Stephan Brockmann wird der nächste Bürgermeister Eppertshausens: Der CDU-Kandidat gewann die Direktwahl am Sonntag klar und vereinte im vorläufigen Ergebnis 78,87 Prozent der abgegebenen und gültigen Stimmen auf sich. Der parteilose Einzelbewerber Marcel Koss kam mit 13,87 Prozent auf den zweiten Platz, Eike Oberhoffner als weiterer Einzelbewerber ohne Parteizugehörigkeit mit 7,26 Prozent auf Platz drei.
Von 4698 wahlberechtigten Eppertshäusern gaben per Briefwahl oder am Sonntag im Wahllokal 2504 ihre Stimme ab – eine Wahlbeteiligung von 53,3 Prozent. 1,5 Prozent der Stimmen waren ungültig. Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn (meist bewusst) keiner der drei Kandidaten ein Kreuz erhielt, weil es auf dem Wahlzettel keine Möglichkeit zur Enthaltung gibt. Aber auch mehrere Kreuze oder Kommentare machen einen Wahlzettel ungültig, so dass er keinem der drei Kandidaten zugerechnet wird.
Mit dem 63-jährigen Stephan Brockmann sprach sich die absolute Mehrheit derjenigen, die an der Wahl teilnahmen, für den ältesten und kommunalpolitisch erfahrensten Kandidaten aus. Brockmann hat seit März bereits das Chefbüro im Eppertshäuser Rathaus bezogen – weil er in seiner zuvor schon ausgeübten Funktion als Erster Beigeordneter der Gemeinde den Ende Februar aus dem Amt geschiedenen und nun als Geschäftsführer des Zweckverbands Abfall- und Wertstoffeinsammlung des Landkreises Darmstadt-Dieburg fungiert.
Das amtliche Endergebnis wurde am Dienstag dieser Woche durch den Wahlausschuss festgestellt. Seine Arbeit in der Kommunalverwaltung, die er aktuell noch interimsmäßig leistet, wird Brockmann bis zur offiziellen Amtseinführung fortsetzen. Im Tagesgeschäft des Eppertshäuser Rathauses wird sich faktisch also auch nach der Amtseinführung nicht mehr allzu viel ändern.
Der Autor dieser Zeilen hat am Sonntagabend die Stimmen der drei Kandidaten sowie O-Töne von Brockmanns Vorgänger Carsten Helfmann und dem CDU-Vizelandrat Lutz Köhler, die neben Stephan Brockmanns Familie, Freunden und politischen Weggefährten nach der Bekanntgabe der Wahlergebnisse im kleinen Saal der Bürgerhalle zu den ersten Gratulanten gehörten, zusammengetragen.
Stephan Brockmann: „Ich habe im Wahlkampf guten Zuspruch erhalten und habe insgeheim mit mindestens 60 Prozent gerechnet. Fast 80 Prozent hätte ich nicht erwartet, bin überwältigt und danke allen Wählerinnen und Wählern! Es war auch ein tolles Zeichen und herzerwärmend, dass SPD und FDP meine bisherige Arbeit mit positiven Adjektiven umschrieben haben. Natürlich spielt auch das eine Rolle für das tolle Ergebnis. Den Wahltag habe ich mit der Vorbereitung der Wahlparty verbracht. Mit hoher Wahrscheinlichkeit war es mein einziger Bürgermeister-Wahlkampf. Ganz ausschließen tue ich eine zweite Amtszeit nicht.“
Marcel Koss: „Ich denke, aus dem Stand raus 15 Prozent gewonnen zu haben, zeigt, dass ich Interesse geweckt habe – auch wenn ich mir ein bisschen mehr erhofft hatte. Ich verschwinde auf keinen Fall in der Versenkung. Die nächste Kommunalwahl steht in den Startlöchern, werde mich auf einer Liste einbringen. Muss mich in dieses Thema aber erstmal einfinden. Und auch die nächste Bürgermeister-Wahl kommt bestimmt!“
Eike Oberhoffner: „Wir sind ein bisschen geknickt. Wir dachten, dass Herr Koss und ich ein paar Punkte mehr holen und hatten mit einer Stichwahl gerechnet. Ich hatte mir für den Wahlkampf Urlaub genommen und mich beim Metzger, Bäcker, Rewe-Markt und Hähnchen hingestellt. Das waren aufschlussreiche Gespräche, aufgrund der ich dachte, dass es mehr Gegenwind für die CDU geben wird. Herr Brockmann muss sich nun an seinen Versprechen messen lassen. Ich habe an Erfahrung gewonnen und werde weiter die Sitzungen der Gemeindevertretung besuchen.“
Lutz Köhler: „Wir freuen uns sehr, dass Eppertshausen weiter von einem Bürgermeister unserer Partei regiert wird. Stephan Brockmann hat einen ordentlichen Wahlkampf gemacht, ist fest in der Gemeinde verwurzelt und hat ein grandioses Wahlergebnis erzielt. Ich war fest davon überzeugt, dass wir heute Abend etwas zu feiern haben!“
Carsten Helfmann: „Das ist ein toller Vertrauensbeweis für Stephan Brockmann, der sich schon seit über 30 Jahren in Eppertshausen engagiert! Das war auch der Grund, warum SPD und FDP in den vergangenen Wochen mit allen Bewerbern gesprochen und sich dann für ihn entschieden haben. Das ist auch ein Beweis für seine Überparteilichkeit und eine Bestätigung für die offene und vertrauensvolle Zusammenarbeit in der Gemeindevertretung.“
(Text: jedö)