eine Testphase zur Aufstellung weiterer Stadtmöbel gestartet. Insgesamt fünf begrünte Sitzmöbel wurden über einen Zeitraum von drei Monaten an verschiedenen Standorten getestet. Zwischenzeitlich liegen die Ergebnisse der Testphase vor – drei von fünf Modulen sollen nun in der Innenstadt verbleiben.
„Das Pilotprojekt hat wichtige Erkenntnisse geliefert, welche Standorte sich im Praxistest bewähren und welche nicht“, erläutert dazu Oberbürgermeister Hanno Benz. „So zeigt sich, dass auch mit kleineren Maßnahmen Akzente gesetzt und Aufenthaltsmöglichkeiten geschaffen werden können, die zur Verschönerung des Stadtbildes beitragen. Unser Ziel muss es sein, pragmatische, lösungsorientierte Antworten auf die aktuellen Herausforderungen der Stadtentwicklung zu geben.“ Die Aktion habe zudem gezeigt, dass nicht alle Lösungen, die in der Theorie gut klingen, auch in der Praxis Bestand haben.
Lediglich einzelne Standorte wurden kontrovers diskutiert
Planungsdezernent Michael Kolmer ergänzt: „Wir haben viele Rückmeldungen sowohl von der Bürgerschaft als auch von der Geschäftswelt erhalten. Die meisten waren sehr positiv – lediglich einzelne Standorte wurden kontrovers diskutiert. Zum Teil waren auch wichtige Hinweise dabei über die Nutzung bestimmter Flächen. Mit Hilfe der Bürgerschaft sowie der Anrainer ist es nun gelungen, passende Standorte zu identifizieren und zu etablieren. Die Farbgebung und die Begrünung der Module bringen eine gewisse jugendliche Frische in den Straßenraum. Sie fallen im Straßenraum auf und weisen positiv auf die Aktivitäten der Stadt zur Stabilisierung der Innenstadtnutzungen hin.“
Bei den begrünten Sitzelementen handelte es sich um das Modell „Paris“ (drei Stück) sowie „Wien“ (zwei Stück) der Firma Citydecks aus Mannheim. Begrünt wurden die Elemente mit winterharten Stauden durch eine örtliche Fachfirma. Die Stadtmöbel waren ab Mitte November für fünf Wochen in der Schulstraße auf der Seite der Kolonnaden zu finden. Ab Mitte Dezember standen sie dann in der Schuchardstraße (drei) und in der Luisenstraße (zwei). Direkt nach Aufstellung wurde eines der Elemente aus der Schuchard- in die Elisabethenstraße versetzt. Auf die Aufstellung auf dem Ludwigsplatz wurde wegen der dortigen hohen Dichte an Sondernutzungen vollständig verzichtet.
„Wir freuen uns, dass mehrere neue Stadtmöbelstandorte nun in die Verstetigung gehen“, erklärt der Vorsitzende des Citymarketings, Moritz Koch: „Projekte schnell und unbürokratisch umzusetzen ist eine Stärke der Arbeitsgruppe Task-Force Innenstadt.“
„Ich bin sehr froh, dass wir die Möglichkeit hatten, die Standorte zunächst zu testen. Mit den Erkenntnissen, die wir jetzt haben, können wir das gesamte Thema Stadtmöblierung viel passgenauer angehen“, ergänzt Citymanagerin Anke Jansen.
Insgesamt haben mehr als fünfzig Bürgerinnen und Bürger und Geschäftstreibende von der Möglichkeit der Rückmeldung (per E-Mail) Gebrauch gemacht. Darüber hinaus wurden die Stadtmöbel und deren Standorte auf Social Media diskutiert und den Initiatoren konkrete Anliegen und Verbesserungsvorschläge telefonisch vorgetragen. Alle Anregungen wurden ausgewertet und flossen in die abschließende Bewertung der einzelnen Standorte ein.
Die verschiedenen Standorte
Standort Schulstraße
Die fünf Stadtmöbelmodule in der Schulstraße wurden in Summe als nicht optimal platziert wahrgenommen – auch wegen des bisherigen Radweges dort oder der Anforderungen des Ver- und Entsorgungsverkehrs. Wenn überhaupt würde hier nur eine geringe Anzahl an Modulen in Frage kommen.
Standort Schuchardstraße
Die Schuchardstraße wurde für das Pilotprojekt ausgewählt, weil diese Straße über keinerlei Begrünung verfügt. Die Rückmeldungen der Bevölkerung waren auch durchweg positiv. Leider hat sich jedoch wegen des sehr engen Straßenquerschnittes sowie der hohen Belastung durch Lieferverkehr herausgestellt, dass die länglichen Sitzmöbelmodule nicht geeignet sind. So musste eines der ursprünglich drei geplanten Module bereits nach kurzer Zeit wieder entfernt werden, weil es mit dem dortigen Baustellenverkehr kollidierte. Zur langfristigen Begrünung der Straße sollen daher eher kompaktere Baumkübel zum Einsatz kommen.
Standort Luisenstraße
Auch die Luisenstraße verfügt über wenig bis keinerlei Straßengrün. Im Gegensatz zur Schuchardstraße hat sie jedoch einen breiteren Straßenquerschnitt und eignet sich damit deutlich besser für die Aufstellung länglicher Sitzmöbelmodule. Die Resonanz war auch hier durchweg positiv. Folglich hat sich die Task-Force Innenstadt für eine Verstetigung ausgesprochen und den Kauf der dortigen Möbel mit Bundesfördermitteln angeregt.
Standort Elisabethenstraße
Der Standort wurde gut angenommen und grundsätzlich positiv bewertet.
Aktuell wird noch geprüft, ob das Modul dort verbleibt oder ebenfalls in die Luisenstraße verbracht wird. Die Elisabethenstraße sollte mittelfristig aber auf jeden Fall in das Stadtmöbelprojekt integriert werden.
(Text: PM Wissenschaftsstadt Darmstadt)