Der stichprobenartige Ortsbesuch am Samstagnachmittag des ersten Mai-Wochenendes „enttäuscht“ nicht: Mal wieder haben Unbekannte zwischen den Altkleider- und Altglas-Containern auf dem Wilhelm-Körner-Platz ihren Unrat hinterlassen – Sitzpolster, Fußmatten, Teppiche. Der Festplatz – vor allem genutzt als Parkplatz für Mehrzweck- und Bürgerhalle sowie Rathaus und Schulen – ist einer von acht Containerstandorten im Eppertshäuser Gemeindegebiet. Ob dort, am Bahnhof, in der Hütten- oder der Schillerstraße: Illegale Müllablagerungen außerhalb Container sind eher die Regel als die Ausnahme. Das stößt Bürgern, Gemeindevertretern und Ortsverwaltung gleichermaßen auf. Bislang haben die Versuche, die Lage zu verbessern, jedoch keine befriedigenden Ergebnisse erzielt.
Die SPD brachte das Thema in jüngerer Vergangenheit auch in der Gemeindevertretung auf. Daraus entwickelte sich eine lebhafte Debatte. SPD-Fraktionschef Günter Schmitt sah gerade jene Standorte, an denen auch Altkleider-Container stehen, „verschlampen“ und forderte, man müsse „diesen Schweinen Herr werden“. Schmitt forderte auch vor dem Hintergrund der gesetzlichen Verschärfung, dass seit Januar keine Altkleider mehr im häuslichen Restmüll entsorgt werden dürfen, Lösungen – „notfalls auch Videoüberwachung“.
Der damals noch amtierende Bürgermeister Carsten Helfmann (CDU, seit März ZAW-Geschäftsführer) war derweil der Ansicht, man könne nicht viel mehr tun als „die Bevölkerung zu sensibilisieren und jeden Tag dahin fahren und aufräumen“. Von Überwachung durch Gemeindepersonal oder Kameras hielt er wenig. Einen echten Vorstoß gen Videoüberwachung (wo rechtlich möglich) gibt es dann auch noch nicht. Aus Sicht des Gemeindevertretungs-Vorsitzenden Ewald Gillner (CDU) würden auch mehr Container die Ablagerung wilden Mülls, der weder aus Altglas noch Altkleidern besteht, nicht verhindern.
Die Gemeinde hat darüber hinaus verdreckende Umtriebe registriert: Manche Leute zögen Kleidersäcke wieder aus den Containern raus, suchten sich die besten Stücke aus und ließen den Rest liegen. Auch der zu seltene Abtransport – in Eppertshausen beim Glas etwa rund um Weihnachten zu beobachten – ist ein ungelöstes Problem. Die Abfuhrunternehmen berichten teils von Personalmangel, der die regelmäßige Leerung verzögere.
(Text: jedö)