Asklepios Paulinen Klinik Wiesbaden spendet medizinische Ausstattung und Hilfsmittel an ukrainisches Krankenhaus

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Behandlungsstühle (Foto: Asklepios Paulinen Klinik)

Ein normales Leben – für die Menschen in Kamjanez-Podilskyj ist das inzwischen eine ferne Erinnerung. Die westukrainische Stadt liegt zwar nicht direkt an der Front, doch die Auswirkungen des Krieges sind auch hier zu spüren. Seit Kriegsbeginn haben tausende Geflüchtete hier Schutz gesucht. Sie versuchen, so gut es geht, ihren Alltag aufrechtzuerhalten: Sie gehen zur Arbeit, Kinder besuchen die Schule. Doch der Krieg bleibt eine ständige Bedrohung – Fliegeralarme reißen sie aus dem Schlaf, Menschen in Militäruniform prägen das Stadtbild und viele haben geliebte Menschen verloren. Angst und Unsicherheit sind für sie zur Normalität geworden.

Der Wiesbadener Partnerschaftsverein Wiesbaden * Kamjanez-Podilskyj e. V. setzt sich seit über 30 Jahren für Menschen in dieser Region ein. Während anfangs vor allem Hilfslieferungen mit Kleidung und Lebensmitteln im Mittelpunkt standen, hat sich mit dem Ausbruch des Krieges der Fokus zunehmend auf die medizinische Versorgung verlagert. Anlässlich der Eröffnung einer neuen Rehabilitationsabteilung des Krankenhauses Kamjanez-Podilskyj haben die Verantwortlichen der Asklepios Paulinen Klinik in Wiesbaden 18 Patientenbetten, zwei Behandlungsstühle sowie zahlreiche Hilfsmittel wie Verbandsmaterial, Spritzen, Kanülen und Berufskleidung gespendet.

„Für uns war sofort klar: Wir müssen helfen. Gerade in Kriegszeiten sind medizinische Güter lebensnotwendig, doch viele Menschen haben keinen ausreichenden Zugang zu einer angemessenen Versorgung. Mit unserer Spende möchten wir zumindest ein wenig Erleichterung schaffen und einen Beitrag leisten, der Hoffnung gibt“, sagt Maike Kuczkowiak, Mitarbeiterin und Bereichsleiterin der Paulinen Klinik.

Die Reha-Abteilung soll insbesondere Kriegsverletzten helfen, die nach ihrer medizinischen Erstversorgung eine lange Zeit der Heilung und Rehabilitation vor sich haben. Der stationäre Bereich wird künftig 25 Betten umfassen, während eine tagesstationäre Versorgung mit 15 Betten bereits läuft. Für eine umfassende Versorgung fehlt es jedoch noch an wichtiger Ausstattung – darunter medizinisches Mobiliar, pflegerelevante Materialien wie Matratzenauflagen sowie Geräte für die orthopädische und chirurgische Versorgung. „Die Bilder aus der Ukraine berühren uns alle. Wir sind dankbar, dass wir als Klinik in der Lage sind, etwas beizutragen. Doch der Bedarf ist riesig – und jede weitere Unterstützung ist willkommen und wird dringend benötigt“, sagt Geschäftsführerin Antonia Schenk Gräfin von Stauffenberg.

Die Spenden haben bereits ihr Ziel in der Ukraine erreicht. Der Transport wurde vom Partnerschaftsverein Wiesbaden * Kamjanez-Podilskyj e. V. organisiert und bezahlt. Die

Kosten dafür sammelten die fleißigen Ehrenamtlichen bei zahlreichen Spendenaufrufen. Ein weiterer Transport kann gern erfolgen, wenn genügend Geldspenden zusammenkommen, um die Logistik zu finanzieren. „Es wäre schön, wenn unser Engagement noch mehr Menschen motiviert, sich zu beteiligen. Jeder Beitrag hilft das Leben der Betroffenen ein Stück erträglicher zu machen“, betont Kuczkowiak.

Wer den Verein bei seiner wichtigen Arbeit unterstützen möchte, kann sich per Mail an hallo@wiesbaden-kamjanez-podilskyj.de und unter www.wiesbaden-kamjanez-podilskyj.de über verschiedene Möglichkeiten informieren.

(Text: PM LPR)