Main-Taunus-Kreis: Übernachtungsmöglichkeiten Facheinrichtung für Wohnungslose renoviert- Sozialdezernent zu Besuch im Haus St. Martin

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Im Gespräch (von links): Frank Neugebauer, Klaus Störch, Torsten Gunnemann, Johannes Baron und Ute Schuler zu sehen. (Bild: Caritasverband Main-Taunus e.V.)

Mit einem Berg grüner Geschenketaschen kommt Kreisbeigeordneter und Sozialdezernent im Main-Taunus-Kreis, Johannes Baron, kurz vor Weihnachten in die Caritas-Facheinrichtung für Wohnungslose, das Haus Sankt Martin in Hattersheim. Der Chef des Sozialamtes im MTK, Frank Neugebauer, begleitet ihn. Die beiden sind gespannt darauf, den Grund ihres Besuches zu sehen: die Übernachtungsmöglichkeiten für Wohnungslose sind in den letzten Wochen renoviert worden, der Kreis hatte sich an den Kosten beteiligt.

Wie beide wussten, hatten die Übernachtungsräume nach 20 Jahren täglichen Gebrauchs durch rauchende Gäste dringend eine Renovierung nötig. Torsten Gunnemann, Vorstand des Caritasverbandes Main-Taunus e.V., und Klaus Störch, der Leiter der Facheinrichtung, stellten den Besuchern die neugestalteten Räume gerne vor, auch Ute Schuler, Leiterin der Abteilung Jugend und Soziales im Caritasverband Main- Taunus, begleitete den Rundgang interessiert. Sozialdezernent und Sozialamtsleiter waren sich einig: „Den Unterschied zu früher merkt man deutlich!“

Die renovierten Räume im Haus St. Martin sehen freundlich und wohnlich aus (Bild: Caritasverband Main-Taunus e.V.)

Für mehr als 17.000 Euro, von denen der Kreis 8246 Euro übernommen hat, sind die drei Zimmer im ersten Stock mit neuen, hellen Fußböden ausgestattet worden. Die Wände sind nicht mehr nur weiß, sondern zum Teil in freundlichen Tönen angelegt, die sich in den Farben der Spinde wiederfinden. Jedes Zimmer hat nun schöne, bequeme Holzbetten, einen großen, modernen Tisch, dazu passende Stühle mit bunten Kissen und auch einen Spiegel. Alles sieht einladend und wohnlich aus. Auf dem Gang des Schlafbereiches hängt ein jetzt stylisches Schild: Rauchen verboten!

„Unsere ehrenamtlichen Mitarbeiter Erhard Scherfer, ein pensionierter Lehrer und lokaler Künstler, und Manfred Boyboks , ein Designer, haben uns bei der Gestaltung der Farbkombinationen und bei der Wahl der Möblierung unterstützt“, erklärt Klaus Störch gerne, schmunzelnd fügt er hinzu: „wir haben hier jetzt einen grünen, einen blauen und einen gelben Salon!“ Insgesamt sechs Betten kann das Haus Sankt Martin jede Nacht zur Verfügung stellen, dabei ist der „gelbe Salon“ wohnungslosen Frauen und ausnahmsweise auch Paaren vorbehalten. „Das ist das einzige Zimmer, welches hier von innen abgeschlossen werden darf“, berichtet Störch, „weil wir hier nicht wie in größeren Einrichtungen einen Damen- und einen Herrentrakt anbieten können.“ Bisher seien die neu gestalteten Räume und auch das Rauchverbot gut angenommen worden, die Menschen dort halten sich an die Regeln. „Bis dato hatten wir keine Probleme, das hängt vielleicht auch damit zusammen, dass wir hier eine relativ kleine Einheit haben – wir hatten in den 20 Jahren des Bestehens unseres Hauses überhaupt nur etwa 10 Polizeieinsätze.“

Torsten Gunnemann und Klaus Störch freuen sich sehr über den Kreiszuschuss, aber auch darüber, dass sie diesen noch mit Spenden ergänzen konnten, um den Übernachtungsgästen wenigsten im Haus Sankt Martin ein „kleines Zuhause auf Zeit“ anbieten zu können. „Eigentlich ist ja unsere größte Herausforderung, dass wir hier auch die Möglichkeit hätten, den Gästen nicht nur kurze Zeit Übernachtungen anzubieten, sondern auch 12 Wochen lang betreutes Wohnen“, erklärt Torsten Gunnemann, „um sie dann in adäquaten eigenen Wohnraum zu vermitteln – das ist in dieser Zeit ja aber kaum möglich.“ Sozialdezernent Baron weiß um die derzeitig dramatische Wohnungssituation besonders im Bereich niedriger und „bezahlbarer“ Mieten, auch er sieht, dass die Politik hier in der Verantwortung steht, die Lage wieder zu verbessern.

Johannes Baron bedankt sich für die „immer guten Ideen“ der Caritas- Facheinrichtung für Wohnungslose sowie für die gute Zusammenarbeit mit dem MTK auch und gerade in der Corona-Zeit. „Unser Dank ist nun auch in finanzieller Weise angekommen“, stellt Baron fest, „die neue Möblierung sieht stabil und pflegeleicht aus, die Räume sind nicht wiederzuerkennen – alles wirkt heller und freundlicher, und das Rauchverbot tut sicher auch den Menschen hier gut!“

(Text: PM Caritasverband Main-Taunus e.V.)