Neue Wege Kreis Bergstraße zieht positive Jahresbilanz

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Im Rahmen einer Jahrespressekonferenz blickte die Erste Kreisbeigeordnete und zuständige Dezernentin Angelika Beckenbach nun gemeinsam mit der Leiterin des Eigenbetriebs, Dr. Melanie Marysko, sowie dem stellvertretenden Leiter, Peter Schmiedel, auf das vergangene Jahr und die erreichten Meilensteine zurück. (Foto: Kreis Bergstraße)

Jahrespressekonferenz zeigt vielfältige Ansätze auf – für mehr Teilhabe, bessere Beratung und optimalere Integration in den Arbeitsmarkt

Wie gelingt es, Menschen auf dem Weg zurück in Arbeit zu unterstützen, gesellschaftliche Teilhabe zu fördern und gleichzeitig neue Herausforderungen wie den Fachkräftemangel und die Digitalisierung aktiv mitzugestalten? Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigen sich die Mitarbeitenden des Eigenbetriebs Neue Wege Kreis Bergstraße – Kommunales Jobcenter. Im Rahmen einer Jahrespressekonferenz blickte die Erste Kreisbeigeordnete und zuständige Dezernentin Angelika Beckenbach nun gemeinsam mit der Leiterin des Eigenbetriebs, Dr. Melanie Marysko, sowie dem stellvertretenden Leiter, Peter Schmiedel, auf das vergangene Jahr und die erreichten Meilensteine zurück.

„Auch im Jahr 2024 haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unseres Kommunalen Jobcenters Herausragendes geleistet. Sie meistern die stetig wachsenden Anforderungen stets mit großem Engagement und Fachkompetenz. Vielen Dank für Ihren Einsatz“, lobte die Erste Kreisbeigeordnete zu Beginn der Pressekonferenz. Dieses Engagement spiegelt sich in aktuellen Zahlen wieder: Im Dezember 2024 befanden sich im Kreis Bergstraße insgesamt 4.137 Arbeitslose nach SGB II und damit 136 weniger als im Vorjahreszeitraum. Auch die Zahl der Bedarfsgemeinschaften ist im genannten Zeitraum gesunken – von 7.152 auf 7.086.

Sachbearbeiterinnen und -bearbeiter durch neue Service-Hotline entlastet

Gleich zu Beginn des Jahres 2024 ist die neue Service-Hotline des Eigenbetriebs unter der Durchwahl 06252/15-6500 gestartet, die sich auch um die Versorgung der Anrufe für den Bereich „Bildung und Teilhabe“ (BuT) kümmert. Die Kolleginnen und Kollegen der Hotline können die meisten Anliegen direkt beantworten, nur wenige Anfragen werden an die Leistungssachbearbeitung weitergegeben. Dadurch werden nicht nur die Sachbearbeiterinnen und -bearbeiter entlastet, den Bürgerinnen und Bürgern kann zudem meist viel schneller geholfen werden.

Seit gut einem Jahr sind inzwischen die Bereiche Vermittlung und Leistungssachbearbeitung im Fallmanagement an allen Standorten des Eigenbetriebes personell getrennt. Die Zahl der terminierten Gespräche stieg somit kontinuierlich an, analog dazu stieg die Zahl abgeschlossener Kooperationspläne an, die als konkreter Aktionsplan für die Eingliederung von Bürgergeld-Empfängerinnen und -Empfängern in den Arbeitsmarkt dienen. Ebenso positiv ist, dass Neue Wege Kreis Bergstraße -Kommunales Jobcenter- bislang keinen Schlichtungsfall zu verzeichnen hat.

Auch die Integration von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt spielt bei der täglichen Arbeit des Eigenbetriebs Neue Wege Kreis Bergstraße – Kommunales Jobcenter eine maßgebliche Rolle. Um hier Arbeitsuchende und Arbeitgeberinnen und -geber möglichst schnell und unkompliziert mit einander in Kontakt zu bringen, veranstaltet der Eigenbetrieb gemeinsam mit der Agentur für Arbeit regelmäßig sogenannte „Job-Turbo-Börsen“ im Kreisgebiet. So haben bei der Messe im Bürgerhaus in Bürstadt etwa rund 30 Unternehmen aller Branchen ihre freien Stellen vorgestellt. Zudem wurden im Jahr 2024 vier standortbezogene Bewerbertage angeboten, die gezielt mit wenigen Arbeitgeberinnen und -gebern für geflüchtete Menschen in Gemeinschaftsunterkünften vor Ort stattfanden.

Ein Meilenstein des vergangenen Jahres ist die Anerkennung und Zulassung von Neue Wege Kreis Bergstraße -Kommunales Jobcenter- als Schuldnerberatungsstelle. Seit Januar dieses Jahres ist die Schuldnerberatung nun an allen Standorten implementiert. Laut Dr. Melanie Marysko werde das Angebot bislang gut angenommen, auch die telefonische Beratung.

Digitalisierung beim Kommunalen Jobcenter von zwei wesentlichen Entwicklungen geprägt

Die Digitalisierung beim Kommunalen Jobcenter war im vergangenen Jahr von zwei wesentlichen Entwicklungen geprägt: Einerseits wurden bisherige Leistungen auf den Prüfstand gestellt und teilweise angepasst. Andererseits wurden wichtige Weichen in Richtung Zukunftsfähigkeit und Mitarbeiterbeteiligung gestellt. So hat etwa das Thema Künstliche Intelligenz (KI) bei dem Eigenbetrieb besondere Aufmerksamkeit erlangt. Das erste große Projekt in diesem Zusammenhang ist der Aufbau eines internen und externen Chatbots. Für die Planung und Umsetzung ist unter anderem die interkommunale Kooperation sowie Zusammenarbeit mit weiteren hessischen Jobcentern essentiell.

Ende 2024 unterzog sich der Eigenbetrieb zudem einem dreitägigen AZAV-Trägeraudit. Neben den Managementthemen wurden dabei auch die Einstiegsoffensiven Heppenheim, Mörlenbach und Viernheim intensiv begutachtet. Mit erfreulichem Ergebnis: Neue Wege Kreis Bergstraße – Kommunales Jobcenter wurde umfänglich eine sehr gute Qualität in allen Bereichen attestiert und das Zertifikat ausgestellt. Damit weisen Anbieter nach, dass sie die gesetzlichen Anforderungen erfüllen und qualitativ hochwertige Dienstleistungen für Arbeitssuchende anbieten.

„Auch im laufenden Jahr wird unser Kommunales Jobcenter wieder vor Herausforderungen stehen. Dank des Engagements der Mitarbeitenden werden allerdings immer wieder neue Strategien und Angebote entwickelt, die zeitgemäße und innovative Lösungen bieten“, betonte die Erste Kreisbeigeordnete Angelika Beckenbach. Dazu gehört unter anderem das neue Veranstaltungsformat „Jobdating“, das Neue Wege gemeinsam mit Kommunen und Unterstützung des Hessischen Ministerium für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales seit diesem Jahr anbietet. Hierbei haben Arbeitsuchende oder Arbeitnehmerinnen und -nehmer, die gerne ihre Stelle wechseln möchten, die Möglichkeit, mit regionalen Arbeitgebern aus verschiedensten Branchen in Kontakt zu treten – niederschwellig und ohne lange Bewerbungswege. Das Jobdating findet zukünftig an mehreren Standorten im Kreis statt – Lorsch machte den Auftakt, Viernheim schloss sich an. Weitere Termine folgen.

Arbeitslosigkeit ist im Bergstraße im Mai 2025 gesunken

Die Arbeitslosigkeit ist im Bergstraße im Mai 2025 gesunken. 6.981 Menschen waren arbeitslos gemeldet, 73 Personen weniger als im April, aber sechs Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 4,6 Prozent und lag mit 0,1 Prozentpunkten unter dem Vormonatsniveau. Vor einem Jahr lag sie bei 4,3 Prozent. Im Rechtskreis SGB III (Agentur für Arbeit) lag die Arbeitslosigkeit bei 2.567 Personen (40 Personen weniger als im Vormonat, aber 277 Personen mehr als vor einem Jahr). Im Rechtskreis SGB II (Jobcenter) waren 4.414 Arbeitslose registriert (33 Personen weniger als im Vormonat, aber 124 Personen mehr als im Vorjahr). Durch die Träger der Grundsicherung (Jobcenter) wurden 63 Prozent aller Arbeitslosen betreut. 10.010 Personen bezogen Bürgergeld, das drei Prozent weniger als vor einem Jahr.

Zum Vergleich: Die Arbeitslosenquote in Hessen liegt insgesamt bei 5,7 Prozent, deutschlandweit bei 6,2 Prozent.

(Text: PM Kreis Bergstraße)