21:16 (12:8)-Sieg gegen Mainz 05 und ein Abend besonderer Momente
Es war der Abend der Emotionen in der RODAUSTROM Sportarena. Zunächst sicherten sich die Damen der HSG Rodgau Nieder-Roden mit einem überzeugenden 21:16 (12:8)-Sieg gegen Mainz 05 II den Klassenerhalt – unabsteigbar heißt es somit zum fünften Mal in Folge seit dem Drittligaaufstieg 2019. Im Anschluss wurden verdiente Spielerinnen und der erfolgreiche Trainer Ergün Sahin verabschiedet. Er schaffte es, die Baggerseepiratinnen viermal in der 3. Liga zu halten und prägte damit die erfolgreichste Ära im HSG-Damenhandball. Am letzten Heimspieltag konnte er mit seinen Schützlingen rundum zufrieden sein. „Heute haben die Mädels unglaublich gekämpft“, schwärmte der Coach nach der Partie. „Wir waren in allen Belangen ein Team, offensiv und defensiv!“ Eine nahezu perfekte Abwehrleistung bildete die Grundlage dafür, dass der Erfolg der Rodgauerinnen so gut wie nie in Gefahr geriet. „Darüber hinaus hat Naomi Speckhardt überragend gehalten und Sophie Born konnte in einer wichtigen Phase gleich zwei Siebenmeter hintereinander abwehren“, lobte Sahin die starke Vorstellung seiner Torhüterinnen.
Den ersten besonderen Moment hatte es schon vor der Begegnung gegeben. Nach einjähriger Verletzungspause sichtete Laura Keller in der Kabine die Botschaft „Viel Spaß!“ – zu ihrer eigenen Überraschung durfte sie in der Start-Sieben mitwirken. „Das hat mich für Laura ganz besonders gefreut“, betonte Ergün Sahin, der jede Spielerin berücksichtigte. „Ich habe versucht, im Laufe des Spiels alle aus dem Kader einzusetzen und das hat geklappt.“ Seine Mannschaft war von Beginn an wach und bekam die Partie nach einem anfänglichen 1:3-Rückstand schnell in den Griff. „Mainz wurde von uns immer wieder zu Fehlern gezwungen, wir konnten viele Bälle erobern“, sagte Sahin. Zur Pause leuchtete eine 12:8-Führung auf der Anzeigetafel, in der 36. Minute stand es sogar 15:9 für die Baggerseepiratinnen. Im Anschluss kamen die Gäste ein wenig heran, doch die Rodgauerinnen behielten die Ruhe und ließen nichts mehr anbrennen. Egal, was der Gegner anstellte, die HSG-Damen fanden im Kollektiv immer eine Antwort. Der Sieg im Rhein-Main-Derby vor 200 Fans war letztlich ungefährdet.
Anschließend kam die Zeit der Abschiede. Kapitänin Sophie Born hatte die wichtigsten Daten der abgehenden Spielerinnen parat und erwies sich als unterhaltsame Moderatorin. Zunächst würdigte sie das unverzichtbare Helferteam. Danach wurde den Abgängen Pia Magnago, Christine Burgard, Jule Krüger und Louisa Leichthammer für ihren Einsatz gedankt – sowohl auf als auch neben dem Parkett. Dann kam die Verabschiedung von Laura und Katharina Keller, die seit 2003 für die Baggerseepiratinnen aktiv waren. Wie bei Legenden üblich wurden ihre Trikots symbolisch unter die Decke gehängt. Lautstarken Applaus erhielt der scheidende Trainer Ergün Sahin. Er zog im Nachgang sein persönliches Fazit seiner vier Spielzeiten: „Ich denke, dass ich die Mannschaft sportlich weitergebracht habe, ihr das Rüstzeug für die 3. Liga geben konnte. Dies war mitunter eine Herausforderung, auch angesichts der mehrmaligen Ligareduzierung mit vielen Absteigern. Wir konnten dem Druck standhalten und unsere Ziele erreichen – mit dem Höhepunkt Platz fünf in der Saison 2023/24. Es war mir eine Ehre, vier Jahre auf dem Piratenschiff mitzusegeln und nun kann ich wohlverdient von Bord gehen.“
mA-Jugend – HSG Dutenhofen/Münchholzhausen 23:33 (12:16)
Die mA-Jugend der HSG Nieder-Roden hat ihr letztes Heimspiel der Saison deutlich mit 23:33 gegen den Nachwuchs der HSG Wetzlar verloren.
Die ersten Minuten war das Spiel noch einigermaßen ausgeglichen, doch dann konnten sich die Gäste schnell mit bis zu 6 Toren absetzen und bei einem Spielstand von 12:16 mit einer 4 Tore Führung in die Pause gehen. Die Baggerseepiraten fanden vor allem in der Abwehr keine Mittel gegen die Gäste – weder im Rückraum, noch über außen.
Auch in der zweiten Halbzeit konnte der Rückstand nie entscheidend verkürzt werden, die Gäste standen kompakt in der Abwehr und ließen kaum Gegentreffer zu, im Angriff bauten sie den Vorsprung kontinuierlich aus und zum Ende des Spiels musste sich unsere Mannschaft mit 23:33 geschlagen geben. Aber auch solche Erfahrungen muss man wegstecken.
Trainer Lars Spieß war nach dem Abpfiff nicht zufrieden mit der Leistung der Mannschaft. Er merkte an, dass an diesem Tag der krankheitsbedinte Ausfall von Niklas Klein nicht kompensiert werden konnte. Spätestens nachdem er auch die die beiden weiteren Leistungsträger Jakob Gollan und Nils Zelser in der zweiten Halbzeit für deren Einsätze bei den Herren schonte, war die Überlegenheit von Wetzlar sehr deutlich. Seiner Meinung nach fehlte an diesem Tag die Kampfbereitschaft und Disziplin einzelner Spieler, was es sehr einfach für den Gegner machte. Er hätte lieber einen schöneren Saisonsbschluss gehabt, trotzdem machte er seinen Jungs nochmal deutlich, dass er über den gesamten Saisonverlauf sehr stolz auf die Mannschaft ist und die Entwicklung sehr positiv sieht.
Die Mannschaft von Lars Spieß hat – bis auf wenige Ausnahmen – über die gesamte Saison eine gute Leistung gezeigt und sich in vielen Bereichen kontinuierlich gesteigert. Man musste des Öfteren mit langwierigen Verletzungen einzelner Spieler kämpfen. Das Team wurde dann immer wieder durch Jungs aus der B-Jugend unterstützt, die ihre Sache durchweg gut gemacht haben. Kurzzeitig waren die Baggerseepiraten sogar Tabellenführer, doch dann ging doch etwas die Luft aus. Aber am Ende hat die A-Jugend einen guten 3.Platz in der Abschlusstabelle erreicht, was zur direkten Qualifikation der 2.Bundesliga zur kommenden Saison geführt hat.
Es spielten: David Helfrich, Elias Wartner (beide TW); Luca Biewald, Jakob Gollan, Tim Heide, Ben Horlebein, Jannis Klein, Masato Kopecki, Dennis Kvashenko, Sören Müller, Philipp Scariot, Laurenz Schittenkopf, Noah Schmidt, Jan Vielhauer, Mattis Willand, Nils Zelser.
mB-Jugend – SG Menden Sauerland Wölfe 33:32 (13:10)
In einem mitreißenden Spiel der JBLH mB Pokalrunde C setzte sich die HSG Rodgau Nieder-Roden am Samstag mit 33:32 (13:10) gegen die SG Menden Sauerland Wölfe durch. Die Partie in der RODAUSTROM Sportarena bot den Zuschauern Spannung bis zur letzten Sekunde – inklusive eines dramatischen Siegtreffers in der Schlussminute.
Schon früh war klar: Dieses Spiel würde nichts für schwache Nerven werden. Beide Mannschaften starteten mit hohem Tempo und offensivem Elan. Die Gäste aus Menden gingen in Führung, doch Rodgau glich prompt aus – so sollte sich der Schlagabtausch über weite Strecken des Spiels fortsetzen. Im ersten Durchgang zeigten sich die Hausherren leicht überlegen. Insbesondere durch konzentrierte Abwehrarbeit und gute Torabschlüsse konnte sich das Team zur Pause eine verdiente 13:10-Führung erarbeiten.
Nach dem Seitenwechsel blieb das Spiel offen. Menden nutzte kleine Unachtsamkeiten im Rodgauer Spiel und kämpfte sich nicht nur zurück, sondern ging phasenweise sogar in Führung. Doch die HSG ließ sich nicht abschütteln. In dieser Phase war es das Kollektiv, das die Rodgauer im Spiel hielt – sowohl in der Defensive als auch im Angriff.
Besonders beeindruckend war die mannschaftliche Geschlossenheit der HSG Rodgau Nieder-Roden. Die Schlussminuten waren dann nichts für schwache Nerven: In der 58. Spielminute gelang Menden der Ausgleich zum 32:32. Ein letzter Team-Timeout der Rodgauer bei exakt 58:02 sollte die entscheidende Wende bringen. Die Mannschaft mobilisierte noch einmal alle Kräfte – und erzielte in der Schlussminute durch Tim Heide den vielumjubelten Siegtreffer zum 33:32.
Die Partie war geprägt von hoher Intensität, emotionalem Einsatz und taktischer Finesse. Besonders hervorzuheben war der kühle Kopf der Jungpiraten in der Crunchtime. Mit diesem knappen, aber verdienten Erfolg setzt die HSG Rodgau Nieder-Roden ein klares Zeichen im Wettbewerb und zeigt, dass mit ihr auch in den nächsten Runden zu rechnen ist.
Es spielten: Luca Möller, Luca Stark, Leo Kompara, Norman Kotzur, Tim Heide, Mateo Schüler, Max Edelmann, Victor Gruhl, Bennet Knaf, Jan Rhein, Tim Weiland, Daniele Giannusa.
(Text: PM HSG Rodgau Nieder-Roden)